Die optimale Hygiene im Haushalt

Eigentlich ist er da, damit die Küche sauber wird. Doch er ist die grösste Bakterienschleuder im ganzen Haushalt: der Putzlumpen.

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Feucht und warm. So haben es Bakterien am liebsten. Im Haushalt finden sie in Putzlumpen in der Küche ideale Bedingungen. Sie sind sogar die am schlimmsten verseuchten Stellen im ganzen Haushalt. Das hat der Europäische Hygiene Council herausgefunden. Diese Gruppe von Experten (Mikrobiologie, Virologie, Infektionskrankheiten, öffentliche Gesundheit, Hygiene) führt weltweit Untersuchungen durch, auch in der Schweiz. Sie haben an zehn Stellen in Haushalten Proben genommen: Küchenwasserhahn, Schneidebrett, Putzlumpen, Griff an der Kühlschranktür, Kühlschrankfach, Küchen-Lichtschalter, WC-Spülgriff, WC-Brille, Badezimmer-Türfalle.

Putzlumpen

Fazit: Am schmutzigsten war mit Abstand der Küchenlumpen. 87,5 Prozent waren stark mit Keimen kontaminiert, 67,5 Prozent wiesen die Darmbakterien E.coli auf, die häufig Infektionen auslösen.

Handeln tut also Not. Wichtig ist, die Tücher regelmässig (je nach Benutzungsfrequenz 1-2 Mal pro Woche) auszuwechseln. Entweder ersetzen Sie sie durch neue Lumpen oder Sie waschen sie bei mindestens 60 Grad. Was noch sauberer ist: Haushaltspapier verwenden. Abwaschbesen können Sie ein paar Mal in der Spülmaschine reinigen, bevor Sie sie ersetzen müssen. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie in der Küche hantieren, waschen Sie sich immer sorgfältig die Hände. Nicht nur zu Beginn, sondern auch nach den einzelnen Arbeitsschritten. Insbesondere dann, wenn Sie mit rohem Fleisch oder Fisch hantiert haben.

Kühlschrank

Die Untersuchung des Hygiene Council zeigt: 37,5 Prozent aller Kühlschrankfächer sind schmutzig, 25 Prozent sind sogar stark verunreinigt. Selbst Küchenfussböden sind sauberer. Darum sollten Sie Ihren Kühlschrank, auch wenn er eigentlich sauber aussieht, regelmässig reinigen. Das heisst: Den Kühlschrank vollständig ausräumen. Alle Fächer und Böden mit Spülmittel und heissem Wasser putzen und mit einem sauberen Küchentuch oder Haushaltspapier trocknen. Auch die Kühlschrankinnenwände, Boden, Decke und Tür mit heissem Spülmittelwasser nass auswischen und trockenreiben. Achten Sie ausserdem immer darauf, dass keine schimmligen Lebensmittel im Kühlschrank liegen. Rohes Fleisch sollten Sie im unteren Bereich des Kühlschrankes aufbewahren, immer unterhalb von bereits zubereiteten Speisen, damit dort nichts hineintropfen kann. Die Temperatur des Kühlschrankes sollte unter 5 Grad liegen.

Schneidebretter

Wenn Sie rohes Fleisch oder Fisch geschnitten haben, sollten Sie das Brett immer sofort gründlich mit Abwaschmittel und heissem Wasser waschen. Auf keinen Fall direkt nach dem Fleisch oder Fisch etwas anderes wie zum Beispiel Gemüse schneiden. Am besten verwenden Sie grundsätzlich ein Brett für Lebensmittel, die gekocht werden und eines für solche, die nicht gekocht werden wie etwa Salat. So minimieren Sie das Risiko, Keime zu übertragen.

Wasserhähne

Nicht nur Putzlumpen, auch Wasserhähne sind oft stark mit Bakterien verseucht, 87,5 Prozent der vom Hygiene Council untersuchten Proben waren schmutzig. 25 Prozent waren gar schwer verunreinigt. Also gilt auch bei den Wasserhähnen: regelmässig putzen.

Zahnbürsten

Nicht nur in der Küche nisten sich Keime ein. Auch im Badezimmer können sie sich breit machen. Allerdings ist die Gefahr für die Gesundheit in der Küche wesentlich höher. Denn die Mikroorganismen im Badezimmer stammen zum großen Teil vom Menschen und sind für Gesunde harmlos. Ausser, der Badezimmerbenutzer ist krank. Dann steigt die Zahl der krankheitserregenden Keime stark an. Dann können nicht nur WC-Brillen, sondern auch andere Oberflächen kontaminiert sein, vor allem Armaturen, Schalter, Waschlappen und Handtücher. Grundsätzlich gilt auch fürs Bad: regelmässig und sorgfältig putzen.

Auch in unseren Zahnbürsten tummeln sich Millionen von Bakterien. Im feuchten, warmen Klima der Borsten fühlen sie sich besonders wohl und vermehren sich. Wichtig ist, die Bürste nach jedem Putzen auszuwaschen. Das beseitigt aber nicht alle Bakterien. Zahnärzte empfehlen, etwa alle 3 Monate die Zahnbürste zu wechseln. Auch wenn sie eine Grippe oder Erkältung haben ist es sinnvoll, die Bürste zu wechseln, da diese Keime zwischen den Borsten hängen bleiben.

Der Hygiene Council hat übrigens herausgefunden, dass die saubersten Gegenstände im Haushalt der Küchenlichtschalter und die Badezimmertürfalle sind. WC-Spülknöpfe waren zu fast 90 Prozent zufriedenstellend.

Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (Hrsg.): «Hygiene im Haushalt. Gesunde Sauberkeit nach Mass», 2004

  • Europäischer Hygiene Council

  • Sebastian Dickhaut, Sabine Sälzer (Hrsg.), «Leben! Das Hausbuch von GU», Gräfe und Unzer Verlag, 2005