Rohes Gemüse ist am gesündesten…

… und andere Halbwahrheiten und Falschmeldungen rund um Diäten, Abnehmen und Gewicht.

In Ernährungsfragen halten sich einige hartnäckige Irrtümer. Falsch, richtig oder nur halbrichtig ist:

  • Kohlenhydrate machen dick: Auch wenn sich die Fachwelt immer noch streitet, ob zu viel Fett oder zu viel Kohlenhydrate dick machen, fest steht: 1 Gramm Fett liefert mehr als das Doppelte an Kalorien als 1 Gramm Kohlenhydrate. Auch kann der Körper aus der Nahrung gewonnenes Fett eins zu eins in Depotfett umwandeln. Bei der Umwandlung von Kohlenhydraten in Körperfett geht rund ein Viertel der Energie allein durch den Umwandlungsprozess verloren. Das heisst: Zu viel Fett ist der Hauptverdächtige. Fest steht: zu viel Fett fällt stärker ins Gewicht als zu viele Kohlenhydrate. Generell aber gilt: Es kommt auf die Kombination der Lebensmittel an. Ein Nahrungsmittel allein macht nie dick. Oder ganz nach Paracelsus (1493-1541), der den Satz «Dosis sola venenum facit» geprägt haben soll: «Allein die Menge macht das Gift.»

  • Essen am Abend macht dick: Das Problem beim Essen am Abend ist, dass dies für viele Menschen die Mahlzeit ist, für die sie sich am meisten Zeit lassen können. Entsprechend ist die Gefahr gross, dass man etwas zu viel isst und sich dazu auch ein Glas Wein oder Bier gönnt. Beides sind fürs Kalorienkonto Risikofaktoren. Was am Abend auf jeden Fall beachtet werden sollte: Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schlafengehen liegen zwei bis drei Stunden. Dies ist vorteilhaft, weil sich der Stoffwechsel und die Verdauungsprozesse gegen Abend verlangsame

  • Rohes Gemüse ist am gesündesten: Stimmt nicht. Viele wertvolle Inhaltsstoffe von Gemüsen können vom Körper erst aufgenommen werden, wenn sie durchs Weichkochen aufgeschlüsselt sind. So kann der Körper beispielsweise Betacarotin aus weichgekochten Karotten (Vitamin A) viel besser aufnehmen als aus rohen Rüebli. Idealerweise wird noch etwas Butter dazugegeben, denn Vitamin A ist fettlöslich und kann so optimal aufgenommen werden.

  • Lieber mehrere kleine Portionen als drei grosse Mahlzeiten: In diesem Punkt ist sich die Fachwelt uneins. Für fünf Mahlzeiten spricht, dass Heisshungerattacken vermieden werden können und es vielen Menschen mit mehreren kleineren Mahlzeiten besser gelingt, auch genügend Früchte und leichte Zwischenmahlzeiten in ihrem Essensplan einzubauen.

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Autorin und Redaktion: Katharina Rederer
Quellen
  • Patricia Davis und Ulrike Müller-Kaspar: «95 Diäten im Test», Gesundheitstipp Ratgeber, 2006, ISBN 978-3-907599-19-8

  • Esther Infanger, Angelika Welter, Paul Walter: «Gesund abnehmen», AT-Verlag, 2007, ISBN 978-3-03800-331-1

  • www.focus.de