Fitness für die Finger
Wenn Ihre Finger wegen Rheuma schmerzen, sollten Sie ihre Hände nicht in den Schoss legen. Viel besser ist es, sie zu bewegen, zu massieren, zu trainieren.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Rheuma ist in der Schweiz stark verbreitet. Eine von fünf Personen leidet darunter, eine von 50 ist schwer betroffen. Grund genug, der schmerzhaften Erkrankung vorzubeugen. Regelmässige Bewegung und eine korrekte Körperhaltung sind wichtig zur Vorbeugung. Denn ein trainierter Körper nützt sich weniger schnell ab als ein untrainierter. Ideale, gelenkschonende Sportarten sind Gehen, Velofahren, Schwimmen oder Aquagymnastik.
Zentral in der Rheuma-Prävention ist auch das Essen. Wer gesund lebt, kann das Auftreten rheumatischer Erkrankungen verzögern. Essen Sie viel Gemüse, Früchte, Vollkornprodukte, Magermilchprodukte und Fisch. Dazu sollten Sie täglich mindestens 2 Liter Wasser oder Tee trinken. Ein weiterer Tipp: Rauchen Sie nicht und trinken Sie Alkohol und Kaffee nur in Massen.
Das Linsenbad
Gegen steife Finger hilft auch ein Linsenbad. Es stimuliert die Haut und fördert die Durchblutung.
Greifen Sie mit den Händen in ein Becken voller roher Linsen. Wühlen Sie darin, kneten Sie die Linsen und lassen Sie sie durch die Finger gleiten
Warme Linsen (erhitzt im Ofen oder in der Mikrowelle) helfen bei steifen und kalten Fingern und sind angenehm bei Kribbelgefühlen.
Kalte Linsen (aus dem Kühlschrank oder dem Gefrierfach) lindern Schwellungen und Entzündungen.
Werden Sie locker
Unsere Hände beanspruchen wir täglich sehr. Fast ohne Pause sind sie im Einsatz. Gönnen Sie ihnen auch einmal eine kleine Auszeit. Diese Lockerungsübungen der Rheumaliga Schweiz können helfen:
Beugen Sie den Oberkörper im Sitzen oder Stehen sanft vor, lassen Sie den Kopf baumeln, die Arme locker hängen und schütteln Sie die Hände sanft aus. Achten Sie darauf, die Hände nicht aus dem Handgelenk heraus zu schütteln.
Setzen Sie sich an einen Tisch und legen Sie die Unterarme auf die Fläche, bei lockeren Schultern. Stellen Sie sich nun vor, Sie wären ein Pianist, und spielen Sie mit allen Fingern (die Daumen nicht vergessen!) Klavier.
Wohltuende Massage
- Handinnenfläche
Streichen Sie mit dem Daumen das Innere der anderen Hand aus und fühlen Sie die robuste Sehnenplatte der Handinnenfläche
- Handrücken
Wechseln Sie zum Handrücken. Nehmen Sie wahr, wie wenig Muskel- und Fettgewebe die unter der Haut liegenden Sehnen, Nerven und Blutgefässe schützen.
- Fingerspitzen
Massieren Sie jeden Finger einzeln, vom Grundgelenk bis zur Fingerspitze. Was für Unterschiede fühlen Sie?
- Zwischenräume
Massieren Sie die Zwischenräume zwischen den Fingergrundgelenken. Was fühlen Sie?
- Unterarm
Umfassen Sie den Unterarm und vollführen Sie mit der freien Hand die unterschiedlichsten Bewegungen (greifen, kreisen, Finger spreizen, Faust ballen usw.). Sie entdecken, dass der Unterarm nie unbeteiligt ist; die Finger- und Handbewegungen gehen von den Unterarmmuskeln aus.
Denken Sie ausserdem daran: Wer unter schmerzenden, geschwollenen und deformierten Gelenken leidet, sollte Spitzen- oder Überbelastungs-Situationen vermeiden. Ergotherapeuten können helfen, entlastende Massnahmen für den Alltag zu finden. Es gibt beispielsweise nützliche Stützen und Bandagen; Übungen, um kraftsparende Bewegungsabläufe zu trainieren oder Alltagshilfen wie etwa spezielle Öffnungshilfen für Schraubdeckel.
- Broschüre «Gelenk-Schutz» [1.63 MB]
- Broschüre Arthrose [1.09 MB]
- Quellen
Rheumaliga Schweiz
«Drogistenstern»