Gesunde Verdauung

Bitterstoffe machen den Darm flott

Bitterstoffe helfen der Verdauung und bringen einen träge gewordenen Magen-Darm-Trakt wieder in Schwung.

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Wenn Drogistin Stéphanie Brunnschweiler sich nicht in Topform fühlt, macht sie eine vierwöchige Bitterkur. Denn eine bittere Note kann Wunder wirken. «Bitterstoffe regen nicht nur Leber-Galle an, sondern den gesamten Verdauungstrakt. Sie unterstützen somit gleich mehrere Funktionen wie unter anderem Regenerations- und Entgiftungsprozesse im Organismus», sagt Brunnschweiler.

Verdauung, marsch!

Bitterstoffhaltige Heilpflanzen tun also vor allem Magen und Darm gut. Sowohl vorbeugend als auch nach einem üppigen, fetthaltigen Essen. Die Bitterstoffe können als Tinktur, in Form eines Tees oder als Kapseln eingenommen werden. «Ich empfehle meistens eine Tinktur, da die Bitterstoffe dann in hoher Konzentration bereits auf der Zunge wahrnehmbar sind.» Die Bitterstoffe reizen das vegetative Nervensystem, das beginnt, Speichel- und Magensaft zu produzieren. Im Magen bewirken die Bitterstoffe, dass vermehrt Magensaft freigesetzt wird und die Magenschleimhaut mehr durchblutet wird. Dies hilft für eine schnellere und gründlichere Verarbeitung der Mahlzeit.

Bitter macht gesund

Als natürliche Bitterstoffe, die man einfach in den Speiseplan einbauen kann, haben sich Artischockenherzen, Chicorée oder Cicorino-Rosso-Salat bewährt oder auch Rucola und Löwenzahnblätter. Kräuter, die reich an Bitterstoffen sind. Zum Beispiel Beifuss, Estragon, Kerbel, Liebstöckel, Lorbeer, Majoran, Rosmarin und Thymian.

Bittere Gemüse- und Salatsorten sind übrigens kalorienarm. Alle enthalten weniger als 50 kcal pro 100 Gramm. Leider kann es aber sein, dass bei manchen bitteren Nahrungsmitteln die Bitterstoffe durch Züchtung reduziert wurden – zugunsten eines milderen, wohlschmeckenden Geschmacks.

Bitterstoffe als Präparat

Heilpflanzen wie Enzian, Tausendgüldenkraut oder Artischocke können wie erwähnt als Tinktur oder in Form von Kapseln eingenommen werden. «Löwenzahn hat einen weniger hohen Bittergehalt, dafür wird der ganze Organismus angeregt. Er wirkt auch harntreibend und wird deshalb in Stoffwechselkuren verwendet. Artischocke hat eine cholesterinsenkende Wirkung.» Bitterorangenblüten können gut von Kindern gekaut oder als Tee getrunken werden, wenn sie unter psychosomatischen Bauchschmerzen leiden, da die Blüten auch beruhigend und angstlösend wirken. «Wichtig für alle, die eine Diät machen: Nehmen Sie die Bitterstoffe nicht vor, sondern zu oder nach dem Essen ein, da sie den Appetit anregen.»

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Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistenstern

  • Drogistin HF Stéphanie Brunnschweiler