Wenn der Darm überlastet ist

Für viele Menschen sind Darmprobleme «normal», sie gehören zu ihrem Alltag: Blähungen, Magenbrennen oder chronische Müdigkeit müssen aber nicht sein. Zeit, dem Darm eine Auszeit zu gönnen.

Mehr als 100 Millionen Nervenzellen im Darm steuern die Verdauung. Dieses autonome Nervensystem – auch «Bauchhirn» genannt – analysiert die Zusammensetzung der Nahrung, organisiert die Abwehr von Bakterien, kontrolliert Hormone und Sekrete und schickt Alarmsignale ins Gehirn, wenn es Giftstoffe entdeckt hat. Der menschliche Darm gleicht einer Riesenschlange: Er umfasst 400 Quadratmeter Oberfläche, erreicht sieben bis neun Meter Länge, umfasst aber nur wenige Zentimeter im Durchmesser und ist mit Millionen von Darm-Zotten ausgerüstet. Es ist kein Übertreibung zu sagen: Ohne ihn geht gar nichts!

Reise durch den Darm

Und das passiert in den einzelnen Darm-Abschnitten:

Dünndarm

Im Dünndarm spalten Verdauungsenzyme den Speisebrei auf. Die grosse Kontaktoberfläche des Dünndarms ermöglicht die Aufnahme der Nahrungsbausteine in die Blutbahn und ins Lymphsystem.

Dickdarm

Im Dickdarm werden Wasser und Mineralstoffe aufgenommen. Der Speisebrei wird dicker.

Mastdarm

Im Mastdarm endet die Reise der Nahrungsmittel durch den Körper. Die nicht verdaulichen (Ballast-)Stoffe werden einfach ausgeschieden. Das heisst, wir spülen sie die Toilette runter.

Der Abwehrspezialist

Der Darm ist aber nicht nur der grosse Steuermann im menschlichen Körper. Er ist auch oberster Chef der Abwehr. In der Schleimhaut des Dickdarms sitzen mehr als 70 Prozent aller Abwehrzellen des gesamten Immunsystems. Sie haben die Aufgabe, Krankheitserreger und Giftstoffe unschädlich zu machen, die vorwiegend mit der Nahrung in unseren Körper gelangen. Unterstützt wird die Immunabwehr von einem Milliardenheer nützlicher Bakterien und Pilze. Mehr als 500 Arten bilden zusammen die Darmflora. Ist sie intakt, können sich schädliche Mikroorganismen nicht dauerhaft im Darm einnisten. Damit der Darm seine vielfältigen Aufgaben wahrnehmen kann, ist folgendes wichtig:

Rhythmus

Wenn möglich immer zur gleichen Zeit (zum Beispiel nach dem Frühstück) und regelmässig den Darm entleeren.

Ballaststoffe

Zur Gesunderhaltung des Darms gehören Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und Früchte, weil Vollkornprodukte besonders viele verdauungsfördernde Ballaststoffe enthalten.

Flüssigkeit

Soll der Darm gut funktionieren, benötigt er mindestens anderthalb Liter Flüssigkeit, am besten Wasser oder Tee.

Bewegung

Ausreichend Bewegung regt die Darmtätigkeit an.

Wird das Gleichgewicht im Darm aber gestört, sind die natürlichen Bakterien nicht mehr in der Lage, Eindringlinge zu bekämpfen.

Was ihm schadet

Denn der Darm nimmt auch Substanzen auf, die ihm alles andere als guttun. Dazu zählen Pilze, Würmer, Viren, Umweltschadstoffe, Allergene sowie Medikamente, wie beispielsweise Antibiotika und Kortison. Aber auch mangelnde Bewegung, Fast Food-Ernährung und zu viel Zucker sowie der stetig zunehmende Stress reduzieren die optimale Darmfunktion. So kann die Darmflora empfindlich gestört werden. Er braucht eine Pause: Eine Darmsanierung ist in dieser Situation aus komplementärmedizinischer Sicht die richtige Lösung.

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Autorinnen: Christa Friedli Müller und Silvia Stähli-Schönthaler
Redaktion: Katharina Rederer
Quelle
  • «Drogistenstern»