Hilfe gegen Hitzewallungen
Hitzewallungen und Schlafstörungen gehören für viele Frauen zu den lästigen Begleiterscheinungen der Wechseljahre. Was Sie selbst tun können, um diesen Lebensabschnitt besser zu meistern.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Wechseljahrbedingte Beschwerden müssen nicht zwangsläufig auftreten. Zwei Drittel der Frauen durchleben diese Zeit ohne Probleme oder geben an, gelegentlich leichte Symptome zu verspüren. Für einen Drittel der Frauen sind die Wechseljahre aber alles andere als problemlos. Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen sind in der Regel zwar nicht gefährlich. Sie können einem das Leben aber ganz schön schwer machen. Starke Wechseljahrbeschwerden können mit vom Arzt verschriebenen Hormonpräparaten behandelt werden. Über Nutzen und Risiken streitet sich allerdings die Fachwelt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, diesem Lebensabschnitt zunächst mit sanfteren Methoden zu begegnen. In vielen leichteren Fällen reicht die Wirksamkeit der Komplementärmedizin aus, um Beschwerden effektiv zu lindern. Die häufigsten Beschwerden sind:
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Hitzewallungen
Knapp die Hälfte aller Frauen haben während der Wechseljahre Hitzewallungen. Bei manchen treten Sie bereits einige Jahre vor der Menopause auf, bei anderen erst ein oder zwei Jahre danach. Innert vierundzwanzig Stunden sind zwei bis dreissig Hitzewallungen möglich, welche von Schweissausbrüchen in sehr unterschiedlicher Stärke begleitet sein können. Wie lange der Körper mit Hitze auf die Hormonumstellung reagiert, ist sehr verschieden. Die Beschwerden können von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren andauern.
Warum Frauen in Schweiss ausbrechen, ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass durch die Schwankungen des Östrogenspiegels im Blut die Temperaturregelung im Gehirn durcheinandergerät. Dabei wird der Körper zur Abgabe von Wärme angeregt. Vielen Frauen sind die sichtbaren Anzeichen der Hitzewallungen wie Hautrötung und Schweissausbruch sehr peinlich. Die Angst, in der Öffentlichkeit stark zu schwitzen, kann die Wallungen ebenfalls verstärken. Diese natürlichen Methoden helfen gegen Wallungen:
Gegen Hitzewallungen hilft eine spagyrische Basismischung aus Granatapfel, Traubensilberkerze und Hopfen.
Salbei wirkt schweisshemmend und ist in Form von Tropfen, Kapseln oder als Tee erhältlich. Für Tee ein wenig Salbeiblätter heiss aufgiessen und kurz ziehen lassen. Den Tee schluckweise und nicht heiss trinken.
Sind die Hitzewallungen begleitet von Müdigkeit, Schwäche und Konzentrationsstörungen, kann Ginseng regulierend wirken. In der Drogerie sind verschiedene Fertigpräparate erhältlich.
Soja hat erfahrungsgemäss eine positive Wirkung auf Wechseljahrbeschwerden. Neben der Verwendung von täglichen Nahrungsmitteln wie Sojamilch oder Tofu kann Soja auch in Form von Kapseln eingenommen werden. Mehr über pflanzliche Östrogene.
Geniessen Sie Getränke wie Kaffee, Schwarztee und Alkohol sowie scharfe Speisen nur in kleinen Mengen, da sie Hitzewallungen begünstigen. Unterstützend wirken auch ausreichende Bewegung und morgendliche Wechselduschen. Beides trainiert den Kreislauf und hilft, Hitzewallungen vorzubeugen. Das richtige Deo sorgt zudem für ein angenehmeres Körpergefühl.
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Schlafstörungen
Mit zunehmendem Alter können kürzere Tiefschlafphasen und häufigeres Aufwachen die Schlafqualität beeinflussen. Wird stundenlanges Schäfchenzählen jedoch zum Normalzustand, empfehlen wir Ihnen, mit sanften Methoden zu erholsamem Schlaf zurückzufinden. Regel Nummer eins: Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie müde sind! Ein beruhigender Spaziergang oder ein warmes Bad entspannen und machen Lust, sich bald die Decke über den Kopf zu ziehen. Als natürliche Einschlafhilfen haben sich nebst Baldrian- und Hopfenpräparaten auch Melisse, Passionsblume und Orangenblüten bestens bewährt.
Folgeerkrankungen richtig vorbeugen
Leichte Wechseljahrbeschwerden bessern sich auch ohne Behandlung, sobald die hormonelle Umstellung abgeschlossen ist. Etwas anders sieht es mit Beschwerden aus, die sich aufgrund eines langfristigen Hormonmangels einstellen können. Wer bereits bei den ersten Anzeichen der Wechseljahre vorbeugt, erweist seinem Körper einen Freundschaftsdienst.
Osteoporose
Das Östrogen trägt seinen Teil dazu bei, dass die Knochen mit genügend Kalzium versorgt werden. Sinkt die Konzentration der Östrogene im Blut, fehlt ein wichtiger Faktor für den Knochenaufbau. Eine kalziumreiche Ernährung hilft, diesen Mangel auszugleichen. Bei Frauen in den Wechseljahren mit Hormontherapie wird eine Kalziumzufuhr von 1000 mg empfohlen. Frauen ohne Hormontherapie sollten 1000 bis 1500 mg Kalzium zu sich nehmen.
Kalziumreich sind vor allem Mineralwasser und Milchprodukte (ein Becher Joghurt enthält ca. 240 mg Kalzium). Kalzium und Vitamin D können auch durch in der Drogerie erhältliche Mineralstoffpräparate eingenommen werden – lassen Sie sich von Ihrer Drogistin entsprechend beraten.
Blasenbeschwerden
Während der Wechseljahre kommt es bei rund der Hälfte aller Frauen zum unfreiwilligen Abgang von Urin. Ein Dreipunkteprogramm hilft, Harninkontinenz entgegenzuwirken.
Sorgen Sie für einen Ausgleich des hormonellen Defizits. Östrogenhaltige Cremen oder Scheidenzäpfchen helfen, Blasenbeschwerden zu lindern.
Gesunde Ernährung mit Vermeidung bzw. Reduktion von Übergewicht, jedes Kilo Bauchfett weniger entlastet den Beckenboden.
Gezieltes Beckenbodentraining und ausreichende körperliche Aktivität helfen bei Blasenbeschwerden wie etwa unfreiwilligem Harnabgang.
Informationen zum Thema Harninkontinenz.
- Quellen
pro familia – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung
Sexualpädagogik + Sexualberatung e. V.
Dr. med. Bernd Kleine-Gunk: «Attraktiv und fit durch die Wechseljahre», Trias-Verlag
Rita Kempter: «Natürlich durch die Wechseljahre», Puls Media AG