Knoblauch

Ein Hauch gesünder

Sie lieben Knoblauch? Gut, denn die Knolle schützt vor Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Von einem knoblauchhaltigen Essen haben nicht nur Feinschmecker etwas, sondern auch sensible Nasen rundherum. Auf die feine, aber geruchsintensive Knolle verzichten sollte man aber nicht, denn sie ist gesund.

Knoblauch beugt Herzinfarkt und Hirnschlag vor

Das Besondere am Knoblauch sind seine Schwefelverbindungen. In der Medizin helfen sie, Arteriosklerose vorzubeugen und zu behandeln. Bei dieser Krankheit sind die Arterien verengt, weil sich Kalk und Blutfette (Cholesterin) in den Gefässen ablagern. Das kann schlimmstenfalls zu einem Herzinfarkt oder Hirnschlag führen. Studien haben gezeigt, dass Schwefelverbindungen des Knoblauchs die Fliesseigenschaft des Blutes verbessern. Sie werden von Blutzellen in Schwefelwasserstoff verwandelt, der die Blutgefässe enspannt und erweitert.

Gut bei Erkältung

Knoblauch hemmt auch das Wachstum von Krankheitserregern. So konnten Wissenschaftler in Laboruntersuchungen die Wirkung der Knolle gegen Schnupfen, Husten und Co. nachweisen. Trotzdem sollte man die gesundheitsfördernden Fähigkeiten von Knoblauch gegen Erkältungen nicht zu hoch einschätzen, betont eine Studie der Cochrane Review, die mehrere Studien miteinander verglichen hat. Nur eine Studie erfüllt angeblich ihre Kriterien.

Knoblauchfahne

Der Star unter den Schwefelverbindungen ist Allicin. Er ist sorgt am meisten für die gesundheitsfördernden Effekte. Allicin entsteht durch eine chemische Reaktion, sobald die Knoblauchzehen zerkleinert oder zerquetscht werden. Dann wandelt ein Enzym des Knoblauchs die Schwefelverbindung Alliin in Allicin um.

Allicin ist für den typischen Knoblauchgeruch verantwortlich. In der Natur schützt er die Pflanze vor gefrässigen Feinden. Wird Knoblauch verdaut, gelangen die Inhaltsstoffe in den Blutkreislauf und schliesslich in die Lunge. Das strenge Aroma wird dann über die Lungenbläschen an die Atemluft abgegeben und auch durch Schwitzen über die Haut ausgeschieden. Und das kann bekanntlich stinken. Als unangenehm empfindet der Mensch Schwefelduft, weil dieser Gefahr bedeuten kann: Er warnt beispielsweise vor Vulkanen oder Verwesung.

Gesättigte Nase

Oft nehmen nur jene Menschen eine Knoblauchfahne wahr, die selber keinen Knoblauch gegessen haben. Das liegt daran, dass die Nase Gerüche nur ein paar Sekunden intensiv wahrnehmen kann. Jemand, der Knoblauch gegessen hat, nimmt den Duft mit der Zeit nicht mehr wahr, weil die Nase vom eigenen Geruch gesättigt ist. Das gleiche geschieht, wenn man sich parfümiert und das Parfüm kurze Zeit später nicht mehr riecht.

Knoblauch-Präparate

Wer Knoblauch im Essen nicht mag, erhält in der Drogerie zum Beispiel Kapseln, Dragées, Pulver oder Tinkturen. Als Arzneidroge werden die getrockneten Zwiebeln des Knoblauchs verwendet. Knoblauchpräparate lösen keinen Mundgeruch und schlechtriechenden Schweiss aus.

Göttergabe, Medizin und Doping

Knoblauch gehört zur Familie der Liliengewächse. Botanisch ist die Knolle eine Zwiebel und als Gewürz, Nahrung und Medizin schon sehr lange bekannt. Seine Nutzung lässt sich bis ins 2. Jahrtausend vor Christus zurückverfolgen.

  • Im antiken China und Japan setzten die Menschen Knoblauch als Konservierungsmittel ein oder medizinisch gegen Traurigkeit und Depressionen.

  • Im alten Ägypten war Knoblauch heilig. Er wurde den Gräbern der toten Pharaonen beigelegt sowie bei der Mumifizierung und Einbalsamierung eingesetzt, um Bakterien fernzuhalten. Beim Bau der Pyramiden bekamen die Arbeiter Knoblauch zur Stärkung und als Schutz vor Infektionskrankheiten. Als Arzneimittel half er vor allem gegen Durchblutungsstörungen und Kopfschmerzen sowie bei Insektenstichen und Parasiten.

  • Im antiken Griechenland war Knoblauch ein Stärkungsmittel für Athleten oder Soldaten.

  • Im Mittelalter setzten Heilkundige Knoblauch gegen die Pest und andere Infektionen ein.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • uniklinik-freiburg.de

  • wissenwaswirkt.org

  • pharmawiki.ch

  • worldsoffood.de

  • aerztezeitung.de

  • welt.de

  • cochrane.org

  • toppharm.ch

  • n-tv.de

  • spiegel.de

  • malvicervati.com

  • planet-wissen.de