Haare mit Öl pflegen

So läufts wie geschmiert

Lassen Sie sich wegen einer schlechten Frisur keine grauen Haare wachsen. Versuchen Sie es mit Öl!

Fettiges Öl in die Haare reiben, wirklich? Haargenau, findet Naturcoiffeuse Evelina Gammeter. «Rein natürliche Öle wie Kokos-, Mandel- oder Olivenöl pflegen Kopfhaut und Haare.» Sie liefern Feuchtigkeit und Nährstoffe wie Fettsäuren und Vitamine, das stärkt die Haare und sorgt für Glanz. «Ölkuren helfen oft auch bei Neurodermitis oder Schuppen

Öle für jeden Haartyp

Menschen mit geraden, kurzen oder langen Haaren oder mit einer gereizten Kopfhaut empfiehlt die Expertin Kokosöl, Arganöl oder Sheabutter. «Sie nähren Haut und Haare, machen die Haare geschmeidig und ziehen schnell ein», sagt Gammeter. Einen ähnlichen Effekt haben Aprikosenkern- oder Mandelöl. Bei lockigem oder äusserst trockenem, geradem Haar oder bei Schuppen ist Olivenöl richtig. «Es spendet viel Feuchtigkeit, zieht aber eher langsam ein.»

Mehr über die Wirkung verschiedener Haaröle erfahren Sie hier.

Achtung Silikone

Wer spezielle Haaröle kauft, muss aufpassen. Viele enthalten synthetische Silikone. «Diese sorgen zwar für Glanz, aber sie versiegeln die Haare. Das verhindert, dass Nährstoffe und Feuchtigkeit eindringen können», warnt Gammeter.

Allergiegefahr

Natürliche Öle sind in der Regel gut verträglich. Aber juckt und spannt die Kopfhaut nach der Anwendung plötzlich, kann es sein, dass Sie allergisch reagieren. In diesem Fall das Öl sofort mit kühlem Wasser und einem milden Shampoo abwaschen.

Haare täglich bürsten

Täglich und vor jeder Ölkur sollten Sie die Haare mit Wildschweinborsten kämmen (siehe Abschnitt «Haaröle anwenden»). «Das macht die Poren der Kopfhaut frei und entfernt abgestorbene Haare», sagt Gammeter. Kämmen verteilt den Talg bis in die Spitzen. Talg ist das Ausscheidungsprodukt der Talgdrüsen. Er besteht hauptsächlich aus Fetten und Proteinen und schützt Haut und Haare vor dem Austrocknen und Brechen. Aber keine Angst vor fettigem Haar! Bürsten Sie die Haare einfach am Abend vor dem Schlafengehen. «So kann der Talg über Nacht etwas einziehen», sagt Gammeter.

Haaröle anwenden

Machen Sie einmal pro Woche eine Ölkur:

1. Bürsten Sie Ihre Haare mit Wildschweinborsten, diese verteilen den Talg überall.

  • 1 Minute lang die Haare gegen den Strich vom Haaransatz im Nacken bis in die Haarspitzen kämmen.

  • Je 30 Sekunden von der einen Kopfseite auf die andere Seite bürsten.

  • 1 Minute von der Stirn Richtung Nacken streichen.

2. Mit einer wallnussgrossen Portion Öl 5 Minuten die Kopfhaut massieren.

3. Das Öl mit einem Holzkamm bis in die Haarspitzen verteilen.

4. Das Öl 3 bis 5 Stunden einwirken lassen. Geschieht dies über Nacht, sollten Sie die Bettwäsche mit einem Tuch oder einer Mütze vor Ölflecken schützen.

5. Haare mit einem natürlichen (biologisch abbaubaren) Shampoo waschen.

Wer sehr trockene Haare hat, kann zudem:

  • täglich 1 bis 3 Tropfen Öl in die Haarspitzen massieren

  • täglich mehrmals Rosen-, Lavendel- oder Orangenblütenwasser in die Haare sprühen

  • Haare von innen befeuchten mit täglich einem Esslöffel Leinöl oder Leinölkapseln aus der Drogerie.

Haare einölen

Könnten Sie sich vorstellen, Ihre Haarpflege mit natürlichen Ölen zu ergänzen?

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Mehr Glanz

Für mehr Glanz sorgt zusätzlich eine Apfelessigspülung. «Das hilft auch gegen Juckreiz», sagt Naturcoiffeuse Evelina Gammeter. Ihr Spezialrezept:

1. 7 Esslöffel Wasser und 1 Esslöffel Apfelessig vermischen.

2. Nach dem Waschen Haare mit einem Tuch leicht abtrocknen.

3. Das Essigwasser im Haar verteilen und trocknen lassen. Passen Sie auf, dass es nicht in die Augen läuft. Das kann brennen.

Sobald die Haare trocken sind, stinkt der Essig nicht mehr.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Naturcoiffeuse Evelina Gammeter