Richtige Pflege für reife Haut

Die Hautalterung verläuft bei allen unterschiedlich schnell. Verantwortlich dafür sind neben Genen, Umwelteinflüssen und Lebensstil vor allem die Pflege.

Junge Haut reguliert ihren Bedarf an Feuchtigkeit und Fett alleine. Doch schon ab 20 nimmt diese Fähigkeit langsam ab. Die Talgdrüsen sind weniger aktiv, die Haut wird, unabhängig vom Hauttyp, trockener und dünner. Resultat: Sie braucht mehr Aufmerksamkeit und Pflege.

So altert die Haut

Drogistin und Visagistin Ramona Kiener: «Bei junger Haut ist das Baugerüst noch fest und stabil. Im Alter lässt das nach. Mit der Zeit wird die Haut dünner und verletzlicher.» Im Alter nimmt die Produktion der Talg- und Schweissdrüsen ab, die Haut trocknet immer mehr aus. Die Wechseljahre setzen ihr noch mehr zu, da der Körper weniger Östrogen produziert. Das schadet der Haut, denn das Hormon fördert das Zellwachstum. Darum wird die Haut in den Wechseljahren schlaffer, verliert an Elastizität und Spannkraft.

Wie schnell diese Veränderungen vor sich gehen, hängt von den Genen und dem Lebenswandel ab. Kiener: «Wer lange eine junge Haut möchte, sollte sich immer vor der Sonne schützen, denn UV-Strahlen schaden der Haut. Rauchen, Alkohol, zu wenig Schlaf und eine unausgewogene Ernährung sind weitere Faktoren, die sich negativ auf die Haut auswirken.»

Sieben Tipps für eine junge Haut

  • Pflegen Sie Ihre Haut richtig

  • Verzichten Sie auf Nikotin

  • Schützen Sie Ihre Haut konsequent vor der Sonne

  • Konsumieren Sie wenig Alkohol

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung

  • Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft

  • Schlafen Sie genügend

  • Pflegen Sie Ihre Haut richtig

Schritt 1: Richtig reinigen

Die Zeit lässt sich zwar nicht aufhalten, aber mit der richtigen Lebensweise und guter Pflege können Sie Ihre Haut länger jung erhalten. Sie können Spannungsgefühl und Fältchen vermindern, ih Spannkraft zurückgeben und die Konturen verbessern. Reinigen und pflegen sollten Sie Ihre Haut morgens und abends.

Der erste Schritt zu schöner Haut ist die richtige Reinigung. «Bei falsch gereinigter Haut nützt die beste Pflege nichts. Ist die Haut verschmutzt durch Abgase, Make-up oder den eigenen Talg, kann sie die Pflegeprodukte gar nicht aufnehmen.»

Die Reinigung beginnt damit, allfälliges Make-up mit einer Reinigungsmilch gründlich zu entfernen. Danach waschen Sie das Gesicht am besten mit einem an Ihren Hauttyp angepassten Reinigungsgel oder bei sehr trockener Haut mit einer Reinigungscreme, -milch oder einem Schaum. Die Haut nur mit Wasser zu reinigen, reicht nicht. «Das können Sie leicht ausprobieren. Benetzen Sie Ihre Hände mit Wasser, und Sie sehen, dass es einfach abperlt.» Nach dem Reinigungsgel sollten Sie noch mit einem Tonic (Gesichtswasser) das ganze Gesicht sanft reinigen. «Das ist der Abschluss der Reinigung und gleichzeitig der Anfang der Pflege.»

Normal

Normale Haut

Normale Haut fühlt sich glatt und geschmeidig an. Sie glänzt kaum und ist sehr feinporig. Sie hat eine ausgeglichene Talgproduktion; der natürliche Fett- und Feuchtigkeitshaushalt ist intakt.

Trocken

Trockene Haut

Trockene Haut fühlt sich matt, rau und dünn an. Oft ist sie wegen reduzierter Talgproduktion sehr gespannt, hat Trockenheitsfältchen und neigt zu Rissen. Trockene Haut kann jucken und reagiert empfindlich auf Temperaturschwankungen.

Mischhaut

Mischhaut

Mischhaut betrifft vorrangig das Gesicht. Glänzende Stellen beschränken sich auf die «T-Zone» (Stirn, Nase, Kinn). Die übrigen Gesichtspartien neigen eher zu Trockenheit, sind schuppig, die Haut spannt etwas.

Fettig

Fettige Haut

Fettige Haut hat grosse Poren und neigt besonders bei Jugendlichen zu Unreinheiten wie Pickeln, entzündeten Pusteln und Mitessern. Ursache ist eine Talgüberproduktion, es bildet sich ein Fettfilm, der die Poren verstopft und die Haut anfällig für Bakterien macht.

Empfindlich

Empfindliche Haut

Empfindliche Haut ist feinporig und meist trocken. Auf Umweltbelastungen reagiert sie schnell mit Rötungen und Juckreiz. Vereinzelt können diese Reaktionen auch mit Allergien (z. B. auf chemische Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten) zusammenhängen.

Schritt 2: Richtig pflegen

Nach dem Tonic sollten Sie mit einem Serum arbeiten. Dieses dringt in tiefe Hautschichten vor. «Ich rate zu einem Produkt, das die Zellen repariert und die Haut aufbaut. Am besten lassen Sie sich in Ihrer Drogerie beraten.»

Nach dem Serum folgt die Creme. «Reife Haut benötigt eine intensive und reichhaltige Pflege. Die Pflegeprodukte müssen ihr Fett und Feuchtigkeit spenden. Mein Tipp sind Produkte mit Kollagen, diese haben einen guten Anti-Aging-Effekt.» Es gibt Cremen speziell für den Tag und solche für die Nacht: «Am Tag braucht die Haut Schutz vor Umwelteinflüssen wie der Sonne. In der Nacht soll sie sich regenerieren.» Viele Tagescremen enthalten einen UV-Schutz. «Dieser ist gut für den Alltag, aber wenn Sie längere Zeit in der Sonne sind, sollten Sie unbedingt zusätzlich Sonnencreme verwenden.»

Besondere Aufmerksamkeit braucht die Augenpartie. «Dort ist die Haut dünner und empfindlicher als im restlichen Gesicht. Die Partie wird durch Schminken, Reiben in den Augen und dem normalen Augenzwinkern besonders beansprucht. Darum sollten auch schon junge Frauen eine spezielle Augenpflege verwenden, besonders wenn sie sich schminken.»

Neben dem Gesicht braucht schliesslich auch der Körper Pflege. «Für den Körper gibt es viele straffende Produkte, speziell auch für reife, trockene Haut. Ich empfehle eine reichhaltige Bodybutter oder eine Milch. Ein Produkt gegen Cellulite ist ebenfalls sinnvoll.»

Was in Pflegeprodukten für reife Haut drinsteckt

Alphahydroxysäure

Alphahydroxysäure (AHA) unterstützt den Erneuerungsprozess der Haut, löst Schuppen, reinigt die Poren, lässt Akne abklingen, hellt Altersflecken auf und kann feine Linien ausgleichen.

Liposomen

Liposomen sind winzige Kügelchen, deren Hüllen ähnlich aufgebaut sind wie die Zellwände der Haut. Sie dringen leicht in die Haut ein und geben ihre Wirkstoffe verzögert ab.

Kollagene

Kollagene sind Moleküle, die den natürlichen Hautkollagenen sehr ähnlich sind. Damit sie besser in die Haut eindringen können, müssen sie zerkleinert werden.

Retinoide

Retinoide beschleunigen das Zellwachstum und bewirken, dass sich die obere Hautschicht schneller erneuert.

Q10

Das Coenzym Q10 eliminiert im Körper freie Radikale, die die Zellen schädigen und hauptverantwortlich für die Hautalterung sind.

Vitamine

Vitamin A, C und E gelten als Radikalfänger (Antioxidantien).

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Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • «Drogistenstern»

  • Carin Diodà: «Schön sein, gesund bleiben. Kosmetika und Behandlungen im Dienste der Schönheit: Ihre Grenzen und ihre Risiken», Pulstipp Ratgeber, Puls Media AG, 2004