Tipps gegen Fussschweiss

Abgesehen vom unangenehmen Geruch sind Schweissfüsse meistens harmlos. Ein Drogist verrät, was das Übel aus der Welt schafft.

Der Sommer geht durch die Nase: Blumenduft, Grilliertes und plötzlich ein Lüftchen, ein Gruss von den Füssen, die gerade ins Freie durften und vor sich hinschwitzen. Es ist aber nicht der Schweiss, der stinkt. Drogist Urs Hüttinger: «Schweiss besteht hauptsächlich aus Wasser und Kochsalz und ist geruchlos. Erst, wenn Bakterien den Schweiss auf der Haut zersetzen, entsteht eine Säure, die schlecht riecht.»

Ursachen für starkes Schwitzen

Schwitzen ist lebenswichtig. Es entzieht dem Körper Wärme, kühlt und schützt so vor Überhitzung. Ob jemand stärker schwitzt oder riecht als andere, kann verschiedene Gründe haben. Zum Beispiel mangelnde Hygiene, Medikamente, Krankheiten, Stress, aber auch hormonelle Umstellungen, die Ernährung oder der Stoffwechsel.

Tipps gegen Fussschweiss und -geruch ...

Hygiene
  • Bei starkem Schwitzen hilft ein Fussbad mit Kräutern und Meersalz. In der Drogerie erhalten Sie fertige Beutel. Die Mischung enthält Arnika, Kamille, Lavendel und Rosmarin. Das erfrischt, entspannt, regt den Stoffwechsel der Haut an und wirkt gegen unangenehmen Geruch. Wer will, kann in der Drogerie auch eine Mischung nach dem eigenen Geschmack zusammenstellen. Anwendung: Einen Beutel (50 Gramm) in 4–5 Liter warmes Wasser geben. Die Füsse nach Bedarf 10–20 Minuten baden.

  • Ein Antitranspirant oder eine Lotion mit Aluminiumchlorid wirkt sehr effektiv gegen Schwitzen, denn Aluminium verschliesst die Poren. Mittel mit Aluminium wirken rund 12 Stunden. Achtung: Der Stoff wird verdächtigt, Krebs oder Alzheimer zu verursachen. Bewiesen ist das noch nicht. Anwendung: Ein Antitranspirant oder eine Lotion mit Aluminiumchlorid können Sie nach Bedarf anwenden. Aber bringen Sie die Produkte nicht in Kontakt mit offenen Wunden, das kann brennen. Zudem gelangt Aluminium leichter in den Körper.

  • Eine Alternative zu Antitranspirantien sind Fussdeos. Sie enthalten kein Aluminium. Darin enthaltene antimikrobielle Stoffe wie Alkohol greifen die Bakterien an. Fussdeos wirken etwas weniger lang als ein Antitranspirant, rund 6–8 Stunden. Anwendung: Fussdeos können Sie nach Bedarf anwenden. Aber bringen Sie ein Fussdeo nicht in Kontakt mit offenen Wunden, das kann brennen.

Kleider
  • Damit Schweiss verdunsten kann, sollten Sie atmungsaktive Schuhe wie Lederschuhe tragen. Im Sommer eignen sich auch offene Schuhe. Zusätzlich können Sie ein Schuhdeodorant anwenden. Das desinfiziert, tötet Bakterien und neutralisiert unangenehme Gerüche. Anwendung: Das Schuhdeo können Sie nach Bedarf anwenden.

  • Greifen Sie zu atmungsaktiven Socken und Strümpfen. Wechseln Sie diese täglich.

  • Legen Sie Sohlen mit Aktivkohle in Ihre Schuhe. Kohle bindet Feuchtigkeit und stinkende Stoffwechselprodukte der Bakterien. Anwendung: Ihre Nase verrät ihnen, wenn sie die Sohle ersetzen sollten.

Hormone und Stoffwechsel

Bei hormonellen Umstellungen im Körper schwitzen manche Menschen mehr und riechen schneller. «Davon betroffen sind vor allem junge Frauen während der Menstruation, Pubertierende oder ab und zu Frauen in den Wechseljahren», sagt Drogist Hüttinger. Ihnen empfiehlt er, das Schwitzproblem zusätzlich von innen anzupacken. «Natürliche Mittel unterstützen den Körper, die Hormone zu regulieren und Schwitzen zu reduzieren.» Besonders bewährt haben sich:

  • Ein spagyrischer Mundspray mit Salbei, Traubensilberkerze und Granatapfel. Dieser wird vor allem bei Wechseljahrbeschwerden mit vermehrtem Schwitzen eingesetzt. Anwendung: Morgens, mittags und abends 3 Sprühstösse in den Mund.

  • Schüssler-Salze. Häufig enthält die Mischung die Nummern 5, 8 und 9, oft kommen noch weitere dazu. Anwendung: Schüssler-Salze zum Einnehmen gibt es als Tabletten und als Pulver. Wie Sie Schüssler-Salze anwenden, hängt vom Präparat ab.

  • Homöopathische Mittel mit Salbei, Kalium-Salzen und anderen Substanzen, die in der Drogerie individuell gemischt werden. Anwendung: Die Anwendung ist vom jeweiligen Mittel abhängig.

  • Salbeitropfen helfen vor allem Frauen in den Wechseljahren gegen starkes Schwitzen. Anwendung: Die Dosis hängt von den Beschwerden ab.

Lassen Sie sich in der Drogerie beraten.

Je nach Beschwerden fügen Drogistinnen und Drogisten ihren Mitteln noch andere Wirkstoffe hinzu. Sie stellen für ihre Kundschaft oft individuelle Mischungen her.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen