Suppen – super gesund!

Suppen boomen, schmecken und sind sehr gesund. Eine Ernährungsexpertin stellt vier frische Suppen mit «Superkräften» vor.

Einst war Suppe ein Arme-Leute-Essen, heute ist sie im Trend. Viele Restaurants, Kantinen und Fast-Food-Anbieter haben reagiert und bieten an kalten Tagen die unterschiedlichsten Sorten an. Es gibt mittlerweile sogar Lokale, die sich auf Suppen spezialisiert haben. Vitalstofftherapeutin Denise Egli: «Die Menschen haben wieder Lust auf Suppe.» Seit mehreren Jahren unterstützt Egli in ihrer Praxis Menschen mit Ernährungsproblemen.

Suppen sind praktisch und gesund

Suppen sind Alleskönnerinnen. Sie sorgen für Gemütlichkeit und Wärme und sind ausserdem sehr variantenreich. «Man kann fast alles in eine Suppe hineintun, was einem schmeckt», sagt Egli. Auch Essensreste eignen sich gut oder auch Zutaten, die zwar noch nicht faul, aber roh nicht mehr so knackig und fein sind.

Löffel um Löffel stärker

Eine Suppe mit frischem, saisonalem Gemüse ist zudem sehr gesund: «Sie spendet viel Flüssigkeit, in ihr stecken gesundheitsfördernde Stoffe wie sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralien, Vitamine und Spurenelemente und je nach Zusammensetzung ist sie leicht verdaulich. Enthält eine Suppe zum Beispiel spezielle Gewürze, kann sie zudem besonders wärmend wirken.»

Erfahren Sie, was Suppen können:

Suppe als Heilmittel

«Die Hühnersuppe ist seit jeher ein bewährtes Mittel gegen Erkältung und Grippe», sagt Denise Egli. «Sie wärmt, entspannt und sorgt für ein wohliges Gefühl. Mit einer Hühnersuppe fühlt man sich in der Regel schneller wieder fit.» Auch Wissenschaftler wollten der Wirkung dieses uralten Rezepts auf den Grund gehen. Im Labor haben sie herausgefunden: In der Hühnersuppe stecken Stoffe, die entzündungshemmend und auf die Nasenschleimhäute abschwellend wirken. Welche Stoffe genau dafür verantwortlich sind, ist unklar. Es könnte sein, dass die Kombination aller gesunden Zutaten wie Gemüse, Gewürze und Poulet für eine positive Wirkung sorgen. Ausserdem enthält Poulet viel Zink. Das ist ein Spurenelement, das unter anderem das Immunsystem stärkt.

Denise Eglis Tipps:

  • Bereiten Sie die Hühnersuppe mit einem ganzen Suppenhuhn zu.

  • In die Hühnersuppe passen Zwiebeln, Sellerie, Lorbeerblätter und Rüebli.

  • Wer krank ist, sollte seinen Magen und Darm nicht mit schwerverdaulicher Kost belasten. Die Suppe sollte deshalb möglichst einfach bleiben und nicht zu viel Kohlenhydrate enthalten. Einzig Reis, der leicht verdaulich ist, eignet sich für den Magen eines Grippegeplagten.

Suppe als Hauptmahlzeit

Eine Suppe ist nicht nur als Vorspeise oder Imbiss gut. Sie kann eine ausgewogene, sättigende Hauptmahlzeit sein. Diese enthält Gemüse, Kohlenhydrate und Eiweisslieferanten (siehe Abschnitt Tipps). «Das gibt dem Körper alles, was er braucht», sagt Egli.

Denise Eglis Tipps:

  • Ein bekanntes, ausgewogenes Suppen-Menü ist die Bündner Gerstensuppe. Diese enthält in der Regel Rollgerste, Gemüse wie Rüebli, Sellerie, Lauch und Zwiebeln sowie Fleisch. Vegetarier oder Veganer können bei Bedarf zu Fleischersatzprodukten greifen.

  • Sehr gesund ist die Sauerkrautsuppe mit zum Beispiel Kartoffeln sowie fettarmem Fleisch. Sauerkraut enthält viele Vitamine und gilt als probiotisches Nahrungsmittel. Diese verbessern das Darmmilieu.

  • Wer weder Sauerkaut- noch Gerstensuppe mag, kann kreativ werden – und zwar mit einer Gemüsesuppe als Basis. Dafür eignen sich Rüebli, Sellerie, Lauch, Kürbis und Kohl sowie Pastinaken und Zwiebeln, denn diese passen geschmacklich zu vielen anderen Nahrungsmitteln. Geben Sie Energielieferanten wie Kartoffeln oder Getreideprodukte in die Suppe. Um den Eiweissbedarf zu decken, sollten Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Eier oder Milchprodukte nicht fehlen.

  • Wer körperlich sehr aktiv ist, sollte seinem Körper die verlorenen Mineralstoffe wieder zuführen und sich mit genügend Energie versorgen. Essen Sie also ausreichend Gemüse und Kohlenhydrate.

Suppe als Schlankmacher

Ob eine Suppe sich auf die Hüfte oder den Bauch niederschlägt, hängt von den Zutaten ab. Wer auf seine Linie achtet, sollte nur wenig bis keine Kohlenhydrate und Milchprodukte in die Suppe geben sowie auf fettige Zutaten wie Wurstwaren und Frittiertes verzichten.

Denise Eglis Tipps:

  • Am besten essen Menschen, die ihr Gewicht halten oder abspecken wollen, eine Gemüsesuppe. Rüebli, Sellerie, Lauch und Zwiebeln können Sie gut miteinander kombinieren. Blumenkohl und Brokkoli dagegen haben einen sehr eigenen Geschmack. Vielen schmecken diese Gemüse als alleinige Zutat in der Suppe besser.

  • Wer von einer Gemüsesuppe nicht satt wird, kann dazu einen grünen Salat mit Öl und Essig verzehren.

  • Speisen Sie stets langsam, denn das Sättigungsgefühl spüren die meisten erst nach etwa 20 Minuten.

Suppe als Einheizer

Wer fröstelt, greift gerne zu einer Suppe. Besonders heizen Suppen mit Gewürzen wie Ingwer, Chili, Curry, Pfeffer, Paprika, Muskatnuss oder Zimt ein. Diese Zutaten fördern die Verdauung und Durchblutung. In der Volksmedizin können ein paar dieser Gewürze auch stimmungsaufhellend und aphrodisierend wirken und werden deshalb gerne auch in der Aromatherapie eingesetzt.

Keine Lust, zu kochen

Es gibt Tage, an denen möchte man im Handumdrehen ein gesundes Essen auf dem Tisch haben. «Kein Problem. Suppen kann man einfrieren und jederzeit wieder auftauen und geniessen», sagt Egli.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen