Lavendel entspannt

Lavendel ist ein Alleskönner und gehört zu den wichtigsten Pflanzen der Naturheilkunde. Das ätherische Öl des Lippenblütlers ist gut für Körper und Geist.

Fast keine Gärten in der Provence, die auf Lavendel verzichten könnten. Die Pflanzen mit violetten Duftkissen erfreuen aber nicht nur Augen und Nase. Sie sind auch gesund. Lavendelblüten und Lavendelöl helfen vor allem bei:

Schon im antiken Rom diente Lavendel als Bade- und Waschmittelzusatz. Als Heilpflanze wurde der echte Lavendel im 12. Jahrhundert bekannt. Die Heilerin Hildegard von Bingen nutzte ihn gegen Kopfläuse. Später galt die Pflanze der Familie der Lippenblütler als hilfreich gegen Blähungen, Krämpfe und Angst. Heute setzen Gesundheitsexperten Arzneilavendelöl in der Aroma- und Phytotherapie ein.

Hilfe aus der Drogerie:

Bad

Ein Bad mit Lavendelöl kann beruhigen und entspannen – und duftet erst noch gut.

Kräuterkissen

Das Lavendel-Kräuterkissen hat sich bei Schlafstörungen wegen Unruhe und Angstgefühlen bewährt.

Tee

Lavendel-Tee ist gut gegen die unterschiedlichsten Beschwerden. Zum Beispiel lindern die Inhaltsstoffe Migräne und Kopfschmerzen. Abends ist Lavendel-Tee der optimale Schlummertrunk, und auch bei Magen-Darm-Beschwerden hat er sich bewährt – besonders bei Verdauungsstörungen und Blähungen. Achtung: Zu viel des Heissgetränks kann die Schleimhäute im Magendarmtrakt reizen. Lavendel gibt es offen oder in Beutelform.

Raumduft

In der Duftlampe angewendet, verbreitet Lavendelöl einen Wohlfühlduft. Dieser wirkt ausgleichend und stimmungsaufhellend.

Kapseln

Bei Unruhe und Ängstlichkeit gibt es seit Juni 2016 Lavendel-Kapseln zum Schlucken. Allerdings werden diese nicht in allen Schweizer Drogerien verkauft.

Diverse Mittel mit Lavendel

In der Drogerie gibt es noch viel mehr Zubereitungen mit Lavendel. Zum Beispiel Blütenextrakte, Tinkturen und Massageöle, je nach Beschwerden kombiniert mit anderen Pflanzenölen. Gerade in der Homöopathie gilt Lavendel als eine der grossen Seelenpflanzen, die Ruhe und Nervenstärke bringt.

Tipp

Am besten sprechen Sie die Einnahmeform und die Dosis mit Ihrer Drogistin oder Ihrem Drogisten ab. Diese gehen gezielt auf Beschwerden ein, geben Tipps und stellen individuelle Mischungen her.

Herkunft

Herkunft

Lavendel ist im Mittelmeergebiet heimisch. Aus Frankreich, Spanien und Osteuropa wird die sogenannte Droge importiert. Das Lippenblütengewächs lässt sich allerdings auch in der Schweiz problemlos kultivieren – im Garten oder als Kübelpflanze auf Terrasse und Balkon – am besten an einem sonnigen Standort. Ideal ist zudem ein lockerer, kalkhaltiger Boden. Die Pflanze verträgt aber auch normale Gartenerde. Lavendel blüht im Juli und August.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe

Lavendel enthält 1 bis 3 Prozent ätherisches Öl. Hauptkomponenten davon sind Linalool, Linalylacetat und Gerbstoffe sowie Kampfer und Cineol. Linalool und Kampfer sind für den Lavendel-Geruch verantwortlich.

Linalool und Linalylacetat wirken zudem beruhigend auf das Nervensystem, angst- und krampflösend, und sie fördern den Schlaf. Die Gerbstoffe haben einen positiven Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt. Sie unterstützen zum Beispiel die Heilung der Darmschleimwand.

Hinweise

Hinweise

Jeder Mensch reagiert individuell auf Lavendelöl. Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen sind selten, können aber vorkommen. Auch empfinden nicht alle den Lavendel-Duft als angenehm. Desweiteren kann offener Lavendeltee beim Zubereiten die Atemwege reizen – und Sie müssen eventuell niessen.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Quellen
  • Buch «Wichtl-Teedrogen und Phytopharmaka» von Wolfgang Blaschek, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2015

  • Drogist Andrea Ullius