Hilfe bei Hämorrhoiden
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Hämorrhoiden sind vergrösserte Blutgefässe, die sich ringförmig angeordnet am Ende des Analkanals befinden. Diese Gefässpolster regulieren die Feinkontinenz und sorgen dafür, dass der Analkanal «luft- und wasserdicht» verschlossen werden kann. Bei einer Vergrösserung dieser Gefässe – bei Hämorrhoiden also – können ein Fremdkörpergefühl im After, Blutungen beim Stuhlgang, Schmerzen und Juckreiz auftreten. Manche Menschen haben auch anhaltenden Stuhldrang und glauben deswegen, unter Verstopfung zu leiden. Hellrotes Blut zum Beispiel, das als Hinweis für eine Blutungsquelle nahe dem After gilt, ist ein mögliches Indiz für Hämorrhoiden. Bei dunklem Blut hingegen ist die Blutungsquelle in den höheren Darmabschnitten zu suchen. Daher muss in diesen Fällen ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Hämorrhoiden tritt typischerweise auch vermehrt Schleimabgang aus dem After auf, da die vergrösserten Hämorrhoiden den Feinverschluss im Analkanal nicht mehr gewährleisten.
Man unterscheidet zwischen vier Schweregraden der Hämorrhoiden:
Grad I: Die Hämorrhoiden befinden sich am oberen Ende des Analkanals und treten auch unter Pressen nicht nach aussen.
Grad II: Die Hämorrhoiden treten beim Pressen nach aussen, ziehen sich aber spontan wieder zurück.
Grad III: Die Hämorrhoiden treten beim Pressen nach aussen, verschwinden aber nicht mehr spontan, sondern müssen manuell zurückgedrängt werden.
Grad IV: Die Hämorrhoiden treten nach aussen und können nicht mehr zurückgedrängt werden. Je nach Grad der Beschwerden drängen sich medizinische Massnahmen bis hin zu Operationen auf.
Ursachen und Hintergründe
«Hämorrhoiden» stammt aus dem Griechischen und heisst «fliessendes Blut» (haíma = Blut, rhéin = fliessen). Die Ursachen für die Entstehung sind sehr vielfältig und noch nicht genau geklärt. Folgende Faktoren begünstigen die Entstehung von Hämorrhoiden:
Verstopfung, beispielsweise durch ballaststoffarme Ernährung und Bewegungsarmut
Übermässiges Pressen beim Stuhlgang
Übergewicht, verursacht durch Bewegungsmangel und überwiegend sitzende Beschäftigung
Angeborene oder erworbene Bindegewebsschwäche
Schwangerschaften
Regelmässige Einnahme von Abführmitteln
Was man selbst tun kann
Faser- und ballaststoffreiche Ernährung (Getreide, Kleiebrot) mit zusätzlich fünf Portionen Gemüse und Früchten pro Tag.
1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, am besten geeignet sind Wasser, ungesüsster Tee oder verdünnte Fruchtsäfte.
Vermeiden von zu starken Gewürzen, Alkohol, Kaffee und Schwarztee.
Regelmässige sportliche Betätigung wie Nordic Walking, Joggen, Schwimmen, Wandern oder Beckenbodengymnastik ist der Darmtätigkeit zuträglich.
Die Darmentleerung soll dann stattfinden, wenn Stuhldrang besteht. Nicht erzwingen und pressen. Ein bis drei Darmentleerungen pro Tag sind ebenso normal wie alle drei Tage eine Stuhlentleerung. Die landläufige Meinung, dass man täglich Stuhlgang haben müsse, ist falsch.
Vorsicht mit Abführmitteln. Der Körper gewöhnt sich rasch daran, und sie sind, regelmässig eingenommen, schädlich. Besser sind Quellmittel wie Leinsamen, Flohsamen oder Kleie mit viel Flüssigkeit eingenommen.
Wer unter Hämorrhoiden leidet, sollte starkes Reiben mit dem Toilettenpapier vermeiden. Besser ist der Gebrauch von (beispielsweise Kamillen-)Feuchttüchlein. Bei starken Beschwerden ist ein Dusch-WC ideal. Nach der Waschung vorsichtig mit Papier oder einem Handtuch abtupfen.
Mit Salben und Zäpfchen lassen sich vor allem die Symptome Jucken und Schmerzen behandeln. Je nach Inhaltsstoffen sind die Produkte entzündungshemmend und schmerzstillend.
Übergewicht vermeiden oder mindern.
Keine schweren Lasten tragen.
Keine eng anliegende Kleidung tragen.
Guter Rat aus der Drogerie
Hämorrhoidale Leiden rühren meist von verschiedenen Ursachen her. Deshalb muss an mehreren Punkten angesetzt werden – wie beispielsweise an der Ernährung, der Bewegung und der Hygiene. Zur Behandlung ist eine lokale Therapie mit Suppositorien oder Salben angebracht, welche mit einem Sitzbad aus Eichenrinde ergänzt werden können. Die Eichenrinde enthält sehr viele Gerbstoffe, die adstringierend (zusammenziehend) wirken und so das Gewebe stärken. Zur Unterstützung können auch venenstärkende Mittel (beispielsweise Rosskastanie in Form von Dragées oder Tropfen) eingenommen werden.
Autorinnen: Katharina Rederer und Julia Burgener
Redaktion: Katharina Rederer