Salbei

Stark bei Entzündungen

Salbei ist ein Allheilmittel: Er hilft bei Halsschmerzen, desinfiziert Wunden, hemmt Schwitzen und unterstützt die Verdauung.

Hübsch im Garten, fein im Essen. Das ist Salbei. Die alten Römer nannten die Pflanze die «Die Heilende» (Salvia), weil sie sie bei vielen gesundheitlichen Beschwerden einsetzen konnten. So schrieb ein römischer Dichter einst: «Salbei im Garten, der Tod kann warten.» Auch in China wurde die Pflanze schon 3000 v. Chr. in der Heilkunst erwähnt. Und in Europa gehört sie zu den ältesten, berühmtesten und meist verwendeten Heilkräutern überhaupt.

Mit gutem Grund. Salbei enthält viele gesundheitsfördernde Stoffe wie Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe. Der starke Duft des Salbeis stammt von seinen ätherischen Ölen. Die Pflanze wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze, entzündungs- und schweisshemmend sowie krampflösend, zusammenziehend aufs Gewebe und blutstillend. So hilft Salbei unter anderem bei Entzündungen im Mund, Rachenraum und Hals, unterstützt die Verdauung und hemmt starkes Schwitzen und ist ein Hausmittel gegen Pilzinfektionen.

Risiken

Schwangere sollten vorsichtig mit dem Genuss von Salbei oder Salbeitee sein. Zu viel davon kann frühzeitig Wehen auslösen. Wenn Sie aber bei Halsschmerzen oder Heiserkeit mit Salbeitee gurgeln, ist das ungefährlich. Tabu in Schwangerschaft und Stillzeit ist hingegen Salbeiöl. Stoffe darin können in hohen Dosen auf das Nervensystem wirken und Schwindel, Halluzinationen bis epileptische Anfälle auslösen sowie die Milchbildung hemmen.

Salbei im Einsatz

Für Behandlungen mit Salbei eignen sich unter anderem Tee, Tropfen, Tabletten, Cremes und Mundpflegeprodukte. In der Drogerie können Sie sich beraten lassen und das geeignete Mittel gegen Ihre Beschwerde finden.

Erkältung / Halsschmerzen

Salbei hat sich bei Erkältung und Halsschmerzen bewährt. Er wirkt entzündungshemmend Rachenraum sowie gegen Viren. Eine Studie konnte beweisen, dass ein salbeihaltiger Spray bei dreitägiger Anwendung Halsschmerzen lindert. In einer anderen Studie haben Südkoreanische Forscher gezeigt, dass Flavonoide und Abkömmlinge der Rosmarinsäure in einer asiatischen Salbeiart sogar die Vermehrung von Influenzaviren (Grippeviren) hemmen können.

Schwitzen

Wer übermässig schwitzt oder an Hitzewallungen und Schweissausbrüchen in den Wechseljahren leidet, sollte zu Salbeizubereitungen greifen: zum Beispiel Tee, einer spagyrischen Mischung oder einer Tinktur. Die Gerbstoffe der Pflanze mindern Schwitzen und schlechten Geruch.

Verdauung

Bitterstoffe im Salbei machen fettige Speisen bekömmlicher. Sie lindern nicht nur Blähungen und Krämpfe, sondern regen auch die Leber-Galle-Tätigkeit an. Weil die Flavonoide des Salbeis unter anderem gegen Bakterien, Viren und Entzündungen wirken, kann Salbei bei entzündlichen Darmkrankheiten wie Morbus Crohn und Durchfall helfen.

Mundgeruch / Zahnfleischentzündungen

Die keimtötende, entzündungshemmende Wirkung des Salbeis bringt auch dem Mund viele Vorteile. Die Pflanze hilft so beispielsweise bei Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch, der vor allem durch Bakterien ausgelöst wird. Auch Wunden im Mund kann Salbei desinfizieren.

Fieberbläschen

Salbei kann Fieberbläschen (Lippenherpes) bekämpfen – mit seinen entzündungshemmenden, blutstillenden und antiviralen Eigenschaften.

Salbeiblätter und -blüten sind übrigens auch ein beliebtes Gewürz und Küchenkraut: Saltimbocca, Pasta in Salbeibutter oder frittierte Salbeiblätter in Suppen oder Salaten – mmmh, fein!

Kraftvolle Blätter

Salbei gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler. Es existieren mehr als 920 Arten, für die Medizin kommen aber nur zwei zum Einsatz: der Garten-Salbei (Salvia officinalis) und der Dreilappige Salbei (Salvia triloba). Am meisten Wirkstoffe enthalten die Blätter kurz vor der Blüte, also im Mai und Juni. Die Pflanze gedeiht gern in mediterranen Ländern wie Italien, Südfrankreich oder Griechenland. Aber auch in der Schweiz hat sich Salbei eingebürgert, trotzt der winterlichen Kälte. Salbei mag trockene, kalkrieche Böden und ein sonniges Plätzchen. Allerdings gedeiht er auch im Blumentopf prächtig.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber