Fisch steckt voller gesunder Fette
Lange lautete der Ratschlag, möglichst oft Fisch zu essen. Er enthält lebenswichtige Fettsäuren, Mineralstoffe und hochwertiges Eiweiss. Das ist zwar so, doch die Bestände sind inzwischen weltweit stark bedroht, so dass Sie Fisch mit Bedacht geniessen sollten.
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2013 haben die Menschen in der Schweiz knapp 75‘000 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte gegessen. Das sind etwas mehr als 9 kg pro Kopf und Jahr. Noch nie zuvor wurde in der Schweiz so viel Fisch konsumiert.
Das steckt im Fisch drin
Fische gehören zu den wertvollsten Lebensmitteln überhaupt. Sie enthalten 15 bis 20 Prozent hochwertiges Eiweiss sowie verschiedene Mineralstoffe und Vitamine, insbesondere Vitamin B12, Vitamin D, Kalium, Zink, Fluor und Jod. Letzteres ist vor allem in Meerfisch enthalten. Fischfett liefert viele lebensnotwendige mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vor allem Omega-3-Fettsäuren.
Die einzelnen Fischarten unterscheiden sich erheblich in ihrem Nährstoff- und Fettgehalt. Bei den Fettfischen (z.B. Aal, Hering, Thunfisch, Lachs, Makrele) entfallen mehr als zehn Prozent ihres Gewichts auf den Fettanteil. Magerfische (Flunder, Flussbarsch, Hecht, Kabeljau, Schellfisch, Seelachs, Zander) enthalten weniger als ein Prozent Fett und sind sehr kalorienarm.
Fisch ist nicht nur gesund
Bei einigen Erkrankungen sollten Sie Fisch nur massvoll essen. Ihr hoher Purin- und Harnsäuregehalt kann Gichtanfälle und Harnsteinbildung begünstigen. Räucher- und Pökelfisch sollten Menschen mit Bluthochdruck wegen seines hohen Salzgehaltes besser meiden.
Fische reichern sich ausserdem mit zahlreichen Umweltschadstoffen an. Nachgewiesen sind unter anderem die giftigen Schwermetalle Kadmium, Arsen, Blei und Quecksilber, chlorierte Kohlenwasserstoffe und Umweltgifte wie Dioxine und Fuarne. Ältere Fische sind höher belastet als jüngere, da sie mehr Zeit hatten, die Gifte aufzunehmen. Und je weiter hinten sich ein Fisch in der Nahrungskette befindet, desto höher sind die Schadstoffwerte, denn der grosse Fisch frisst kleine Fische, die ihrerseits mit toxischen Stoffen belastet sind. Da die Schadstoffe vor allem im Fettgewebe gespeichert werden, ist fettreicher Fisch prinzipiell stärker belastet als magerer.
Das Problem der Überfischung
Im Schnitt essen Europäer und Europäerinnen pro Kopf und Jahr 22 Kilogramm Fisch, fast doppelt so viel wie noch vor 30 Jahren. Bezüglich gesunder Ernährung ist das positiv. Allerdings sind deswegen manche Meere praktisch leergefischt. Bereits 75 Prozent aller Fischbestände weltweit sind bedroht. Kabeljau aus der Nordsee zum Beispiel ist so beliebt, dass sein Überleben heute fraglich ist.
Ein möglicher Ausweg sind Fische aus Zuchtfarmen. Allerdings werden die meisten davon konventionell betrieben. Die Fische werden also mit aus dem Meer gefischten Fischen gefüttert und bekommen vorbeugend Medikamente. Das Problem der Überfischung ist damit nicht gelöst. Weitgehend unbedenklich sind laut der Umweltschutzorganisation WWF nur Fischprodukte, die aus Zuchten mit anerkannten Bio-Labeln stammen oder solche, die nach den Richtlinien des Marine Stewardship Council (MSC) aus dem Meer gefischt wurden. Dieses Label garantiert, dass keine Überfischung stattfindet und sich die Bestände erholen können. Bio-Zuchten verfüttern nur Abfälle aus der Speisefischindustrie und pflanzliches Futter. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE empfiehlt aus ökologischen Gründen, Fisch nur ab und zu als etwas Besonderes zu geniessen.
Damit Sie beim Fischkauf darauf achten können, dass die Tiere nicht aus überfischten Beständen stammen, bieten die Umweltschutzorganisationen WWF und Greenpeace Einkaufsratgeber an. Beide Führer können Sie auch aufs Smartphone laden.
Umfrage
- SGE-Merkblatt nachhaltige Ernährung [4.86 MB]
- Quellen
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE
Max Fischer, Barbara Jud, «Gesundheitstipp Ratgeber Essen und trinken: Tipps für eine gesunde Ernährung», Puls Media AG, 2006
«Der Brockhaus. Gesundheit», F. A. Brockhaus, 2004
WWF
Greenpeace