Kapuzinerkresse, scharf und gesund

Eine Pflanze mit antibiotischen Eigenschaften, das gibt’s wirklich: Die Kapuzinerkresse kann Bakterien, Viren und Pilze bekämpfen.

Die gelb-orangen bis roten Blüten der Kapuzinerkresse sind auf dem Salat, der Suppe und in Getränken ein echter Hingucker. Bunt, fein und gesund – einfach genial. Doch es kommt noch besser: Die Heilpflanze hat zudem antibiotische Eigenschaften. Ihre Hauptwaffe sind die Senföle. Sie bekämpfen Bakterien, Viren und Pilze und hemmen die Vermehrung der Erreger. In Medikamenten hilft Kapuzinerkresse zum Beispiel bei:

Hilfe aus der Drogerie

Die Drogerie bietet verschiedene Mittel mit Kapuzinerkresse.

Tabletten

Bei chronischer oder akuter Blasenentzündung, bei Reizblase sowie bei Erkältungskrankheiten wie Grippe, Bronchitis und Nasennebenhöhlen-, Kiefer- oder Stirnhöhlen- und Mandelentzündungen gibt es Tabletten mit Kapuzinerkresse und Meerrettich. Im Gegensatz zu Antibiotika greifen die pflanzlichen Wirkstoffe die gesunde Darmflora nicht an. Ein intakter Darm ist das A und O für ein gut funktionierendes Immunsystem. Die Tabletten eignen sich zur Behandlung und als Prophylaxe.

Homöopathie

Auch in der Homöopathie hat die Kapuzinerkresse ihren Platz. Die Mittel unterstützen den menschlichen Körper bei Harnwegs- oder etwa Pilzinfektionen sowie bei Grippe, Bronchitis und Rachenentzündungen. Frauen, die am prämenstruellen Syndrom leiden, dürfen ebenfalls zu Homöopathika greifen, die den Kreuzblütler enthalten.

Spagyrik

Spagyrische Mittel mit Kapuzinerkresse helfen bei Harnwegs- und Atemwegsinfektionen sowie Fieber, aber auch bei Gelenk- und Muskelschmerzen oder etwa Akne. Die spagyrischen Zubereitungen stärken das Immunsystem und wirken antibakteriell. Sie kommen besonders bei chronischen und langandauernden Infektionen zum Einsatz.

Tipp

Am besten sprechen Sie die Einnahmeform und die Dosis mit Ihrer Drogistin oder Ihrem Drogisten ab. Diese gehen gezielt auf Beschwerden ein, geben Tipps und stellen individuelle Mischungen her.

Herkunft

Herkunft

Die Kapuzinerkresse blüht den ganzen Sommer kunterbunt. Sie klettert über Mauern und rankt durch Gärten. Ursprünglich kommt sie aus Mittel- und Südamerika. Mittlerweile fühlt sich die scharfe Latina aber auf der ganzen Welt heimisch. Auch in der Schweiz sieht man sie oft. Sie ist hübsch und das rassig-bittere Kraut hält im Gemüsebeet lästige Blattläuse, Schnecken und Co. fern. Ausserdem kann man die Blume essen, sie ist lecker und gesund.

Seinen Namen verdankt der Kreuzblütler der Blütenform. Sie erinnert an Mönch-Kapuzen. Das Wort «Kresse» bedeutet «scharf» und beschreibt das pikante Aroma.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe

In den Blüten und Blättern stecken die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe Glucosinolate. Sie werden auch als Senfölglykoside bezeichnet. Diese Substanzen dienen der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden und Parasiten. Sobald ein Blatt verletzt wird, setzt die Kapuzinerkresse das Abbauprodukt der Glucosinolate, die scharfen Senföle, frei. Daher schmeckt Kapuzinerkresse pikant.

Im menschlichen Organismus bekämpfen Senföle Bakterien, Viren und Pilze und wirken ähnlich wie Antibiotika. Das zeigt unter anderem eine wissenschaftliche Studie der Uniklinik Heidelberg in Deutschland.

Desweiteren ist die Kapuzinerkresse sehr Vitamin-C-reich. Da Vitamin C das Immunsystem unterstützt, schützt die Heilpflanze hervorragend vor Erkältungen.

Hinweise

Hinweise

Kapuzinerkresse-Extrakte können Magen-Darm- oder Nierenbeschwerden verursachen. Lassen Sie sich in der Drogerie beraten.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Quellen
  • Spagyros.ch

  • Buch «Lexikon der Frauenkräuter – Inhaltstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen Mit über 180 Heilkräuterrezepten» von Margret Madejsky, AT-Verlag, 2008

  • Universitätsklinikum Heidelberg DE

  • Drogistin Elisabeth Huber