Zwölf Düfte und ihre Wirkung

Dufte Öle

Stärkend, belebend, beruhigend oder gut für die Haut … ätherische Öle wirken auf Körper und Geist.

Weisstanne, Mandarine, Rosengeranium… wie das duftet! Und dufte ist auch die Wirkung der ätherischen Öle dieser Pflanzen. Sie können viel Gutes bewirken. Drogistin HF und Aromatherapeutin Sarah Meer stellt zwölf ätherische Öle und ihre wichtigsten Wirkungen vor.

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Tonkabohne

«Das Öl der Tonkabohne sorgt für gemütliche, wohlige Stimmung, spendet Trost und bringt Süsse ins Leben», sagt Drogistin Meer. Kein Wunder, Tonkabohne duftet nach Schokolade und Vanille. Aber es kann noch mehr: «Als Raumduft oder Massageöl oder in einem warmen Bad löst die Tonkabohne auch muskuläre Verspannungen, entkrampft und wirkt deshalb schmerzlindernd bei Menstruationsbeschwerden.»

Weisstanne

Wer einen Raumspray mit dem ätherischen Öl der Weisstanne anwendet, holt den Wald zu sich nach Hause. «Emotional ist dieses ätherische Öl stärkend. Im Körper kann es Schleim lösen und so bei Erkältung helfen», sagt Meer. Passend ist Weisstannenöl auch in der Sauna als Aufguss.

Engelwurz

Engelwurzöl ist das Lieblingsöl von Aromatherapeutin Sarah Meer. «Es riecht fein nach Wald, Erde und Wurzeln und kann vielseitig eingesetzt werden. Im Körper löst es Schleim und hilft bei Erkältung. Oder es entspannt und entkrampft und lindert dadurch Schmerzen wie Rückenweh oder Menstruationsbeschwerden.» Engelwurz stärke aber auch das Selbstbewusstsein, erde und beruhige in schwierigen Situationen. «Meiner Kundschaft gebe ich ab und zu ein Massageöl mit Engelwurz zur Schlafförderung. Einfach vor dem Schlafengehen die Füsse damit einreiben.» In der Volksmedizin hilft Engelwurzöl auf der Haut auch gegen Rheuma und Nervenschmerzen.

Mandarine

Liegt Mandarindenduft in der Luft kommt gleich Weihnachtsstimmung auf. «Der Duft beruhigt, nimmt Angst und fördert den Schlaf. Oft empfehle ich das Öl beispielsweise bei Albträumen als Raumduft», sagt Meer. Mandarinenöl ist sehr verträglich und eignet sich besonders für Kinder.

Karottensamenöl

Karottensamenöl ist ein typisches Hautmittel und riecht erdig und fruchtig zugleich. «Es regt das Gewebe an, neue Zellen zu bilden, was bei Hautproblemen wie Akne oder Ekzeme und Narben hilft», sagt Meer. «Und weil Karottensamenöl auch die Milchbildung fördert, empfehle ich es oft stillenden Müttern

Immortelle

Immortelle wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze, ist entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. «Ich gebe es bei Blutergüssen, Verletzungen wie Prellungen und Verstauchungen oder bei Insektenstichen», sagt Meer. «Weil die Immortelle zusätzlich den Lymphfluss anregt, unterstützt es den Abtransport von Abfallstoffen, Viren und Bakterien.» All das hat auch einen positiven Effekt auf die Haut. «Das Öl hilft gegen Hautkrankheiten wie Akne und Ekzeme oder wird als Anti-Aging-Mittel eingesetzt.»

Ylang-Ylang

«Der sehr süss-blumige Duft der Blüte Ylang-Ylang des gleichnamigen Baumes steht für Lebensfreude und Sinnlichkeit, Ruhe und Muse für schöne Dinge», sagt Meer. «Es ist ein sehr weibliches Öl und vor allem bei reiferen Frauen beliebt.» In der Volksheilkunde heisst es, dass Ylang-Ylang den Bluthochdruck senken kann.

Atlaszeder

«Der stabile Nadelbaum Atlaszeder macht den Menschen stark, gibt ihm Struktur und sein Duft hält Insekten fern. Für mich ist dieses Öl ein hervorragendes Schutzmittel», sagt Meer. Für viele sei der Duft allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. «Es riecht nach einer Mischung aus Wald, Rinde und Moos sowie etwas rauchig.» Auf der Haut hat Atlaszeder einen pflegenden Effekt. «Gute Erfahrungen habe ich mit Atlaszeder im Shampoo gemacht, als natürliches Anti-Schuppen-Mittel.»

Cajeput

«Cajeputöl wirkt gegen Viren, Pilze und Bakterien sowie schleimlösend und entzündungshemmend», sagt Meer. «Ich empfehle Cajeputöl vor allem Kindern mit Erkältung, Husten oder Bronchitis oder Ohrenweh.» Cajeput ist aber auch konzentrationsfördernd, macht mutig und selbstbewusst.» Der Duft der Pflanze unterstütze beispielsweise bei Prüfungen und Vorträgen. Gut zu wissen: Cajeputöl riecht und wirkt ähnlich wie Eukalyptusöl, ist aber milder und verträglicher. Für Säuglinge und kleine Kinder kann Eukalyptusöl nämlich gefährlich werden: Allein der Duft oder gelangt das Öl in den Mund oder die Nase, kann sich der Kehlkopf verkrampfen, was schlimmstenfalls zu Atemstillstand führt.

Rosengeranium

Rosengeranium ist eine typische Frauenpflanze. «Ihr rosig-krautiger Duft wirkt ausgleichend und harmonisierend», sagt Meer. Dank der Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilzen hilft das Öl auch bei Pilzerkrankungen wie Scheiden-, Fuss- und Nagelpilz. «Es beruhigt und befeuchtet Haut und Schleimhäute auch. Ein weiterer Pluspunkt von Rosengeranium ist, dass es lästige Insekten fernhält.»

Zedrat

«Der fruchtig-süsse, belebende und aufbauende Zitronenduft des Zedratöls sorgt für emotionale Stabilität, stärkt die Nerven und hilft bei Ängsten. Das Öl aus den Schalen der Zedratzitronen beruhigt enorm», sagt Meer. Im Unterschied zu vielen anderen Ölen ist Zedratöl sehr fein im Essen. «Zum Beispiel in einem Zitronenkuchen.» Zedratöl ist zudem eines der einzigen Öle, das auch viele Männer mögen. «In einem natürlichen Duschgel kommt die zitronenähnliche Duftnote bei Männern sehr gut an.»

Palmarosa

Palmarosaöl ist ein Trostspender. «Der grasig-blumige Duft hilft bei Trauer, zum Beispiel bei Trennungsschmerz oder wenn jemand gestorben ist», sagt Meer. «Weil das Öl sehr sanft ist, ist es besonders für traurige Babys und Kinder geeignet.» Auf körperlicher Ebene wirkt Palmarosa gegen Bakterien, Viren, Pilze und entzündungshemmend. Und es pflegt und beruhigt Haut und Schleimhäute. Deshalb wird Palmarosa gern bei unreiner Haut und Hautproblemen, Pilzerkrankungen und Scheideninfektionen eingesetzt.

Produkte mit ätherischen Ölen

Ätherische Öle gibt es beispielsweise in Form eines Raumsprays. Oder sie können einem Mandelöl oder einem natürlichen Körperpflegeprodukt wie einer Basiskörperlotion oder einem Basisduschegel beigemischt werden. Drogistin Sarah Meer empfiehlt, unbedingt reine ätherische Öle anzuwenden. «Synthetische Öle können Kopfschmerzen auslösen.»

Lassen Sie sich beraten!

Wer sich für ein Öl interessiert, sollte es vor dem Kauf testen. In vielen Drogerien ist dies möglich. «Düfte wecken Erinnerungen, schlechte wie gute», sagt Meer. «Ziel der Aromatherapie ist es, dass das ätherische Öl individuell auf den Menschen abgestimmt ist und für ein Wohlgefühl sorgt.» Zudem sind nicht alle ätherischen Öle für Schwangere, Kleinkinder oder Babys geeignet. Oder falsch angewendet, können ätherische Öle Haut und Schleimhäute reizen. Professionelle Beratung im Fachhandel wie einer Drogerie ist deshalb sehr wichtig.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistin HF und Aromatherapeutin Sarah Meer