Hämorrhoiden – Aussitzen hilft nicht
Hämorrhoiden sind ein weit verbreitetes Leiden, dass oft aus Scham verschwiegen wird. Je früher Sie mit der Behandlung beginnen, desto eher sitzen Sie wieder bequem.
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Vermutlich über 50 Prozent aller Erwachsenen leidet im Laufe des Lebens gelegentlich oder chronisch unter Hämorrhoiden. Drogistin Regula Stocker: «Viele fragen erst um Rat, wenn die Beschwerden bereits heftig sind.» Hämorrhoiden sind zwar keine bedrohliche Erkrankung. Bleiben Sie unbehandelt können sie jedoch immer schmerzhafter werden. Die Ursache ist in einer veranlagten Bindegewebeschwäche zu suchen, begünstigt durch häufige Verstopfung, sitzende Tätigkeit und zu wenig Bewegung. Zusätzliche Faktoren können Übergewicht, Schwangerschaft oder die regelmässige Einnahme von Abführmitteln sein.
Hämorrhoiden – etwas ganz Normales?
Streng genommen, ist der Begriff Hämorrhoiden im Zusammenhang mit einer Erkrankung eigentlich falsch. Denn: Hämorrhoiden hat jeder Mensch. Nur sind die Schwellkörper am Ende des Darms, normalerweise nicht spürbar. Ihre Aufgabe besteht darin, zusätzlich zu den Schliessmuskeln den Darmausgang abzudichten. Bei einem so genannten Hämorrhoidalleiden kann das Blut in diesen Gefässpolstern jedoch nicht mehr abfliessen und sie bleiben dauerhaft geschwollen. Die Folgen davon reichen von Jucken und Brennen in der Aftergegend bis hin zu Schmerzen, sowie unangenehmen Blutungen beim Stuhlgang.
Was man unterscheiden muss
Äussere Hämorrhoiden: Sie bilden sich in der Umgebung des Afters. Ihr Erkennungszeichen sind harte, schmerzhafte Knötchen rund um den Darmausgang. Sie werden ausgelöst durch Stauungen im Venengeflecht mit Bildung von Blutgerinnseln.
Innere Hämorrhoiden: Sie entstehen, wie es der Name bereits sagt, innerhalb des Afters. Wird der Stuhl unter Anstrengung herausgepresst, platzen die Äderchen der Hämorrhoiden und es kommt zu Blutungen. Treten die Schwellkörper beim Stuhlgang aus dem Darm heraus, können sie im Kanal des Darmschliessmuskels eingeklemmt werden. Starke Schmerzen sind die Folge.
Linderung
Zur Behandlung von Hämorrhoiden eignen sich Essenzen, Salben, Zäpfchen und Medizinaltüchlein. Sie wirken nicht nur gefässverengend und entzündungshemmend, sondern lindern zudem Juckreiz und Schmerzen. Auch wenn es Ihnen unangenehm erscheinen mag: Sprechen Sie mit Ihrem Drogisten oder Ihrer Drogistin über Ihre Beschwerden und lassen Sie sich beraten.
So können Sie vorbeugen
Mit Hämorrhoiden sei es wie mit Fieberbläschen, sagt Drogist Jürg Andris. «Hat man sie einmal, kommen sie immer wieder.» Wer sich jedoch einige Tipps zu Herzen nimmt, wird künftig weniger häufig von Hämorrhoiden geplagt werden.
Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit vielen Früchten und Gemüse. Empfehlenswert sind zudem Quellmittel wie Leinsamen oder Kleietabletten, die mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag.
Nehmen Sie sich Zeit beim Stuhlgang und vermeiden Sie anhaltendes oder heftiges Pressen.
Achten Sie auf eine gute Analhygiene. Nach dem Stuhlgang mit Feuchttüchlein oder mit lauwarmem Wasser reinigen und anschliessend trocken tupfen.
Treiben Sie regelmässig Sport. Ideal sind Schwimmen, Wandern, Gymnastik oder Training der Beckenbodenmuskulatur.
Bei fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden oder wenn sich bei einer Selbstbehandlung die Symptome nicht bessern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Möglicherweise ist eine Operation angezeigt.
Redaktion: Didier Buchmann
- Quelle
«Drogistenstern»