Rheuma braucht Bewegung
Bewegung steigert die Durchblutung und stärkt die Muskeln – zwei Effekte, die rheumatischen Erkrankungen entgegenwirken.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Ohne Bewegung «verhungern» die Gelenke, da sie bei jeder Bewegung leicht gepresst werden, sodass sie in der folgenden Entlastungsphase wie ein sich ausdehnender Schwamm Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit aufnehmen. Bewegung fördert also die Gesundheit, weil sie die Durchblutung der Gelenke verbessert und die Muskulatur stärkt – zwei Effekte, die Gelenkbeschwerden vorbeugen und gegen Rheuma wirken. Aber aufgepasst: Sportarten, bei denen man schlagen oder abrupt die Richtung wechseln muss wie zum Beispiel Fussball, Volleyball oder Tennis können Gelenkverletzungen zur Folge haben und sind nicht empfehlenswert, wenn man von Rheuma betroffen ist.
Gelenkschonene Sportarten
Wenn Sie eine der folgenden Sportarten betreiben, liegen Sie auch als Rheuma-Patient auf keinen Fall falsch: Walking/Nordic Walking, Velo fahren, Langlauf, Wandern, Jogging, Schwimmen, Aquafit, Golf, Tai Chi Chuan/ Qi Gong, Krafttraining. Zur Vorbeugung gegen Rheuma wird auch ein Programm mit Dehnübungen empfohlen. Zu einem gelenkfreundlichen Warm-up gehören einige Minuten Warmlaufen vor dem Training. Das bringt Herz und Kreislauf allmählich auf Touren und der Bewegungsapparat wird vorgewärmt. Das Dehnen kann auch in den Alltag eingebaut werden. Wer innerhalb von sechs Wochen einen Effekt erzielen will, sollte täglich dreimal dehnen. Das ist nötig, damit das Gewebe reagiert und sich anpasst. Mehr zum Thema Dehnen.
Bewegung in der Therapie
Therapien, die auf Bewegung fokussieren, können fortschreitende Rheumaerkrankungen verlangsamen (besonders Arthrose). Sie korrigieren schlechte Körperhaltungen und entspannen tiefliegende Muskelverspannungen
- Ergotherapie
Ergotherapie bekämpft die Auswirkungen der Erkrankung oder der Behinderung. Erhält und verbessert die Handlungsfähigkeit des Rheumabetroffenen. Erleichtet Alltagsaktivitäten in Beruf oder Freizeit. Die Therapie verläuft in drei Phasen:
Der Ergotherapeut oder die Ergotherapeutin stellt die Fähigkeiten des Rheumabetroffenen in Zusammenhang mit seinem körperlichen und sozialen Umfeld fest. Dazu zählen Körperpflege, Fortbewegung, Aktivitäten zu Hause, in Beruf und Freizeit.
Die Rehabilitation bezweckt die Verbesserung der Beweglichkeit des Rheumabetroffenen durch gezielte Übungen.
Wiedereingliederung: Der Ergotherapeut empfiehlt Übungen für zu Hause, andere Arten des Verhaltens, der Bewegung oder der Einrichtung, um Hindernisse zu umgehen.
- Physiotherapie
Physiotherapie bezweckt die Verbesserung, Herstellung oder Wiederherstellung der grösstmöglichen Beweglichkeit während des ganzen Lebens.
- Eutonie
Eutonie ist eine Entspannungsmethode, mit der das körperliche und mentale Wohlbefinden wiederhergestellt werden sollen. Der Patient oder die Patientin macht sich den eigenen Körper bewusst, und zwar mittels spezieller Übungen, die zum Teil ohne Hilfe Dritter ausgeführt werden können (Atemübungen, Dehnungsübungen usw.).
- Heilgymnastik
Heilgymnastik stärkt die Muskulatur und lindert Schmerzen durch Übungen, die gezielt je nach Art des Rheumas durchgeführt werden.
Weitere Bewegungstherapien wie beispielsweise Zilgrei, Feldenkrais, Trager, Qi-Gong, Tai-Chi und Heileurythmie finden Sie im Bereich Therapiemethoden. Achten Sie beim Sitzen, Stehen, Arbeiten und Schlafen auch auf eine gute Körperhaltung, um Beschwerden vorzubeugen.
Redaktion: Didier Buchmann
- Quellen
Ligue vaudoise contre le rhumatisme
Ratgeber-Broschüre Drogocare «Rheuma und rheumatische Beschwerden – was tun?» der Schweizer Drogerien
Rheumaliga Schweiz