Mykosen

Unerwünschte Pilze am Körper

Ein Pilzinfekt kann an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten. Wie man ihn richtig behandelt und was man vorbeugend tun kann.

Pilze sind eine Wissenschaft für sich. Manche können wir essen, andere nutzen wir als Heilpilze, und dritte können schmerzhafte Infektionskrankheiten an Schleimhäuten, an inneren Organen und an Haut und Hautanhanggebilden wie Nägeln oder Haarwurzeln verursachen.

Von Kopf bis Fuss

Drogist HF Thomas Schwimbersky: «Tatsächlich können Mykosen, wie Pilzinfektionen im Fachjargon heissen, von Kopf bis Fuss auftreten und alle möglichen Körperstellen befallen.» Am häufigsten ist er in der Drogerie mit Fuss- und Nagelpilz konfrontiert, aber auch Pilzerkrankungen an der Kopfhaut, im Intimbereich oder zwischen feuchtwarmen Hautfalten wie etwa unter den Achseln sind ein Thema.

«Die Pilze begleiten uns eigentlich immer in unserem Alltag, so wie Viren und Bakterien. Am besten können sie sich in einem feuchtwarmen Milieu ausbreiten», sagt er. Ausserdem spiele das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Häufig treten Pilzinfektionen auf, wenn das Immunsystem durch Stress oder Mangelernährung geschwächt ist. Oder wenn gewisse Medikamente wie Kortison oder Antibiotika einen Infekt begünstigen. Deshalb sei es wichtig, das Immunsystem intakt zu halten und in stressreichen Zeiten zu stärken, beispielsweise mit einem natürlichen Echinacea-Präparat. Zudem sei eine gute Hygiene wichtig, damit sich die Erreger nicht im menschlichen Gewebe ausbreiten.

Pilze leben überall

Pilze gehören zu den eukaryotischen Lebewesen, denen biologisch sowohl Einzeller wie beispielsweise die Backhefe als auch Vielzeller wie Schimmelpilze und Ständerpilze gehören. Pilze vermehren und verbreiten sich geschlechtlich und ungeschlechtlich durch Sporen und vegetativ durch Ausbreitung. Beim Menschen können Pilze verschiedene Pilzkrankheiten hervorrufen und dabei Körperstellen von Kopf bis Fuss betreffen.

Unbedingt behandeln …

Schaffen es die Pilze doch, in den Körper zu gelangen, treten Juckreiz, Rötungen oder auch kleine Bläschen an einer Hautstelle auf – dies könnten also erste Anzeichen für eine Pilzerkrankung sein. Um sie richtig zu behandeln, lohnt sich der Gang in die Drogerie. «Wir haben zahlreiche Präparate, um Pilzerkrankungen an den unterschiedlichsten Stellen gezielt zu behandeln. Wichtig ist, sich gut instruieren zu lassen, damit aus einem Pilzinfekt keine langwierige Sache wird.» Denn wird ein Pilz auf die leichte Schulter genommen, besteht die Gefahr, dass er sich weiter ausbreitet und immer grössere Haut- oder Nagelpartien befällt.

Für eine der häufigsten Pilzerkrankungen – den Fusspilz – gibt es eine wirksame Creme zur äusseren Anwendung: Der darin enthaltene Wirkstoff Clotrimazol stört die Bildung der Zellmembran von Pilzen, wodurch das Pilzwachstum zum Stillstand kommt. «Einfach zwei- bis dreimal täglich auf der betroffenen Stelle einreiben und einziehen lassen. Vor der Anwendung sollten die Füsse gewaschen und auch die Räume zwischen den Zehen gut getrocknet werden.»

… auch wenn es lange dauert

Da die Pilze Sporen bilden können, rät Thomas Schwimbersky immer dazu, während einer Fusspilzerkrankung die Schuhe mit einem desinfizierenden Spray einzusprayen und die Strümpfe oder Socken bei 90 Grad auszuwaschen, um eine Verbreitung und erneute Erkrankung zu vermeiden. Was laut dem Drogisten ebenfalls wichtig ist, ist eine ausreichende Behandlungsdauer. «Auch wenn der Juckreiz und Rötungen zurückgehen, lohnt es sich, die Creme noch ein paar Tage weiterzuverwenden, um auch ganz sicher zu gehen, dass alle Pilze abgetötet sind.»

Ausdauer ist ebenfalls angezeigt, wenn es um die Behandlung von Nagelpilz geht. Auch ist eine gute Instruktion durch eine Fachperson viel wert. «Der Pilz befällt nicht nur die Nagelplatte, sondern nistet sich häufig auch unter der Platte im Nagelbett ein.» Das macht es nicht ganz einfach, den Pilz abzutöten. In der Drogerie finden Sie ein Behandlungsset, das neben Feilen und desinfizierenden Tüchern auch einen Lack enthält. «Diesen einfach einmal pro Woche auftragen, aber über mehrere Monate lang, bis der Pilz tatsächlich ganz verschwunden ist.»

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Wer etwas auf natürlicher Basis wünscht, kann die pilzhemmende Kapuzinerkresse – beispielsweise als Urtinktur – einnehmen. Auch Teebaumöl hat sich als pilzhemmendes Mittel bewährt. Es kann einem Shampoo beigemischt werden, wenn die Kopfhaut von einem Pilz befallen ist, auch auf die Schleimhäute im Mund aufgetragen oder einfach an der betroffenen Hautstelle eingerieben werden.

Für Pilzerkrankungen im Intimbereich gibt es ebenfalls spezifische Präparate wie Zäpfchen und Salben. «Wichtig ist, darüber zu sprechen. In der Drogerie übernehmen wir gerne eine Triage-Funktion und raten, wo nötig, zu einer weiteren ärztlichen Abklärung.»

Starkes Immunsystem

Pilze sind im Normalfall also gut behandelbar. Gerade wenn sie wiederkehrend sind und nicht komplett ausheilen können, sollten weitere Erkrankungen abgeklärt und auch das Immunsystem und sonstige Lebensumstände betrachtet werden. Mit der richtigen Ernährung, genügend Erholung, Schlaf und einer Ergänzung durch zusätzliche Mikronährstoffe kann das Immunsystem gestärkt und ein optimales Milieu hergestellt werden. Eines, das Pilzen den Garaus macht. Ihre Drogerie berät Sie gerne.

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Drogistin HF Elisabeth von Grünigen-Huber
Quellen
  • Drogistenstern

  • Drogist HF Thomas Schwimbersky