Algen, Salz und Co.

Gesunde Schätze aus dem Meer

Algen, Salz, Grünlippmuscheln, Krill-Krebse ... Erfahren Sie mehr über heilende Kräfte aus dem Meer.

Wer «Schatz aus dem Meer» hört, denkt wahrscheinlich zuerst an versunkene Piratenschiffe und verborgene Schatztruhen gefüllt mit Gold und Edelsteinen. Doch das Meer bietet noch viel Wertvolleres als Geld und Wertsachen: Gesundheit. Zum Beispiel Algen, Salz und Co. In der Drogerie von Regula Isler sind solche Schätze zu finden. Die Expertin verrät, was Meeresprodukte für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden bewirken. Wer eine Fisch- oder Schalentierallergie hat oder vegetarisch oder vegan lebt, erhält in der Drogerie pflanzliche Alternativen. Drogistin Regula Isler liefert auch dazu Tipps.

Grünlippmuscheln für die Gelenke

Grünlippmuschelextrakt hilft primär bei Gelenkbeschwerden wie Arthrose und Arthritis. Drogistin Isler empfiehlt es aber auch Sportlern und Menschen, die schwer körperlich arbeiten, zur Vorbeugung von Gelenkabnützung oder auch Tieren mit rheumatischen Beschwerden.

Grünlippmuscheln sind als Kapseln oder Gel in der Drogerie erhältlich. Sie enthalten Glykosaminoglykane, Omega-3-Fettsäuren (siehe Kasten), Mineralien und Antioxidantien (siehe Kasten). «Gegen Gelenkbeschwerden helfen vor allem die Glykosaminoglykane», sagt Isler. «Glykosaminoglykane sind ein wichtiger Bestandteil der Gelenkflüssigkeit, die den Gelenkknorpel versorgen. So bleiben Knorpel- und Knochengewebe besser erhalten. Omega-3-Fettsäuren hemmen Entzündungen, was Schmerzen lindern kann.»

Grünlippmuscheln stammen in der Regel aus neuseeländischer Zucht. Eine pflanzliche Alternative sind Glucosamin-Tabletten. Das Glucosamin wird aus dem Pilz Aspergillus niger gewonnen, der in gentechfreien Maiskulturen wächst. Glucosamin ist ein Bestandteil von bestimmten Glykosaminoglykanen.

Omega-Fettsäuren

Omega-Fettsäuren kann der Körper zwar selber herstellen, aber nicht in ausreichenden Mengen. Deshalb nimmt er Omega-Fettsäuren vor allem über die Nahrung, zum Beispiel über Meerfische, Krebse, Algen und Pflanzenöle wie Raps-, Lein- und Sojaöl auf. Experten empfehlen, ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen, um den Bedarf an Omega-Fettsäuren zu decken. Die wichtigsten Omega-Fettsäuren sind EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). EPA unterstützt das Herz-Kreislauf-System, regulieren die Blutfettwerte und den Cholesterinstoffwechsel und ist wichtig für den Aufbau der Zellmembranen. DHA unterstützt die Entwicklung und Funktionen des Gehirns, der Nerven sowie Sehzellen. Darum ist genug DHA für Schwangere und Kinder besonders wichtig.

Krillöl fürs Herz-Kreislauf-System

Krillöl wird aus dem Krill-Krebs gewonnen. Das Öl ist ein Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln. «Krillöl ist für alle, die ihr Herz-Kreislauf-System unterstützen möchten. Es kann sich positiv auf die Herzfunktion, den Blutdruck oder die Blutfettwerte auswirken. Und es verbessert die Gehirnfunktion und hat entzündungshemmende Effekte.» Dafür verantwortlich sind die im Krillöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren (siehe Kasten) und Phospholipiden.

In der Drogerie gibt es natürlich auch gewöhnliche Fischölpräparate. «Aber wegen den Phospholipiden ist Krillöl für mich das Rolls-Royce-Produkt unter den Fischölen. Phospholipide können im Gegensatz zu den Triglyceriden im Fischöl besser vom Körper absorbiert werden, weil sie sehr gut wasserlöslich sind», sagt Isler. «Und weil Krill sich nur von Plankton ernährt – also nicht wie Fische von anderen bereits schadstoffbelasteten Fischen und Pflanzen – ist Krillöl für den Menschen deutlich gesünder. Die Heimat von Krill liegt im äussersten Norden, wo die Weltmeere noch weniger schadstoffbelastet sind.»

Pflanzliche Alternativen zu Krill- und Fischöl sind Lein-, Hanf- und Sacha-Inchi-Öle. Letzteres wird aus der Inka-Erdnuss gewonnen. Eine weiterer pflanzlicher Omega-3-Fettsäurenlieferant ist die Mikroalge Schizochytrim.

Meersalz für die Schilddrüse

Meersalz liefert dem Körper viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Meersalz mit Algenzusatz enthält das essentielle Spurenelement Jod. «Das ist wichtig für die Funktion der Schilddrüsen, vor allem für die Hormonproduktion.» Schilddrüsenhormone steuern beispielsweise das Wachstum und die Knochenbildung, den Energiestoffwechsel und die Entwicklung des zentralen Nervensystems. «Bekommt der Körper zu wenig Jod, besteht die Gefahr, dass sich die Schilddrüse vergrössert, sich ein sogenannter Kropf bildet», sagt Isler. Eine vergrösserte Schilddrüse kann auf die Speise- und Luftröhre drücken. Das Lieblingssalz der Drogistin, das ganz natürlich ist, ist das Khoisan-Meersalz. «Es stammt aus unterirdischen Seen Südafrikas und ist frei von Verschmutzung und Mikroplastik.»

Gute Jodlieferanten sind auch Lachs, Kabeljau und Schellfisch sowie Miesmuscheln, Hummer, Garnelen und Algen. Letzteres ist in einigen Drogerien frisch oder getrocknet erhältlich; «bei uns zum Beispiel die Wakame-Alge», so Isler. «Alternativ haben wir auch Jod-Tabletten im Angebot. Das Jod stammt aus der Kelpalge» Achtung: «Wer an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, sollte auf Jod-Präparate und verzichten und auch nicht viel jodhaltige Nahrungsmittel essen.» Gut zu wissen: Viele Kochsalze in der Schweiz sind mit Jod angereichert.

Antioxidantien

Antioxidantien sind Stoffe, die Körperzellen schützen und Krankheiten vorbeugen. Es heisst, sie wirken gegen freie Radikale. Das sind Moleküle, die die Körperzellen angreifen und schädigen. Zu den stärksten Antioxidantien zählen Vitamine. Sie sind reichlich in Gemüse und Früchten enthalten.

Meersalz für eine gesunde Haut

Meersalz ist auch gut für die Haut. «Ein Bad mit Salz aus dem toten Meer enthält viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Natrium, Chlorid und Magnesium sowie Kalzium, Kalium und Brom», sagt Isler. «Das Badesalz hilft bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis oder Akne sowie bei trockener, schuppiger Haut, weil es den Hautstoffwechsel unterstützt.» Auch für die Muskeln ist so ein Bad wohltuend. «Mineralien und warmes Wasser entspannen und wirken gegen Verspannung und Muskelbeschwerden.» Weitere Produkte mit Meersalz für die Haut sind Körperlotionen, Salben und Duschgels sowie Gesichtsmasken und Peelings.

Schwamm für eine gute Durchblutung

Schwämme sind Meerestiere. Durch ihre poröse Struktur sind sie sehr saugfähig und reinigen mild. Mit kreisenden Bewegungen können Sie die Durchblutung ankurbeln. Wichtig: Massieren Sie immer von unten nach oben, also herzwärts. Da Naturschwämme sehr weich sind, können sie auch für die Babypflege verwendet werden.

Alge für mehr Proteine und Vitalstoffe

Eine der bekanntesten Algen zur Nahrungsergänzung ist die Spirulina. In der Drogerie gibt es sie als Tablette oder Pulver. «Spirulina spendet viel Protein und damit Aminosäuren, aber auch ungesättigte Fettsäuren, Kalzium, Magnesium und Eisen», sagt Isler. «Wegen des hohen Nährstoffgehalts ist die Spirulina vor allem bei Menschen beliebt, die sich vegetarisch oder vegan ernähren.» Daneben empfiehlt die Drogistin Spirulinapräparate bei Müdigkeit, Schlappheit und zur Unterstützung des Immunsystems.

Beratung

Vor jedem Kauf ist Fachberatung wichtig. «Im Gespräch versuche ich herauszufinden, was der Kundschaft fehlt und was sie erzielen möchte. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist es sinnvoll zu wissen, ob die Kundin oder der Kunde bereits etwas Anderes einnimmt und falls ja, was. Nur so verlaufen Therapie oder Nahrungsergänzungsmassnahmen optimal.»

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistin HF Regula Isler

  • bioforce.ch

  • pharmawiki.ch

  • natur-kompendium.com