Natürlich konservieren
Viele Lebensmittel enthalten künstliche Konservierungsstoffe. Das nicht immer nötig. Forscher haben herausgefunden, dass auch Gewürze gegen Bakterien, Viren und Pilze helfen.
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Die meisten Produkte in den Lebensmittelabteilungen enthalten Zusatzstoffe. Nicht nur Fertiggerichte, Lightprodukte oder Instantsuppen, auch Brot, Joghurt oder verarbeitetes Obst und Gemüse sind «aufgepeppt» mit Emulgatoren, Aromastoffen und Hormonen.
Kein Gesundheitsrisiko
Die Lebensmittelindustrie muss Zusatzstoffe auf den Verpackungen kennzeichnen. Sabina Helfer, Sprecherin des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV): «Die Stoffe, die auf dem Etikett aufgeführt sind, stellen in den zulässigen Produkten und in den zulässigen Mengen kein Gesundheitsrisiko dar.» Kantonale Kontrollbehörden, die stichprobenartige Lebensmittelkontrollen durchführen, überprüfen die korrekte Deklarierung der Zusatzstoffe regelmässig. «Ausserdem sind die Produzenten zur Selbstkontrolle verpflichtet», sagt Helfer.
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Professor Gerhard Franz vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Regensburg (D) vertritt auch die Meinung, dass die Konsumenten der Lebensmittelindustrie vertrauen können. «In unseren Ländern können wir davon ausgehen, dass die vorgegebene Dosis für den Menschen kaum schädlich ist.» Einzig hyposensible Menschen könnten auf Koservierungsstoffe allergisch reagieren, wenn sie etwa eine Pollen- oder Nussallergie haben. «Allergische Reaktionen auf Zusatzstoffe können anhand von Hautausschlägen sichtbar werden. Oder wenn sich die Schleimhäute verändern, die Nase tropft, und auch Durchfall kann ein Hinweis sein.» In solchen Fällen sollten Sie die Verträglichkeit der Konservierungsmittel ärztlich abklären lassen.
Gewürze statt Chemie
Mittlerweile gibt es natürliche Alternativen zu den synthetischen Stoffen. Gewürze wie Oregano, Salbei, Nelken, Thymian, Zimt oder Knoblauch sind laut US-Forschern wirksame Bakterienkiller. «Sie enthalten ätherische Öle, also flüchtige Stoffe, die gegen Mikroorganismen wirken und die Lebensmittel haltbar machen», sagt Franz. Nelkenöl etwa biete sich an, um Konfitüre zu konservieren. Herbe Gewürze wie Oregano und Majoran schützt Wurst- und Fleischspeisen vor Pilzen und Bakterien. Und auch die aus der Weidenrinde gewonnene Salizylsäure hat sich als wirkungsvolles Konservierungsmittel bewährt.
Franz ist überzeugt, dass auch die Lebensmittelindustrie künftig vermehrt natürliche Stoffe einsetzen wird, um die Produkte haltbar zu machen. Auch wenn diese Umstellung einen Mehraufwand bedeutet. «Wenn die Konsumenten natürlicher leben möchten, werden die Produzenten diesem Trend folgen.»
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Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper