Behandlung von Gelenkschmerzen

Bei jedem Menschen kommt es zu Gelenkabnützungen. Diese führen zu Beschwerden wie Zwicken bis hin zu rheumatischen Erkrankungen. Nicht immer ist der Griff zur Chemiekeule nötig.

Bei jeder Bewegung wirken Kräfte auf die Gelenke von Füssen, Knien, Hüften und Wirbelsäule. Bereits bei alltäglichen Dingen wie Treppensteigen nimmt die Intensität dieser Wirkkräfte zu. Um diese Belastungen auszuhalten, bedarf es eines guten Zusammenspiels des gesamten Bewegungsapparates. Kommt es zu einer Störung, sind Gelenkschmerzen oft die Folge davon. «Die Pflanzenwelt bietet hervorragende Möglichkeiten, diese zu behandeln», sagt Drogist Jürg Heer. Zur innerlichen Anwendung werden die Pflanzen in Form von Tees und Tinkturen verabreicht. Äusserlich können die Beschwerden mit entsprechenden Einreibemitteln, Kompressen und Badezusätzen gelindert werden.

Innerliche Anwendung

Zur innerlichen Behandlung von Gelenkschmerzen eignen sich in der Phytotherapie vor allem die Teufelskralle wie auch die Weidenrinde. «Beide Pflanzen haben eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung», sagt der eidg. dipl. Drogist.

Weidenrinde

Weidenrinde eignet sich zur kurzfristigen Anwendung bei Entzündungen und Schmerzen.

Teufelskralle

Teufelskralle eignet sich zur langfristigen Behandlung, insbesondere bei Erkrankungen chronischer Art wie etwa Arthrose oder Rheuma.

Grünlippmuschelextrakte

Grünlippmuschelextrakte können entzündungshemmend wirken und den Körper beim Aufbau von Bindegewebe, Gelenkknorpel und Gelenkflüssigkeit unterstützen.

Weihrauch

Weihrauch hat entzündungshemmende Eigenschaften und hemmt Gelenksteife.

Bei akuten Beschwerden kann Ihnen Ihr Drogist im Bereich der Homöopathie beratend zur Seite stehen. Für den Einstieg eignen sich sogenannte Kombinationspräparate. Es handelt sich dabei um zusammengestellte Mittel, die verschiedene homöopathische Einzelsubstanzen enthalten. Bei Beschwerden, die immer wieder auftauchen oder chronisch sind, empfiehlt sich der Gang zum Homöopathen oder zur Homöopathin. Auch mit Hilfe der Spagyrik Symptome bei der Zusammenstellung der Essenzen individuell berücksichtigt werden.

Mit der Gabe von Schüssler-Salzen soll der Körper lernen, bestimmte Mineralsalze wieder besser zu verwerten und dadurch einer Erkrankung die Grundlage zu entziehen. Gegen Gelenkbeschwerden sind folgende Schüssler-Salze zu empfehlen: Die Nr. 1 gilt als Elastizitätsmittel. Die Nr. 3 kommt als Entzündungsmittel bei hochakuten Entzündungen zum Einsatz, die Nr. 8 bei «Gelenk-Knacken». Nr. 9 hilft gegen überschüssige Säuren im Körper und die Nr. 12 bei rheumatischen Erkrankungen im akuten und chronischen Bereich. Schüssler-Salze eignen sich als Zusatztherapie nebst phytotherapeutischen und/oder spagyrischen Massnahmen.

Äusserliche Anwendung

Die Heublume kann bei Gelenkschmerzen und Arnika zusätzlich bei Verletzungen in Form von Salben, Kompressen oder Badezusätzen Linderung verschaffen. Ätherische Öle aus Rosmarin, Lärchenholz, Fichtennadeln und Wacholder werden vor allem in Form von alkoholischen Einreibungen oder Salben angewandt. Diese Mittel fördern die Durchblutung, lockern die Muskeln und wirken schmerzlindernd. Bei akuten Entzündungen sollten Salben und Einreibungen, die durchblutungsfördernd wirken, nicht angewendet werden.

Zur Behandlung von Gelenkschmerzen eignen sich sowohl Kälte- wie auch Wärmetherapien. Nach akuten Sportverletzungen wirkt Kälte schmerzstillend und hilft Schwellungen vorzubeugen (Kältepackungen, kühlende Umschläge, Gels). Bei chronischen Beschwerden hingegen werden meist Wärmetherapien bevorzugt (Bäder, Wärmepackungen, Gels, Wickel). Aufgrund verschiedener Ursachen von Gelenkbeschwerden hat dies jedoch keine allgemeine Gültigkeit.

Wann zum Arzt?

  • Wenn gleichzeitig mit den Gelenkschmerzen Fieber, Schüttelfrost, starke Müdigkeit, Hautveränderungen oder Bewegungsstörungen auftreten.

  • Wenn Gelenkschmerzen mit Rötung, Überwärmung und Schwellung eines oder mehrerer Gelenke einhergehen.

  • Wenn Gelenkschmerzen zu einer Einschränkung der Beweglichkeit oder zu Morgensteifigkeit führen.

  • Wenn starke Gelenkschmerzen nach einem Unfall oder einer Verletzung auftreten.

  • Wenn Gelenkschmerzen immer wiederkehren.

  • Wenn Gelenkschmerzen sich auch durch eine Selbstbehandlung nicht bessern.

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Autoren: Marie-Claire Haller und Didier Buchmann
Redaktion: Didier Buchmann
Quelle
  • «Meine Gesundheit», documed-Verlag