Aua, meine Lippen!

Ach, du verbrannte Zeine! Vergessen, die Lippen einzucremen und jetzt spannt’s und brennt’s? Die zehn besten Tipps bei Sonnenbrand auf den Lippen.

Heiss, aber gar nicht sexy: Sonnenbrand auf den Lippen. Drogistin HF Monika Sager: «Die Haut glüht, die Lippen spannen und brennen und bilden schlimmstenfalls Blasen.» Das kann unangenehm bis schmerzhaft sein. «Wer grosse Blasen oder Infektionen bekommt oder weder trinken noch essen kann, sollte zum Arzt», sagt Sager. Leichten Sonnenbrand auf den Lippen können Sie ohne ärztliche Hilfe behandeln. Drogistin Sager hat zehn Tipps parat:

1. Kühlen

Kühlen Sie die Lippen, am besten mit kaltem Wasser, einem feuchten Tuch oder Quark. Falls Sie einen Kühlbeutel oder Eis verwenden, sollten Sie ein Tuch dadrum herumwickeln. Ohne schützendes Tuch können der Kühlbeutel oder das Eis auf den Lippen klebenbleiben und beim Entfernen die Haut zusätzlich verletzen.

2. Trinken

Trinken Sie viel Wasser, das gleicht den Flüssigkeitshaushalt der Haut wieder aus. Einfacher und schmerzfreier geht es mit einem Strohhalm.

3. Schüssler-Salz-Cremes und -Tabletten

Schüssler-Salz-Cremes und -Tabletten mit den Mineralsalznummern 3 und 8 helfen bei Entzündungen und Blasen. Im Akutfall können Sie die Mittel alle 15 bis 30 Minuten anwenden.

4. Homöopathischer Spray

Ein homöopathischer Mundspray mit zum Beispiel Ringelblumen-, Brennnessel- und Echinacea-Essenzen wirkt wundheilungsfördernd. Den Spray können Sie alle 15 bis 30 Minuten anwenden oder nach Bedarf.

5. Cremes

Gegen Sonnenbrand auf den Lippen helfen klassische Wundsalben, Narbenpflegeprodukte oder kühlende, feuchtigkeitsspendende Gels mit Aloe Vera.

6. Hände weg!

Bei Sonnenbrand schält sich die Haut oft ab, unter der abgestorbenen Haut bildet sich neue. Das ist ein natürlicher Heilungsprozess. Reissen Sie die schälende Haut, oder etwa die Blasen, nicht ab. Sonst besteht das Risiko, dass Narben zurückbleiben.

7. Schminken

Bei Sonnenbrand auf den Lippen sind Make-up und Lippenstifte, die 24 Stunden halten, nicht ideal. Sie trocknen die Haut aus. Wer den Sonnenbrand kaschieren möchte, sollte zu pflegenden Lippenstiften greifen.

8. Nase, Ohren und Schultern ebenfalls eincremen

Nicht nur die Lippen vergessen viele, einzucremen. Auch die Ohren, die Nase sowie die Schultern sind an heissen Tagen oft stetig der Sonne ausgesetzt und deshalb besonders sonnenbrandgefährdet. Cremen Sie sie regelmässig ein.

9. Risiko Hautkrebs

Meistens heilt ein leichter Sonnenbrand auf den Lippen innerhalb von zwei bis drei Tagen. Doch die neue Haut ist dünn und besonders empfindlich. Passen Sie auf, dass Sie sie nicht noch einmal verbrennen. Jeder Sonnenbrand, nicht nur auf den Lippen, kann zu Hautkrebs führen.

10. Fieberblasen oder Sonnenbrand?

So erkennen Sie den Unterschied zwischen Fieberblasen und Sonnenbrand auf den Lippen: Bei Sonnenbrand spüren Betroffene in der Regel überall auf den Lippen ein Brennen und Spannen. Bei Fieberbläschen spannt, juckt und kribbelt nur die betroffene Stelle.

Sonnenbrand vorbeugen

Am besten ist es, wenn es gar nicht erst zum Sonnenbrand kommt. In der Drogerie erhalten Sie Lippenpflegeprodukte mit Lichtschutzfaktor. «Für den Alltag reicht ein Lichtschutzfaktor bis 30. Wer sich allerdings im Hochgebirge, im Schnee, am oder auf dem Wasser aufhält, sollte zu einer Lippenpomade mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50 greifen. Je höher der UV-Schutzfaktor, desto besser der Schutz», sagt Drogistin Sager. Wasser, Schnee und Sand reflektieren die Sonnenstrahlen und verstärken ihre Wirkung – auch wenn die Temperaturen niedrig sind. Wer sich längere Zeit draussen aufhält, sollte sich immer wieder neu eincremen.

Mineralischer UV-Schutz

Es gibt auch Lippenstifte mit mineralischen UV-Filtern. Sie wirken physikalisch, indem sie die UV-Strahlen reflektieren. Die zugelassenen Wirkstoffe sind Zinkoxid und Titandioxid. Da diese beiden Substanzen einen weissen Film auf der Haut hinterlassen, sind sie in Sonnenschutzprodukten häufig in Form von Nanopartikeln enthalten. Das sind Kleinstpartikel, die transparenter sind. Sie dringen nach heutigem Wissensstand nicht die Haut ein und gelten daher als sicher. Ein grosser Vorteil des mineralischen Sonnenschutzes: Nach dem Auftragen schützt er die Haut sofort vor Sonnenbrand. Bei Produkten mit chemischen UV-Filtern ist das erst nach 30 Minuten der Fall.

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Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen