Pillen, Tee, Tinkturen & Co.

Was Heilpflanzen alles können

Die einfachste und wohl auch bekannteste Anwendung von Heilpflanzen ist Tee. Doch es gibt noch viele andere Möglichkeiten, wie das Beispiel der Ringelblume zeigt.

Heilpflanzen sind ausgesprochen vielseitig. Sie können innerlich und äusserlich angewendet werden, je nach Bedarf kommen sie in Salben, Ölen oder Tinkturen, als Tee oder Wickel zum Einsatz. Die Ringelblume beispielsweise ist weitum bekannt nicht nur als gelborange Zierde vieler Gärten, sondern auch als heilende Pflanze.

Vielseitige Heilerin

«Die Ringelblume ist in der Tat sehr vielseitig», sagt Drogist und Heilkräuterspezialist Anton Löffel. «Sie ist nicht nur optisch schön, sie ist eine gute, menschennahe Pflanze. Darum singe ich ihr gerne eine Ode.»

Die Calendula officinalis, wie die Heilpflanze wissenschaftlich heisst, enthält Flavonoide und andere sekundäre Pflanzenstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe verleihen der Pflanze ihre gelbe bis orange Farbe , sie schützen aber auch vor Feinden und schädlicher UV-Strahlung oder locken Nützlinge an. Und auch dem Menschen können sie Gutes tun: «Ringelblumen wirken entzündungshemmend, gefässdichtend und sie fördern Wundheilung sowie Durchblutung», sagt der Drogist. Ringelblumenprodukte dürfen alle verwenden. Einzig wer auf Korbblütler allergisch ist, sollte vorsichtshalber verzichten. Verwendet werden die orangegelben Blütenblätter, frisch oder getrocknet.

Ringelblumensalbe selbst gemacht

Ringelblumensalbe oder -butter können Sie natürlich in der Drogerie kaufen, inklusive fachlicher Beratung. Sie können sie aber auch selber herstellen. Die Zutaten bekommen Sie ebenfalls in der Drogerie, das Rezept von Drogist HF Anton Löffel können Sie hier herunterladen.

Äusserliche Anwendungen

Als Salbe, Wickel, Tee oder Öl äusserlich angewendet lässt die Ringelblume Schwellungen abklingen, lindert Entzündungen und fördert die Wundheilung.

  • Eine Ringelblumensalbe hilft bei Schnitt- und Schürfwunden und unterstützt die Neubildung von Hautgewebe. Auch Hautentzündungen oder Sonnenbrand lindert sie.

  • Auch Ringelblumenöl – ein öliger Auszug aus Ringelblumenblüten, kein ätherisches Öl – wird oft verwendet. «Ein Kaffeelöffel davon ergibt beispielsweise ein gutes Kinderbad, mischt man es mit zwei, drei Esslöffeln Vollmilch, emulgiert es und schwimmt nicht an der Wasseroberfläche», sagt der Drogist.

  • Ringelblumentee oder -tinktur wird oft als Sitzbad nach einem Dammschnitt oder Dammriss angewendet.

  • Und schliesslich findet sich die Ringelblume in vielen kosmetischen Produkten wieder.

Innerliche Anwendungen

Nicht nur äusserlich, auch innerlich ist die Ringelblume stark, sei es als Tee oder in homöopathischen respektive spagyrischen Mischungen.

  • Homöopathisch und spagyrisch wird sie bei Verletzungen und Entzündungen eingesetzt sowie bei Magen-Darm-Entzündungen.

Kulinarisch

Auch in der Küche verwendet Drogist Löffel Ringelblumenblätter. Als Dekoration für Frühlingssuppen zum Beispiel. «Oder ich mische Ringelblumenblüten und Gewürztagetes, das schmeckt ganz blumig, lieblich, aromatisch. Dazu gebe ich ein paar Tropfen eines feinen Öls, zum Beispiel Distelöl. In dieser Mischung wende ich dann kleine Frischkäse. Das schmeckt hervorragend.»

Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistenstern

  • Drogist HF Anton Löffel

  • Stefan Wolf: «Phytotherapie/Pharmakognosie 2/2», Lehrmittel Drogistin EFZ / Drogist EFZ Band N, Careum Verlag, 2012

  • Vera Herbst, Gabriele Holm: «Botanik und Drogenkunde», Deutscher Apothekenverlag, 2010

  • Margret Wenigmann: «Phytotherapie. Arzneipflanzen, Wirkstoffe, Anwendung», Urban & Fischer, 1999

  • Heinz Schilcher: «Kleines Heilkräuter-Lexikon», Walter Hädecke Verlag, 2008