Nur schwitzen – nicht stinken

Längst hat der bewährte Deospray Konkurrenz bekommen. Die wichtigsten Alternativen im Überblick. Mit Tipps, was Sie gegen übermässiges Schwitzen tun können.

Natürliche Veranlagung, Stress, gewisse Medikamente, Krankheiten wie Diabetes oder Übergewicht: All diese Faktoren können zu übermässigem Schwitzen führen. Dies ist zwar harmlos, aber für den Betroffenen peinlich. Schweissränder auf der Kleidung und Schweissgeruch sind unangenehm. Umso wichtiger wird die Wahl des richtigen Deodorants.

Spray

Sprays sind gut zu dosieren, das Auftragen ist angenehm, allerdings sind sie häufig mit Alkohol versetzt, was nach dem Rasieren der Achselhöhlen ein Brennen auf der Haut verursachen kann. Ein weiterer Nachteil: auch heute enthalten noch viele ein umweltschädigendes Treibmittel, die überdies die Lungen belasten. Besser sind Pumpsprays.

Roller

Flüssiges Deodorant wird mit einem Roller auf die Haut aufgetragen, je nach Marke ist die Dosierung etwas schwierig, es kann auch Rückstände auf der Kleidung hinterlassen.

Sticks

Deosticks enthalten eine feste Substanz, die bei zu dickem Auftragen die Poren verstopfen kann. Kann ebenfalls Flecken auf der Kleidung verursachen.

Creme

Deo-Creme zieht in die Haut ein, Parfüm und Wirkstoffe können Hautreaktionen verursachen.

Puder

Deo-Puder saugt den Schweiss auf, bei übermässigem Schwitzen ist langfristige Geruchsverhinderung garantiert.

Mineralstein

Mineralsteine sind meistens künstlich gezüchtete Steine, die Aluminiumsalze, aber keine Duftstoffe enthalten. Sie reduzieren die Schweissproduktion stark. Die Wirkung entfaltet sich durch Anfeuchten des Steins und anschliessendem Auftragen auf der Haut. Relativ teuer in der Anschaffung, sie sind aber sehr ergiebig.

Erfrischungstücher

Mit Duft und oft auch mit Alkohol versehene, deodorisierende Erfrischungstücher sind praktisch für unterwegs.

Deodorantien und Antitranspirantien

Während Deodorantien Körpergeruch überdecken, beseitigen und/oder verhindern, reduzieren Antitranspirantien die Schweiss-Sekretion selbst und verhindern so unangenehmen Körpergeruch bereits an der Quelle. Antitranspirantien bauen Eiweisse ab. Aus dem Vorgang, der mehrere Stunden dauert, resultiert ein Komplex, der die Poren verstopft. Sie werden abends auf die gereinigte Haut aufgetragen. Die Wirkung erfolgt über Nacht, wenn die Schweissdrüsen inaktiv sind. Dadurch wird das Schwitzen unterdrückt. Ausserdem wirken Antitranspirantien bakteriostatisch, das heisst, die Bakterien werden an der Vermehrung gehindert. Deshalb vermindert sich tagsüber die Bildung von Geruchsstoffen durch Bakterien.

Einige Produkte sollen die Schweissmenge auf die Hälfte verringern und sind auch für Hände und Füsse geeignet. Sie enthalten Aluminiumsalze, über deren Auswirkungen die Fachwelt geteilter Meinung ist. Vor einer langfristeigen Verwendung von Antitranspirantien empfiehlt sich eine Abklärung durch eine Dermatologin. Es kann vorkommen, dass sich die Schweissdrüsen zu stark verschliessen und in der Folge vermehrtes Schwitzen an anderen Körperstellen auftritt. Zudem laufen übers Schwitzen wichtige Entgiftungsprozesse des Körpers.

Woher kommt der üble Geruch?

Am Schweissgeruch sind die apokrinen Schweissdrüsen (Duftdrüsen) schuld. Der Schweiss aus diesen Drüsen wird bei Stress, Angst und psychischen Belastungen vermehrt ausgeschieden. Die Drüsenaktivität verstärkt sich bei Frauen in gewissen Zyklusabschnitten und während der Menopause. Die apokrinen Schweissdrüsen befinden sich in stark behaarten Körperregionen wie Achselhöhlen und Schambereich. Jeder Ausgang einer Drüse mündet an ein Haar. Dort bildet sich dann der Grossteil der üblen Gerüche. Dermatologen empfehlen daher bei übermässigem Schwitzen, die Haare zu entfernen.

Ernährung kann viel bewirken

Eine ungesunde Ernährung kann zu einer übel riechenden Schweissabsonderung beitragen. Wer den Genuss von stark gewürzten Mahlzeiten mit viel Knoblauch, Zwiebeln, auch übermässigem Kaffeegenuss, Nikotin und Alkohol reduziert, hat weniger Probleme mit der Geruchsbildung. Zusätzlich eingenommene Salbeipräparate aus der Drogerie drosseln das Schwitzen von innen. Bevorzugen Sie zudem Kleidungsstücke aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Seide. Sie lassen die Haut atmen und regeln die natürliche Ausdünstung.

Autoren: Francesco Di Potenza und Nadja Mühlemann
Redaktion: Katharina Rederer
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