Den Magen kurz erklärt

Der Magen hat die Hauptaufgabe, die zerkauten Speisen bis zur Weitergabe in den Zwölffingerdarm zu speichern und sie für die Verdauung und Aufnahme in den Kreislauf vorzubereiten.

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Der Magen setzt den im Mund begonnenen Verdauungsprozess fort. Er dient ausserdem als Speicher und ermöglicht die Aufnahme grosser Nahrungsmengen im Abstand von wenigen Stunden. Im Leerzustand enthält der Magen nur circa 50 Milliliter Flüssigkeit, er kann sich nach einer üppigen Mahlzeit aber bis auf 1,2 Liter ausdehnen. Im Magen wird die Nahrung mit Magensaft zur Verdauung von Proteinen und Kohlenhydraten vermischt und halb verdaut zum nächsten Teil des Verdauungstraktes, dem Zwölffingerdarm, weitergeleitet.

So ist der Magen aufgebaut

Der Magen besteht aus verschiedenen Teilen. An den Mageneingang schliesst sich der Magengrund an. Der grosse zentrale Teil ist der Magenkörper, der sich vom Magengrund zum Magenpförtner erstreckt. Der Magenpförtner ist der letzte Teil des Magens. Er ist von einem Ringmuskel, dem Magenschliessmuskel, umgeben, der die Passage des Mageninhaltes in den Zwölffingerdarm reguliert.

Die Abgabe von Magensäure wird in mehreren Phasen kontrolliert. Der Anblick, Geruch, Geschmack und selbst der Gedanke an Essen regt das Gehirn zur Stimulation der Säuresekretion an. Die dazu erforderlichen Nervenimpulse werden vom Stammhirn über den Vagusnerv zum Magen geleitet. Erreicht die Nahrung den Magen, führt eine lokale mechanische und chemische Stimulation zur Freigabe des Hormons Gastrin, das die Magensaftsekretion fördert.

Die Magenschleimhaut enthält zahlreiche spezialisierte Zellen. Nebenzellen produzieren eine dicke Schleimschicht, um den Magen vor seiner eigenen Säure zu schützen. Die Belegzellen produzieren Salzsäure für den optimalen Säurespiegel im Mageninnern. Die Hauptzellen stellen Pepsin zur Eiweissverdauung her. Ausserdem gibt es mehrere Zelltypen im Magen, die Hormone zur Kontrolle der Säureausscheidung und Regulation des Nährstoffgehaltes im Blut erzeugen.

Das tut dem Magen gut

Der diplomierte Drogist HF Stephan Vögeli hat für Sie die wichtigsten Tipps für einen gesunden Magen zusammengestellt:

  • Der Magen liebt regelmässige Mahlzeiten in kleinen Portionen. Am Morgen ist die Verdauungsleistung am besten, so gilt das alte Ernährungssprichwort «Morgens essen wie ein König, mittags wie ein Bürger und abends wie ein Bettler» immer noch. Wer abends kleine, eiweissarme Mahlzeiten zu sich nimmt, kann den Magen noch vor dem Schlafengehen entleeren. Der Schlaf bekommt dadurch seine beste Regenerationsqualität.

  • Beschwerden nach dem Essen, vor allem Völlegefühl, lassen sich gut mit bitteren Pflanzenzubereitungen aus Tausendgüldenkraut, Wermut, Enzianwurzel, Kalmus und Schafgarbe behandeln. Diese Pflanzen stärken den Magen und regen die Produktion der Verdauungssäfte an, damit sich der Magen schneller wieder entleert.

  • Bei überreiztem Magen, Magenbrennen und Magenschleimhautentzündungen helfen beruhigende Mittel wie Nux vomica, Lycopodium und Mandragora als spagyrische Essenzen oder als homöopathische Zubereitungen. Bewährte Pflanzen sind Kamille und Süssholz, weil sie sogar eine leichte Entzündung eindämmen können. Eine basenreiche Kost, mit kurzfristiger Unterstützung eines Basenpulvers, kann mittelfristig die Verdauung deutlich verbessern.

  • Heilerde innerlich verabreicht kann bei Verdauungsproblemen schnell und zuverlässig Abhilfe schaffen.

Autorin: Ann Schärer
Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • Gordon Cheers (Hg.): «Anatomica. Körper und Gesundheit. Das komplette Nachschlagewerk», H.F. Ullmann Verlag, 2013

  • Hugh Aldersey-Williams: «Anatomien. Kulturgeschichten vom menschlichen Körper», Hanser Verlag, 2013