Herz-Kreislauf-System im Alter

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der Schweiz die häufigste Todesursache und der dritthäufigste Grund, warum jemand in ein Spital eingeliefert wird. Das zeigen Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Demnach gaben bei Befragungen im Jahr 2017 17,8 Prozent der Bevölkerung an, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden. Von den Menschen über 70 ist sogar mehr als die Hälfte (57,7 Prozent) betroffen.

Die Muskeln schwinden

Warum ältere Menschen so häufig von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind, hat mit der Herzmuskulatur zu tun, wie Altersmediziner Dr. med. Gaudenz Tschurr erklärt: «In die Muskelfasern des Herzens lagert sich im Laufe des Lebens immer mehr Bindegewebe ein. Das führt dazu, dass die Herzwände ihre Dehnbarkeit immer mehr verlieren. Das Herz kann sich deswegen nicht mehr so stark zusammenziehen und es fliesst weniger Blut in die Blutgefässe, welche ebenfalls mit einer Muskelschicht umhüllt sind. In der Jugend sind diese sehr elastisch und können auch Druckspitzen und tiefen Blutdruck ausgleichen. Diese Fähigkeit verlieren sie mit dem Alter.»

Diese normalen Veränderungen im Körper, die alle Menschen betreffen, sind das eine. «Kommt dazu noch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung, entsteht zusätzlicher Schaden.» Hat jemand beispielsweise einen Herzinfarkt erlitten, sind Bereiche des Herzmuskels zerstört und seine Funktion ist dadurch zusätzlich eingeschränkt. Hat jemand verkalkte Blutgefässe, nimmt das Volumen der Gefässe immer mehr ab und es fliesst immer weniger Blut hindurch. «Das kann im schlimmsten Fall zu einem Herz- oder Hirninfarkt führen».

Dem Herzen Gutes tun

Doch so weit muss es nicht kommen, wenn man ein paar Tipps beachtet: «Beim Herz-Kreislauf-System können wir am meisten dazu beitragen, dass wir nicht vorzeitig altern», sagt Dr. Tschurr.

Dazu gibt es viele Möglichkeiten, wie auch Drogistin HF Sandra Pillot sagt: «Zentral ist vor allem eine ausgewogene Ernährung. Grundsätzlich ist es für ein gesundes Altern wichtig, viel frisches Obst und Gemüse zu essen, aber auch Vollkornprodukte sowie gesunde Fette, wie sie in Fisch oder hochwertigen Pflanzenölen wie Rapsöl enthalten sind.» Knoblauch ist für das Herz-Kreislauf-System ebenfalls sehr gesund. «In der Drogerie gibt es ihn auch als Kapseln. Ich rate dabei zu schwarzem Knoblauch. Da dieser fermentiert ist, riecht er nicht und wirkt besser», sagt die Drogistin.

Doch nicht nur auf die Ernährung kommt es an, wie Dr. Tschurr sagt: «Ganz grundsätzlich ist ein gesunder Lebenswandel für ein intaktes Herz-Kreislauf-System entscheidend. Das heisst: Bewegen Sie sich oft, rauchen Sie nicht und trinken Sie nicht zu viel Alkohol.» Ein normales Körpergewicht und das Vermeiden von Stress tun ein Übriges. «Und wer schon hohen Blutdruck oder Diabetes hat, sollte zusammen mit seinem Arzt unbedingt darauf achten, dass er gut eingestellt ist.»