Schmerzen in Rücken und Nacken

Wer den Belastungen des Berufsalltags standhalten will, braucht ein hohes Mass an Flexibilität. Wird der Stress zu viel, können Probleme wie chronische Nacken- und Rückenschmerzen die Folge sein.

Ein ergonomisch eingerichteter Büroarbeitsplatz und aktive Pausen sind nur die «halbe Miete», um Nacken- und Rückenschmerzen effektiv vorzubeugen. Mehrere Studien zeigen nämlich, dass schädlicher Dauerstress chronische Nacken- und Rückenschmerzen verschlimmern oder gar auslösen kann.

Rückenschmerz als Signal

Gestresste und überlastete Menschen nehmen oft Fehlhaltungen ein, ohne sich deren bewusst zu werden. Typische Fehlhaltungen sind hängende oder hochgezogene Schultern, eingesunkener Rücken oder ein verkrampfter Nacken-Schulter-Bereich. Diese körperlichen Schmerzen und damit verbundene Stressbelastungen stehen in einer Wechselwirkung zueinander, und es kann ein veritabler Teufelskreis entstehen. «Die Schmerzen beeinflussen Gedanken und Gefühle negativ, die Stimmung kann regelrecht in den Keller sinken, worauf Schmerzgeplagte sich noch stärker auf ihren Körper konzentrieren», sagt Dr. Brigitta Wössmer, Fachpsychologin für Klinische Psychologie und Psychotherapie FSP in Basel.

Um dem Leiden ein Ende zu setzen, wählen viele Betroffene den Gang zum Arzt. Meistens können schwere körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Das heisst, die teils sehr heftigen Schmerzen werden «nur» durch muskuläre Verspannungen hervorgerufen – was in der Fachsprache psychosomatisch bedingter Rückenschmerz genannt wird. Diese Erstdiagnose sorgt gemäss Dr. Brigitta Wössmer bei vielen Patienten erst einmal für Verunsicherung: «Wichtig ist deshalb, die Patienten ernst zu nehmen. Sie sind durch ihre Schmerzen weit mehr beeinträchtigt, als dies bei einem körperlichen Befund der Fall wäre.»

Ausweg aus dem Teufelskreis

Bei akuten Schmerzen eine Schonhaltung einzunehmen, kann vorübergehend sinnvoll sein. Über mehrere Tage oder gar Wochen kann dies jedoch zu einer Verstärkung der Schmerzen führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich zu überwinden und trotz Beschwerden zu bewegen. Gemeint ist dabei aber nicht ein intensives Training, sondern eine Kombination aus muskelaufbauenden Übungen, manuellen Therapieformen sowie Entspannungstechniken wie Qi-Gong, Tai-Chi oder Atemtherapie. Bei sehr starken Beschwerden kann auch eine ärztlich verordnete Physiotherapie sinnvoll sein. Parallel dazu empfiehlt es sich, den Ursachen des Stresses auf den Grund zu gehen und Änderungen im Lebensstil anzustreben.

Entspannung aus der Drogerie

Wohltuende Bäder und Massagen können zwar keine Wunder wirken, sie lindern jedoch Verspannungen und helfen stressgeplagten Menschen, sich zu entspannen. Eine Auswahl von Bädern und Kräutern und anderen Mitteln, die schmerzlindernd wirken:

  • Badezusätze aus Melisse, Heublume, Lavendel und Orangenblüten wirken besonders entspannend. Massageöle mit Lavendel, Zitrus und Arnika helfen nicht nur, den Körper zu entspannen, sie fördern gleichzeitig die Durchblutung und regen mit ihren Düften die Sinne an.

  • Gegen Gelenkschmerzen und verspannte Muskeln helfen wärmende Bäder mit Wintergrünöl oder Fichtennadel. Bei Entzündungen ist die Anwendung eines Arnikagels oder die Einnahme von Präparaten mit Teufelskralle angezeigt.

  • Die Einnahme von Magnesiumpräparaten kann Muskelkrämpfe lindern oder diesen vorbeugen. Hilfe bieten auch Salze nach Dr. Schüssler.

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Autorin: Christa Friedli Müller
Redaktion: Didier Buchmann
Quelle
  • «Drogistenstern»