So waschen Sie Ihre Hände richtig
Einer Grippe vorbeugen dauert 30 Sekunden. Wie? Ganz einfach: Waschen Sie sich regelmässig die Hände.
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Die meisten Infektionskrankheiten wie Erkältung, Grippe oder Durchfall holen wir uns über die Hände. Zwar sind die Erreger auf der Haut selber nicht gefährlich. In den Körper eindringen können sie nur über die Schleimhäute. Problematisch ist es daher, wenn sie in Augen oder Mund geraten. Und das passiert rasch, denn mehrmals täglich greifen wir uns, oft unbewusst, ins Gesicht.
Daher lautet die Devise: Hände waschen. Dadurch beseitigen wir nicht nur den sichtbaren groben Schmutz, sondern auch die krank machenden Mikroorganismen. Damit die Hände auch wirklich sauber werden, ist die richtige Handwasch-Methode zentral.
Seifenstücke sind unhygienisch
Neben der Art und Weise, wie wir unsere Hände schrubben spielen auch die Hilfsmittel eine wichtige Rolle. Die Hände einfach ein paar Sekunden unter fliessendes Wasser halten genügt nicht, um Krankheitserreger wegzuwaschen. Seifen Sie Ihre Hände immer gründlich ein. Flüssigseife ist besser als ein Stück Seife. Letztere bleibt nach dem Gebrauch feucht und konserviert die Viren. Beim nächsten Händewaschen können sie also wieder auf die Hände geraten. Kurz: Sie sind unhygienisch.
Das Wasser muss übrigens nicht warm oder gar heiss sein. Dass hat eine Studie des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität im deutschen Regensburg 2012 gezeigt. Es ist viel wichtiger, wie gründlich jemand die Hände wäscht. Das heisst: mindestens 30 Sekunden intensiv mit Seife reinigen. Waschen mit zu heissem Wasser schadet im Übrigen der Haut und kann deren natürlichen Schutzfilm zerstören.
Trocken reiben
Nach dem Waschen ist es wichtig, die sauberen Hände gut abzutrocknen. Am besten verwenden Sie dazu ein Wegwerf-Papiertuch. Das ist vor allem in öffentlichen Toiletten wichtig.
Grundsätzlich sollten Sie die Hände so oft wie möglich waschen.
Wann Sie Hände waschen sollten
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt:
Vor dem Kochen.
Vor dem Essen.
Nach dem Schnäuzen, Niesen, Husten.
Immer wenn Sie nach Hause kommen.
Nach dem Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Nach dem Besuch bei Kranken oder Kontakt mit Material von Kranken.
Vor dem Einsetzen und dem Herausnehmen von Kontaktlinsen.
Zwingend ist das Händewaschen:
Nach dem WC.
Nach dem Windelwechseln oder dem Begleiten eines Kindes aufs WC.
Nach dem Umgang mit Abfall.
Wenn die Hände dreckig sind.
Es ist ausserdem sinnvoll, die Hände zu waschen, bevor Sie sie eincremen. Denn bei schmutzigen Händen können Krankheitserreger auf die Verpackung der Creme geraten und sich dort vermehren.
Viele benutzen regelmässig Desinfektionsmittel für die Hände. Das ist nicht nötig. Alexia Cusini, Oberärztin für Infektiologie und Spitalhygiene am Inselspital Bern: «Es genügt, die Hände gründlich zu waschen. Ein Desinfektionsmittel ist allenfalls auf Reisen nützlich, wenn unklar ist, ob man immer Wasser und Seife zum Händewaschen vorfinden wird. Im normalen Alltag müssen Sie die Hände nicht desinfizieren.»
Umfrage
- Quellen
Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Weltgesundheitsorganisation (WHO)