Sodbrennen lässt sich verhindern

Der schnelle Espresso im Stehen, ein üppiges Essen am Abend. Falsche Ernährungsgewohnheiten haben oft ein und dieselben unangenehmen Nebenwirkungen: Magen- respektive Sodbrennen.

Fettige Speisen, Stress oder Nikotin können die Verdauung aus dem Gleichgewicht bringen. Drogist Mathis Brigger: «Sodbrennen gehört neben Blähungen zu den häufigsten Verdauungsstörungen.»

Was «brennt denn» da?

Der Magen benötigt pro Tag zwei bis drei Liter Magensäure, um die aufgenommene Nahrung zu zersetzen. Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure aufgrund einer ungenügend schliessenden Magenklappe, in die Speiseröhre zurückfliesst oder zu viel Magensäure gebildet wird. Es macht sich bemerkbar durch einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein sowie unspezifischen Schmerzen im Oberbauch. Weitere Anzeichen von Sodbrennen sind eine Verstärkung der Symptome im Liegen sowie wiederkehrendes saures Aufstossen.

Ursachen von Sodbrennen

Jeder Dritte ist von Sodbrennen betroffen. Die hauptsächlichste Ursache liegt in falschen Ernährungsgewohnheiten. «Isst man kein Frühstück, nur ein schnelles Mittagessen und dafür ein grosses Abendessen, ist der Magen überfordert», sagt Brigger. Zusätzliche Faktoren, die die Magenschleimhaut reizen und zu gesteigerter Säureproduktion führen, sind übermässiger Alkohol- und Kaffeekonsum sowie Rauchen oder stark gewürzte Speisen. Nebst der Ernährung kann Sodbrennen auch durch Übergewicht, Schwangerschaft oder psychische Faktoren wie Stress oder Angststörungen ausgelöst werden. Selten ist ein Zwerchfellbruch die Ursache der Probleme – dieser gehört direkt in die Hände eines Arztes.

So löschen Sie das Feuer

Bei gelegentlichem Auftreten von Beschwerden wie «saurem Aufstossen» gleich alle Alarmglocken läuten zu hören, wäre übertrieben. Einfache Tipps helfen, Sodbrennen künftig vorzubeugen.

  • Essen Sie kleine Portionen. Oft versagt der Ventilmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre bei Überfüllung.

  • Essen Sie «säurepuffernde» Nahrungsmittel wie Haferflocken, Milch oder Mandeln.

  • Nehmen Sie sich Zeit beim Essen.

  • Ein kurzer Spaziergang nach dem Essen regt die Verdauung an.

  • Notieren Sie Lebensmittel, die Ihnen Sodbrennen bereiten. Seien Sie bei fetthaltigen und frittierten «Übeltätern» besonders auf der Hut.

  • Werden Sie Nichtraucher!

  • Legen Sie sich nach dem Essen nicht flach, sondern mit leicht erhöhtem Oberkörper hin.

Heilmittel und ihre Wirkung

Die Drogerie hat sowohl im Bereich der Allopathie wie auch im Bereich alternativer Heilmittel einiges gegen Sodbrennen zu bieten. Zu den allopathischen Mitteln zählen säurepuffernde Medikamente. Diese Antazida können für die kurzfristige Behandlung eingesetzt werden. Sie binden und neutralisieren überschüssige Magensäure. Aufgrund der grossen Auswahl der Präparate empfiehlt sich eine fachliche Beratung in Ihrer Drogerie. Eine weitere Möglichkeit sind Protonenpumpenblockern. Sie führen zu einer deutlichen und langen Reduktion der Magensäure. Diese Medikamente sollten ohne ärztliche Absprache jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Zur Behandlung von Sodbrennen eignen sich auch homöopathische und spagyrische Arzneimittel. Präparate, die Wermut, Tausendguldenkraut oder Löwenzahn beinhalten regen die Verdauung an. Empfehlenswert sind zudem Teemischungen aus Melisse, Engelwurz und Eibisch – sie beruhigen und unterstützen die Bildung der schützenden Magenschleimhaut. Ist der Magen-Darm-Trakt durch Stress angespannt, helfen pflanzliche Kapseln die Passionsblume enthalten. Diese weisen eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes auf. Wer trotz Sodbrennen auf den Genuss von Kaffee nicht verzichten kann, dem bietet sich die Möglichkeit, zumindest teilweise auf in der Drogerie erhältlichen Getreidekaffee umzusteigen.

Treten Sodbrennen und weitere Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Magenkrämpfe usw. wiederholt auf oder dauern über eine längere Zeit an, ist eine schulärztliche Abklärung angezeigt.

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Autor und Redaktion: Didier Buchmann
Quelle
  • «Drogistenstern»