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Fakten über stechende Insekten
Wussten Sie, dass das Gift einer Biene gefährlicher ist als das einer Wespe? Spannende Fakten aus dem Reich der stechenden Insekten.
Mücke ist nicht gleich Mücke. Die Asiatische Buschmücke zum Beispiel ist besonders aggressiv. Viele Leute reagieren auf ihre Stiche stärker als auf die einheimischen Arten. Die schlechte Nachricht: im Schweizer Mittelland kommt die aus Asien eingeschleppte Buschmücke bereits häufiger vor als die hiesige Hausmücke.
Die wichtigsten stechenden Insekten in der Schweiz:
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In der Schweiz kommen in Siedlungsnähe hauptsächlich sechs Faltenwespenarten vor. Die häufigsten sind die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris). Wespen sind nützlich, sie bestäuben wie Bienen, Schmetterlinge und Hummeln Blütenpflanzen. Ausserdem jagen sie viele Insekten und wirken dadurch regulierend auf die Insektenwelt.
Das Erkennungsmerkmal der Wespen ist die schwarz-gelbe Zeichnung auf dem Hinterleib. Schwarz-gelb gemustert sind allerdings auch die harmlosen Schwebfliegen. Sie sind in der Regel kleiner als Wespen und können auch bei Wind konstant fliegen, also exakt auf einer Stelle verharren.
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Honigbienen (Apis mellifera) sind der Inbegriff des Fleisses. Als wichtigste Blütenbestäuberinnen sind Bienen der Schlüssel für die Nahrungsmittelproduktion. Ein Drittel unserer Lebensmittel (Gemüse, Früchte, Nüsse, Gewürze und Pflanzenöle) existierten ohne die Bestäubung durch Insekten gar nicht. Doch seit ein paar Jahren stecken die Bienen in der Krise, sie sterben, ganze Völker kollabieren. Schuld daran sind mehrere Faktoren. Zum Beispiel schwindende Lebensräume, Inzucht, der Klimawandel und Parasiten wie die Varroa-Milbe. Der schlimmste Bienenkiller sind aber Pflanzen- und Schädlingsbekämpfungsmittel (Pestizide, Insektizide).
Eine Biene kann etwa 0,1 Milligramm Gift abgeben, zehn Mal mehr als eine Wespe. Bei einem Bienenstich bleiben der Stachel und ein Teil des Hinterleibs sowie der Giftblase in der Haut stecken. Damit nicht immer mehr Gift in die Wunde gelangt, sollten Gestochene den Stachel seitwärts wegkratzen. Wenn Sie eine Pinzette haben, packen Sie damit den Stachel und ziehen ihn heraus, ohne die Giftblase zu berühren.
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Über Hornissen (Vespa crabro) kursieren die abenteuerlichsten Geschichten, ihr Stich solle sogar tödlich sein. Stimmt nicht. Die Tiere, die zur Familie der sozialen Faltenwespen gehören, sind nicht gefährlicher als andere Wespen. Als geschickte Jägerinnen erbeuten sie zur Aufzucht ihrer Brut Insekten wie Heuschrecken, Fliegen, Schmetterlingsraupen und die lästigen Wespen. Bis zu 500 Gramm Futtertiere vertilgt ein Hornissenvolk im August jeden Tag. Wer also Hornissen in seinem Garten beherbergt, kann den Sommer ohne Wespen- und Fliegenplage geniessen. Die Hornissen sind friedlich. Stören Sie aber nicht ihr Nest, das die Tiere in einem Radius bis zu sechs Metern massiv verteidigen. Das Gift der Hornisse ist nicht giftiger als das anderer Wespenarten.
Foto: © Bettina Epper
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Die Asiatische Tigermücke (Stegomyia albopicta) ist beim Transport von Gütern aus ihrer tropischen Heimat in die ganze Welt verschleppt worden. Heute kommt das Tier in zwölf europäischen Ländern vor. In der Schweiz fanden Experten den fünf bis zehn Millimeter grossen Moskito erstmals 2003 im Tessin. In der Deutschschweiz sind Tigermücken noch nicht etabliert, Eiablagen wurden aber bereits nachgewiesen.
Tigermücken übertragen in ihrer tropischen Heimat Viruskrankheiten wie das Dengue- und das Chikungunyafieber. In der Schweiz muss aber niemand Angst davor haben, sich mit diesen Krankheiten anzustecken. Das Bundesamt für Gesundheit hat in der Schweiz noch keinen einzigen Krankheitsfall verzeichnet.
Foto: © CDC/James Gathany
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Anders als die in der Schweiz beheimateten Mücken sticht die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) nicht nur in der Dämmerung und in der Nacht. Sie lebt vor allem im urbanen Gebiet und teilweise im Wald und ist grösser als die Hausmücke und die eingewanderte Tigermücke. Die erwachsene Buschmücke hat auffällige helle Streifen an Körper und Beinen. Das aus Japan, Korea und China stammende Tier wurde 1998 in Amerika eingeschleppt und hat sich seither in 22 Staaten der Welt ausgebreitet. Die Mücke ist eine potenzielle Überträgerin des West-Nil-Fiebers.
Redaktion: Bettina Epper
- Quelle
«Drogistenstern»