Gutes für die Mutter
Wenn Mütter stillen, hagelt es Ratschläge: Kein Kohl und kein Kraut! Viel Fisch! Kein Alkohol! Kein Wunder, dass Mutter kaum mehr weiss, wo ihr der Kopf steht.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Sicher ist: Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist für Mütter in der Stillzeit besonders wichtig, denn für die Milchproduktion benötigt der Körper viel Energie. Deshalb ist es wichtig, dass die drei täglichen Hauptmahlzeiten neben genügend Mineralstoffen und Vitaminen hochwertige Eiweisse, Ballaststoffe und Kohlenhydrate enthalten. Auf den Teller gehören daher Fleisch, Fisch, Eier, Tofu oder Käse begleitet von einer vollwertigen Beilage wie Kartoffeln oder Getreideprodukten sowie eine Portion Gemüse oder Salat.
Jod und Omega-3-Fettsäuren
Nach Bedarf sollte sich die Mutter täglich ein bis zwei Zwischenmahlzeiten gönnen, bestehend aus Früchten, Nüssen, Joghurt oder Vollkornbrot mit Käse. Um den Jodbedarf zu decken, ist es wichtig, dass die Stillende jodiertes Salz benutzt. Damit sich das Gehirn des Kindes optimal entwickelt, braucht es genügend gesunde Omega-3-Fettsäuren. Besonders viele davon hat es in fettem Fisch wie Lachs oder Forelle. Deshalb sollte nach den Empfehlungen der Europäischen Ernährungskommission auf dem Speiseplan einer stillenden Mutter zweimal wöchentlich Fisch stehen.
Das sollten Mütter beachten
Trinken Sie nicht mehr als 2 bis 3 Tassen Kaffee oder Schwarztee pro Tag
Meiden Sie Energydrinks strikt
Alkohol: Erlaubt sind maximal ein Deziliter Wein oder drei Deziliter Bier täglich. Eine dänische Studie zeigte 2014, dass die Menge Alkohol, die dabei in die Muttermilch übergeht, so gering ist, dass keine Konsequenzen zu erwarten sind.
Was dem Baby nicht bekommt
Zu den vielen und widersprüchlichen Ratschlägen, was stillende Mütter essen dürfen und was sie meiden sollen, sagt Silvia Honigmann, Ernährungs- und Stillberaterin sowie Dozentin an der Berner Fachhochschule: «Bei uns ist die Idee weitverbreitet, dass blähende Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Blumenkohl, in der mütterlichen Ernährung dem Baby Beschwerden verursachen.» Doch Honigmann entwarnt: «Das ist wissenschaftlich nicht eindeutig erwiesen.» Die Mutter dürfe ruhig ihrem Gefühl folgen: «Wenn sie bei bestimmten Lebensmitteln den Verdacht hegt, dass sie ihrem Kind nicht guttun, soll sie diese meiden.» Ihr Tipp: Das Kind während 24 Stunden nach dem Essen des verdächtigen Nahrungsmittels beobachten und die Wirkungen genau protokollieren.» Sicher ist, dass einige Lebensmittel den Geschmack der Muttermilch verändern, etwa Knoblauch, Zwiebeln, Spargeln sowie manche Gewürze. Allerdings scheinen Babys Abwechslung zu mögen. «Eine Untersuchung von Forschern des Monell Chemical Senses Center in Philadelphia zeigte, dass Babys länger an der Brust saugten, nachdem die Mütter Knoblauch gegessen hatten.»
Trinken nach Gefühl
Wichtig ist auch, dass die Mutter genügend trinkt. «Das Beste ist, wenn die Mutter nach Durst trinkt.» Viele Mütter seien von Natur aus während der Stillzeit durstiger als sonst. Für jene, die keinen oder wenig Durst verspüren, hat die Expertin einen hilfreichen Ratschlag: «Trinken Sie während jeder Stillmahlzeit und bei jeder Hauptmahlzeit ein Glas Wasser oder ungesüssten Tee.» So wird «der Flüssigkeitsbedarf sicher gedeckt».