Rheuma in den Füssen

Über 40 Prozent aller Erwachsenen haben Fussbeschwerden. Eine Ursache ist Rheuma. Das bedeutet: Schmerzen auf Schritt und Tritt.

Wenn die Füsse schmerzen und jeder Schritt zur Qual wird, ist die Lebensqualität im Alltag enorm eingeschränkt. Die meisten Schmerzen in den Füssen werden durch Über- und/oder Fehlbelastungen und durch Abnutzungserscheinungen verursacht, etwa durch intensiven Sport oder die falschen Schuhe. Angeborene Fehlstellungen wie Spreizfuss, Knickfuss oder Senkfuss begünstigen Erkrankungen der Füsse und können Beschwerden bis in Knie, Hüfte oder Wirbelsäule verursachen.

Fussprobleme haben verschiedene Ursachen. Eingewachsene Zehennägel zum Beispiel sind oft die Folge einer falschen Nagelpflege, Hühneraugen entstehen durch Druck und Reibung, der diabetische Fuss tritt in Zusammenhang mit der Zuckerkrankheit (Diabetes) auf. Entzündungen sind meist auf Gicht, rheumatoide Arthritis (RA) oder Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechtenarthritis) zurückzuführen.

Gicht in den Füssen

Wenn Ablagerungen von Harnsäurekristallen ein Gelenk entzünden, erleiden die Betroffenen oft einen ausgesprochen schmerzhaften Gichtanfall. Gicht in den Füssen (Podagra) äussert sich durch starke Schmerzen, Schwellung und Rötung. Begleitend treten Symptome wie allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, erhöhter Puls, Kopfschmerzen und Erbrechen auf.

In Fuss- und Beingelenken kommt Gicht zehnmal häufiger vor als in anderen Körperteilen, am häufigsten von Gicht betroffen ist das Grundgelenk der grossen Zehe.

Rheumatoide Arthritis

Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung überhaupt. Sie kommt auch in den Füssen sehr häufig vor. Ohne frühzeitige medikamentöse Behandlung entwickeln viele Betroffene einen Spreiz-Senk-Fuss bis hin zu einem Dreieck-Fuss, der häufig zu Deformationen wie einer Spreizung des Vorfusses, dem Einsinken des Längsgewölbes, dem Einknicken des Rückfusses oder auch Zehenfehlstellungen führt. Lassen Sie sich von einem Arzt beraten.

Psoriasis-Arthritis

Die Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechtenarthritis) kann jedes Gelenk befallen. Am Fuss sind üblicherweise einzelne Zehengelenke betroffen. Anzeichen der Krankheit sind gerötete und geschwollene Zehen, Veränderungen der Zehennägel (fleckige Verfärbungen, Auflösung) sowie schuppende Hautflecken. Eine Psoriasis-Arthritis ist nicht heilbar. Die Behandlung mit Medikamenten und Bewegungstherapie zielt darauf, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und bleibende Gelenkschäden zu verhindern. Die Therapie einer Psoriasis-Arthritis erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit eines Rheumatologen und eines Dermatologen.

Rheuma erkennen und behandeln

Viele Menschen haben gelegentlich schmerzende Füsse. Oft verschwinden die Beschwerden von selber. Falls die Schmerzen nach 14 Tagen nicht abgeklungen sind, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen. Denn nur er kann Entzündungen so behandeln, dass sie nicht chronisch werden oder gar die Gelenke zerstören.

Meistens kommen in der Rheumatherapie antirheumatische Medikamente und Kortisonpräparate zum Einsatz. Gegen Schmerzen und Entzündungen der Gelenke gibt es aber auch kortisonfreie Produkte wie Teufelskralle oder Birkenblätter, die Sie in Ihrer Drogerie kaufen können. Lassen Sie sich vor Ort beraten.

Ausserdem können Fussbäder und Massagen Linderung verschaffen. Um Ihre Füsse zu stärken gibt es schliesslich Übungen, die Sie ganz einfach in Ihren Alltag einbauen können.

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Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • Rheumaliga Schweiz

  • Deutsche Gichtliga