Risiko Bauchfett
Zu viel Speck auf den Rippen kann Ihre Gesundheit gefährden. Dabei ist das Bauchfett gefährlicher als etwa das Hüftfett. Ein Fettbauch erhöht beispielsweise die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes.
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Weltweit gelten rund 640 Millionen Menschen als übergewichtig – eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit. Doch es kommt darauf an, wo die Fettdepots sitzen. Während Fettpölsterchen an Hüften und Oberschenkel gut sichtbar sind, «versteckt» sich das Bauchfett im Viszeralraum zwischen den inneren Organen. Immer mehr wissenschaftliche Hinweise deuten darauf hin, dass das Bauchfett das Risiko für einen frühzeitigen Tod erhöht. Grund: Das Bauchfett scheint verschiedene Stoffwechselvorgänge ungünstig zu beeinflussen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu begünstigen.
Ernst wird es ab einem Bauchumfang (gemessen auf Taillenhöhe) von über 88 Zentimeter bei Frauen und 102 Zentimeter bei Männern. Wächst das Wohlstandsbäuchlein auf einen Wanst an, leiden die Betroffenen unter dem sogenannten metabolischen Syndrom. Dieses äussert sich durch Fettleibigkeit, Bluthochdruck, veränderte Blutfettwerte und Insulinresistenz.
Nicht alle Diäten taugen gleich viel
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Apfel- oder Birnentyp
Aufschluss über die Fettverteilung am Körper gibt das Taillen-zu-Hüft-Verhältnis THV (engl. Waist to Hip Ratio). Es errechnet sich, indem man den Taillenumfang durch den Hüftumfang teilt.
Ein Wert von über 1,0 bei Männern und von über 0,85 bei Frauen weist auf den gesundheitlich eher unvorteilhaften Apfeltyp hin. Männer mit einem Taillen-zu-Hüft-Verhältnis von unter 1,0 und Frauen mit einem Wert unter 0,85 entsprechen dem vorteilhafteren Birnentyp. Generell lässt sich sagen: Je tiefer das THV, desto kleiner das Gesundheitsrisiko.
Das ist eine bauchbetonte Adipositas, bei der noch zwei der folgenden Kriterien ausserhalb der Normwerte liegen: erhöhte Nüchternblutzuckerwerte, erhöhte Triglyzeride (erhöhte Werte auf eine Fettstoffwechselstörung, Diabetes oder Übergewicht hin), erhöhter Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck.
Das Taillen-Hüft-Verhältnis: Die Kennzahlen
- Normalgewicht
THV Frauen: < 0,8
THV Männer: < 0,9
- Übergewicht
THV Frauen: 0,8 - 0,84
THV Männer: 0,9 - 0,99
- Adipositas
THV Frauen: > 0,85
THV Männer: > 1,0
Body-Mass-Index BMI
Der Body-Mass-Index BMI setzt die Körpergrösse in Beziehung zum Gewicht. Bewegt sich der BMI innerhalb einer bestimmten Bandbreite, gilt das Gewicht als normal. Fällt er unter 18,5, ist die Person untergewichtig, ist er höher als 24,9, ist sie übergewichtig. Da der BMI weniger zuverlässig Auskunft über Gesundheitsrisiken gibt, beurteilt man das Gewicht heute eher nach dem THV.
Wer abnehmen will, kann sich an einige einfache Regeln halten, um die Pfunde zum purzeln zu bringen. Von Crash-Diäten, die schnellen Erfolg versprechen, raten Ernährungsfachleute ab, weil solche Gewichtsreduktionen meist nicht von langer Dauer sind, sondern in den sogenannten Jojo-Effekt münden: Meist folgt kurz darauf eine deutliche Gewichtszunahme.
Persönliche Vorlieben sollten auch die Wahl der Ernährungsumstellung beeinflussen, weil dies die Rückfallquote senkt. Die bekanntesten Diäten mit Vor- und Nachteilen im Überblick. Besonders wichtig um abzuspecken oder sein Gewicht langfristig zu halten, ist neben der ausgewogenen Ernährung auch genügend Bewegung.
Umfrage
- Quellen
«Drogistenstern»
«The Lancet», Ausgabe 2. April 2016