Venenbeschwerden

Schwere, schmerzhafte Beine. Geschwollene Knöchel und Unterschenkel am Abend und Wadenkrämpfe nachts sind Hinweise auf schwache Venen. Die Beschwerden treten besonders bei warmem Wetter und nach langem Stehen auf.

Ursachen und Hintergründe

Die Venen sind für den Rücktransport des sauerstoffarmen Bluts zum Herzen verantwortlich. Sie sind mit Venenklappen ausgerüstet, die den Rückfluss erleichtern. Sind diese Klappen in ihrer Funktion eingeschränkt, staut sich das Blut und es kommt zu einem Überdruck in den Venen. Die Gefässe weiten sich, was zu schmerzhaften Entzündungen, Besenreisern, Krampfadern bis hin zu offenen Beinen führen kann. Unterstützt werden die Beinvenen bei ihrer Arbeit durch die Muskulatur. Die Muskeln üben beim Gehen Druck auf die Gefässe aus und helfen mit, das Blut herzwärts zu pumpen. Deshalb ist es wichtig, die Beine möglichst viel zu bewegen.

Nächtliche Beinkrämpfe, Krämpfe beim Sporttreiben oder in der Schwangerschaft haben ihre Ursache in einem Ungleichgewicht im Flüssigkeits- oder Mineralstoffhaushalt. Beim Schwitzen wird nicht nur Wasser, sondern auch Kalium, Kalzium und Magnesium ausgeschieden. Fehlen dem Körper diese Elektrolyte, sind die Muskelnerven leichter erregbar und das Krampfrisiko steigt. Muskelkrämpfe können auch auf ein beginnendes ernsthaftes Venenleiden hinweisen. Warnsignale sind: Kalte Waden und auffallend blasse Haut.

Was man bei Venenbeschwerden selbst tun kann

  • Bewegen: Gehen Sie wenn immer möglich zu Fuss. Lassen Sie den Lift und die Rolltreppe links liegen, und nehmen Sie die Treppe. Wandern, Schwimmen oder Velofahren halten die Venen auf Trab und stärken die Beinmuskulatur. Auch im Büro öfters aufstehen, einige Schritte gehen, mit den Füssen wippen und kreisen. Zu Hause wenn immer möglich die Beine etwas hochlagern; das Fussende des Betts höher stellen.

  • Eine kalte Dusche hilft gegen geschwollene Beine: An den Füssen beginnen, und den Wasserstrahl langsam herzwärts führen, einmal an der Aussen- und einmal an der Innenseite des Beins.

  • Achtung beim Sonnenbaden und in der Sauna. Wärme verstärkt Venenprobleme.

  • Bei Krampfadern und geschwollenen Beinen regelmässig Kompressionsstrümpfe tragen. Durch die Erhöhung des Druckes auf Gewebe und Venen verbessert sich die Chance, dass Flüssigkeitsabsonderungen im Gewebe (Ödeme) wieder in die Blutbahn aufgenommen werden.

  • Venengels sind vor allem im Sommer angenehm, da sie schnell einziehen und kühlen. Salben sind besser zur Massage geeignet. Sind die Krampfadern sichtbar, sollten die Salben ohne Druck aufgetragen werden.

  • Bei Wadenkrämpfen verschwinden die akuten Schmerzen am schnellsten durch Dehnen des betroffenen Muskels. Ziehen Sie die Fussspitze in Richtung Schienbein, stehen Sie auf, drücken Sie die Ferse kräftig gegen den Boden, oder drücken sie den Fuss kraftvoll gegen eine Wand.

  • Beinkrämpfe können durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten seltener auftreten oder ganz verschwinden.

Venenbeschwerden vorbeugen

  • Ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung sind die besten Mittel, um Venenbeschwerden vorzubeugen. Achten Sie darauf, dass Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit trinken sowie kalzium- und magnesiumreiche Nahrung zu sich nehmen. Viel Magnesium ist zum Beispiel in Vollkornprodukten, Nüssen, Trockenfrüchten und bestimmten Mineralwässern enthalten.

  • Präparate zum Einnehmen: Pflanzliche Präparate, beispielsweise mit Rosskastanienextrakt, Mäusedorn, Strandkiefer oder Rotem Weinlaub, unterstützen die Durchblutung. Pestwurz wirkt krampflösend, Ginkgo durchblutungsfördernd, und Schafgarbe ist kreislaufregulierend.

  • Auch homöopathische Heilmittel oder spagyrische Mischungen, zum Beispiel mit Arnika, Mariendistel oder Weinraute, sind empfehlenswert.

  • Hilfe bei Venenproblemen bringt auch die kurmässige Einnahme des Schüssler Salzes Nr. 7 (Magnesium phosphoricum). Es wirkt bei Krämpfen und fördert den Stoffwechsel.

  • Im Zusammenhang mit Wadenkrämpfen beim Sport ist der Schüssler-Salz-Sportdrink zu empfehlen. Lösen Sie je 10 Tabletten der Nr. 3, Nr. 5 und Nr. 7 in einem Liter heissem oder kaltem Wasser oder Tee auf. Von der Mischung vor und nach dem Training trinken.

  • Verzichten Sie auf Schuhe mit hohen Absätzen, wenn Sie häufig unter Venenbeschwerden und Muskelkrämpfen leiden. Ein eng geschnallter Gürtel, eng anliegende Hosen oder Unterhosen schnüren den Bauch ein und drücken auf die Beinhauptvene. Dies behindert den Rückfluss des Blutes zum Herzen zusätzlich.

  • Übergewicht steigert das Risiko einer Venenerkrankung. Für starke, gesunde Venen sollten Sie das Übergewicht langsam, aber stetig reduzieren. Denn jedes Kilo weniger reduziert den Druck auf die Venen.

Guter Rat aus der Drogerie

Bei müden und schmerzenden Beinen hat sich folgender Tipp als hilfreich erwiesen: Kurzfristig hilft ein kühlendes Gel mit Mäusedornextrakt, welches die Beine rasch entlastet und Schwellungen reduziert. Wer schon im Voraus weiss, dass müde und schmerzende Beine ein jährlich wiederkehrendes Problem sind, dem empfehle ich, eine konzentrierte Form von Rosskastanienextrakt einzunehmen. Dieses kann die Venenwände «abdichten» und stabilisieren. Dadurch verbessert sich der Rückfluss des Blutes, und es tritt weniger Flüssigkeit in das umliegende Gewebe aus, welche effektiv das Schweregefühl verursacht.

Dies rät Andres Clerici, Drogist HF, drogerie-haas.ch, Frauenfeld (TG).

Foto: © CFalk / pixelio.de
Autorinnen: Katharina Rederer und Julia Burgener
Redaktion: Katharina Rederer