Arnika hat es in sich!

Sie kann töten, aber auch heilen: Arnika. In Tinkturen, Salben und homöopathischen Präparaten hilft das giftige Blümchen bei Verletzungen, Entzündungen und Schmerzen.

Bis zu 60 Zentimeter hoch, behaarte Blätter und eine gelbe Blüte, die aussieht wie eine Margerite: Das ist die Arnika. Doch die süsse Pflanze ist alles andere als harmlos. Ihr Gift hat schon manches Lebewesen, das sie fressen wollte, erledigt. Und auch wer einen Strauss Arnika geschenkt bekommt, dürfte ihn eigentlich nicht annehmen. Der Korbblütler ist vom Aussterben bedroht und daher geschützt. Die Medizin muss dennoch nicht auf die wirksamen Blüten verzichten. Die Heilpflanze kann mittlerweile angebaut werden. Arnikamittel helfen vor allem bei:

Hilfe aus der Drogerie

Studien haben die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung von Arnika längst erwiesen. Kein Wunder nutzen auch viele Drogistinnen und Drogisten die heilenden Kräfte der Arnika.

Salben, Gels und Cremes

Arnika in Tinkturen, Gels und Cremes sowie Salben hemmen Entzündungen und das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien. Sie helfen bei Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen und Muskelschmerzen sowie Blutergüssen und Schwellungen. Auch bei Venenbeschwerden, rheumatischen Problemen oder entzündeten Insektenstichen haben sich die Arnika-Zubereitungen bewährt.

Homöopathie

Es gibt über 800 homöopathische Präparate mit Arnika. Diese sind stark verdünnt und dürfen im Gegensatz zu anderen Arnika-Präparaten eingenommen werden. Homöopathische Globuli unterstützen den Heilungsprozess im Körper. Sie wirken zum Beispiel bei körperlicher Überanstrengung, Entzündungen im Mundbereich und bei Sportverletzungen.

Tipp

Bevor Sie Arnika-Mittel anwenden, sollten Sie sich in der Drogerie beranten lassen. Drogistinnen und Drogisten gehen gezielt auf Beschwerden ein und geben Tipps.

Herkunft

Herkunft

Arnika wächst vorwiegend in den Bergen Europas. Sie blüht in der Regel von Mai bis August. Weil die Pflanze selten ist, steht sie unter Naturschutz. Pflücken also verboten. Als Arzneipflanze wird Arnika heute angebaut. Zum Beispiel in Deutschland, Italien und der Schweiz, aber auch in Chile.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe

Besonders wirksam für die Medizin sind die Arnikablüten. Sie enthalten Sesquiterpenlactone, Substanzen, die als Abwehrstoffe fungieren. Sie wirken zum Beispiel toxisch auf Bakterien, Pilze und Parasiten. Der Stoff Helenalin gehört zu dieser Gruppe. Er ist ein natürlicher Entzündungshemmer.

Bestandteile sind neben ätherischen Ölen und Gerbstoffen auch die sekundären Pflanzenstoffe, die Flavonoide. Diese sollen unter anderem entzündungshemmend und antibiotisch wirken sowie vor freien Radikalen schützen. Die positiven Wirkungen auf den menschlichen Organismus sind noch nicht komplett erforscht.

Hinweise

Hinweise

Arnika-Extrakte sind giftig. Deshalb dürfen Sie nur homöopathische Mittel schlucken. Salben, Gels und Cremes sollten Sie zudem nicht auf offene Wunden streichen. Weiter können Arnika-Zubereitungen eine Hautallergie auslösen. Das kommt aber selten vor.

Rezept für Arnika-Wickel bei Verstauchungen

Entweder 1 Teelöffel getrocknete Arnikablüten aus der Drogerie mit 1 Tasse kochendem Wasser übergiessen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Oder 1 Esslöffel Arnikatinktur mit 1 halben Liter abgekochtem Wasser verdünnen. Ein Leinentuch mit dem Aufguss bzw. der verdünnten Tinktur tränken, abtropfen lassen und auf die schmerzenden Körperstellen legen. Mit einem Frotteetuch bedecken und nach einer halben Stunde entfernen – Wickel mehrmals wiederholen. Solche Umschläge erweisen sich bei Verstauchungen und Verrenkungen als sehr hilfreich.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Quellen
  • Buch «Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka» von Wolfgang Blaschek, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2015

  • Drogistin Elisabeth Huber

  • PharmaWiki