Polarity

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1. Definition

Polarity (englisch für Polarität, Zweipoligkeit) oder Polaritätstherapie ist eine ganzheitliche Körpertherapie, bei der der Energiefluss im Körper harmonisiert werden soll.

2. Philosophie

Polarity geht von einem engen Zusammenhang von Körper, Seele und Geist aus. Sind da Störungen oder Blockaden vorhanden, kommt es zu Beschwerden und gesundheitlichen Störungen. Therapeutisch arbeitet Polarity mit vier Ansätzen: manuelle Körperarbeit, therapeutische Gespräche, Ernährungsempfehlungen und Körperübungen für zuhause.

Die Bezeichnung Polarity bezieht sich auf die «Körperenergie» oder «Lebensenergie» im Menschen, die ständig in einem Spannungsfeld zwischen zwei Polen fliesst - ähnlich dem Qi der Traditionellen Chinesischen Medizin. Polarity spielt darauf an, dass sich das ganze menschliche Leben in Polaritäten abspielt wie Aktivität und Passivität, Wachsein und Schlaf, kalt und warm, spannen und entspannen. In jedem Organismus sind laufend verschiedenste Polaritätsbeziehungen aktiv. Im Sinne eines ausgewogenen und gesunden Lebens geht es darum, die Balance dieser Polaritäten aufrechtzuerhalten. Das therapeutischs Ziel ist, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

3. Herkunft

Der Begründer der Polaritätstherapie ist der Österreicher Randolph Stone (1890-1981), der als Naturarzt, Osteopath und Chiropraktor in den USA arbeitete. Darüber hinaus studierte Stone auch die Heilmethoden der alten östlichen Medizinsysteme, insbesondere der Traditionellen Chinesischen Medizin, des Ayurveda und der alten religiös-esotherischen Heilkunde aus Ägypten. Aufgrund seiner Studien entwickelte er die Polaritätstherapie oder Polarity, die als ganzheitliche Behandlungsmethode östliche und westliche Heilverfahren miteinander vereint. Allerdings wuchs das Interesse an der neuen Methode erst zu Beginn der 1970er-Jahre. Vor allem in den USA ist Polarity mittlerweile eine weit verbreitete Behandlungsform, ihr Bekanntheitsgrad hat jedoch in den letzten Jahren auch in Europa zugenommen.

4. Behandlung und Ablauf

Die Körperarbeit wird von diplomierten Polarity-Therapeuten ausgeführt und reicht von Schaukel-, Dehn- und Drucktechniken bis hin zu sanftem oder wahlweise kräftigem Druck aufs Gewebe. Beim therapeutischen Gespräch geht es um das Aufspüren von Ressourcen und Dokumentieren von Entwicklungsprozessen. Aber auch Empfehlungen zu Diät- und Ernährungsmöglichkeiten sind integrierender Bestandteil der Therapie, ebenso wie das Festlegen der Körperübungen. In der Polarity-Therapie geht man davon aus, dass entlang der Körpermitte fünf neutrale Energiezentren angeordnet sind, die den Elementen Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde entsprechen. Diesen fünf Zentren werden jeweils bestimmte Organe, Körperteile und Körperfunktionen zugeordnet. Das ungehinderte Fliessen der Lebensenergie zwischen den Körperpolen und ein ausgewogenes Gleichgewicht der fünf Elemente ist nach den Vorstellungen der Polarity-Therapie Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Umgekehrt sind Krankheiten und Schmerzen auf Störungen des Energieflusses zurückzuführen.

5. Grenzen und Risiken

Polarity arbeitet prozessorientiert mit Menschen, die sich in einer seelischen oder körperlichen Krise oder Belastungssituation befinden. So kommt die Methode häufig zur Anwendung bei Störungen und Blockaden im Energiefeld, chronischen Schmerzen, Verspannungen, Stressfolgezuständen, Erschöpfung, Fehlhaltungen, Migräne, Verdauungsprobleme oder depressiven Verstimmungen. Eine Polaritiy-Therapie kann bei ernsthaften gesundheitlichen Ereignissen eine Abklärung durch den Arzt nicht ersetzen. Sie kann aber notwendige schul- und/oder alternativmedizinische Massnahmen unterstützen.

6. Zahlt die Krankenkasse

Viele Krankenkassen vergüten einen Teil der Behandlung im Rahmen der Zusatzversicherung, sofern der Therapeut oder die Therapeutin anerkannt ist. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung.

Autorin und Redaktion: Katharina Rederer
Quelle
  • Polarity Verband Schweiz (www.polarityverband.ch)

  • Naturärzte Vereinigung der Schweiz (NVS)