So inhalieren Sie richtig
Ob Schnupfen, Husten oder Heiserkeit: Bei einer Erkältung helfen Dampfinhalationen. Doch wie funktionieren sie?
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Es ist eine uralte, bewährte Behandlungsmethode: Heisses Wasser und ein Präparat in einen Topf geben und dann ein paar Minuten den Dampf ein- und ausatmen. Dampfinhalationen gehören zur Aromatherapie. «Sie wirken auf die oberen und unteren Atemwege und lindern Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Inhalieren löst Schleim, befeuchtet gereizte Schleimhäute und verschafft Luft», sagt Drogist Hanspeter Michel.
Schüssel oder Inhalationsgerät
Erkältete können mit einem speziellen Inhalationsgerät oder einer Haushaltsschüssel inhalieren. Der Vorteil des Inhalationsgerätes: Es hat einen Mund-Nasen-Aufsatz. «Die Maske sorgt dafür, dass weniger Dampf ungenutzt entweicht. Sie vermeidet auch Augenreizungen, nasse Haare und schützt die Gesichtshaut besser vor den heissen Dämpfen», sagt Michel. Wer trotzdem lieber mit einer gewöhnlichen Schüssel inhaliert, hält das Gesicht darüber und bedeckt den Kopf mit einem Tuch (siehe Foto).
Inhalieren mit Heilpflanzen
Nebst heissem Wasser kommen Pflanzen, Pflanzenextrakte oder ätherische Öle in den Inhalationsbehälter. Die Drogerie hat aber auch fertige Brausetabletten oder Solesalz im Angebot. «Für die Dampfinhalation mit Heilpflanzen eignen sich Kamille, Pfefferminze und Salbei sowie Eukalyptus und Thymian. Kamille, Salbei und Pfefferminze wirken entzündungshemmend; Salbei, Thymian und Eukalyptus antiviral», sagt Michel. Ähnliches gilt für die Brausetabletten. Wer mit Salzwasser inhaliert, desinfiziert und befeuchtet die Atemwege und löst ebenfalls Schleim. Der Drogist empfiehlt, die Behandlung zweimal täglich durchzuführen. Atmen Sie dabei rund zehn Minuten langsam tief ein und aus. Detaillierte Informationen zur Anwendung und Dosierung erhalten Sie in der Drogerie.
Vorsicht bei ätherischen Ölen
Inhalationen mit ätherischen Ölen sind nicht für alle geeignet. Menschen mit Asthma sollten darauf verzichten, denn sie könnten davon einen Asthmaanfall bekommen. «Bei Babys und Kleinkindern sind vor allem Kampfer- und Eukalyptusöl tabu. Sie können schlimmstenfalls einen Stimmritzenkrampf, also Atemnot, auslösen», sagt Michel. Auch Schwangere, Stillende und Asthmatiker sollten vom klassischen Inhalieren mit ätherischen Ölen absehen. «Da sind Duftlämpchen, Duftsteine, ein wärmendes Bad oder ein Wickel geeigneter.» Bei kleinen Kindern besteht zudem die Gefahr, dass sie das heisse Wasser verschütten und sich dabei verbrennen. Der Experte empfiehlt deshalb Dampfinhalationen grundsätzlich erst ab Schulalter. «Bei jüngeren Kindern eignen sich Erkältungssalben mit beispielsweise Majoran, Thymian, Sternanis oder Fichte.»
Nach dem Inhalieren
Manchmal besteht das Bedürfnis, die Wirkung einer Dampfinhalation zu verlängern. Kein Problem. Träufeln Sie einfach ein paar Tropfen ätherisches Öl auf einen Duftstein und stellen Sie diesen zum Beispiel aufs Nacht- oder Wohnzimmertischchen. Alternativ können Sie eine elektrische Duftlampe anwenden. Im Gegensatz zu Kerzen-Duftlampen können Sie diese unbewacht in Betrieb lassen.
Umfrage
Redaktion: Didier Buchmann / Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
- Quellen
Drogist HF Hanspeter Michel