«Muskelbenzin» für Sportler

Nicht nur (über-)motivierte Bodybuilder versuchen, ihren Muskeln mit Nahrungsergänzungsmitteln auf die Sprünge zu helfen. Auch Hobbysportler greifen, oft zu unbedacht, in die Trickkiste.

Ab einer täglichen Trainingsintensität von einer Stunde oder mehr gelten Erwachsene als Sportler. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um die Ernährung den veränderten Bewegungsgewohnheiten anzupassen. Dies darf jedoch nicht heissen, nur noch auf «Power aus der Dose» zu setzen. Eine ausgewogene Sporternährung ist der erste Schritt zum Erfolg.

Kritisch hinterfragen

Speziell im Internet kursieren Tausende unqualifizierte Empfehlungen und Wirkungsversprechen. So wird die Bedeutung von Supplementen von Laien gerne überschätzt beziehungsweise sie wissen gar nicht genau, wozu das Nahrungsergänzungsmittel überhaut gut sein soll. «Eine Fehlsupplementierung von Eiweiss etwa gleicht der Körper zwar vorübergehend aus. Wer die Proteineinnahme für einen schnellen Muskelaufbau mit 200, 300 oder gar 400 Gramm täglich konstant übertreibt, riskiert aber gravierende Folgen», warnt Jürg Studer. Der Drogist hat eine Weiterbildung zum Berufstrainer für Leistungssport und Leistungsdiagnostiker. Die Schäden an den Organen können bleibend sein.

Vielversprechende Namen

Die Abgrenzung von Supplementen und normalen Nahrungsmitteln ist nicht immer einfach. Lifestyle-Getränke mit klingenden Namen wie «Natural Power Drink» oder «Bio Energy Shake» würde wohl eher als Supplement bezeichnet werden als ein selbst hergestelltes Getränk mit Grüntee, Fruchtsaft, Kristallzucker und einer Prise Salz. Aufgrund seiner Zusammensetzung hat das selbstgemachte Getränk fast die gleiche Wirkung. Wie leistungssteigernd sich eine Supplementierung tatsächlich auswirkt, lesen Sie im Interview mit dem Ernährungswissenschaflter Christof Mannhart.

Legale und verbotene Substanzen

In den EU-Richtlinien wird unter dem Begriff «Food Supplements» genau definiert, was als Nahrungsergänzungsmittel gilt und was nicht. Gemeint sind alle Produkte, die die normale Ernährung ergänzen. Parallel finden sich tausende weitere Substanzen auf dem Markt, zu denen entweder keine unabhängigen wissenschaftlichen Studien existieren. Bei anderen sind teilweise bereits negative Effekte nachgewiesen worden oder sie stehen sogar auf der Dopingliste.

Die wesentlichen Risiken bei der Verwendung irgendwelcher Supplemente – beispielsweise aus dem Internet – bestehen in bekannten oder unbekannten Nebenwirkungen, unbeabsichtigter Kontamination, Verunreinigung durch mangelhafte Produkt- oder Produktionsqualität. Eine weitere Gefahr besteht auch durch das absichtliche Zumischen nicht deklarierter Substanzen mit entsprechenden gesundheitlichen Risiken.

Fachberatung

Wer seine sportlichen Leistungen mit Nahrungsergänzungsmitteln optimieren möchte, lässt sich am besten bei Fachpersonen wie Ernährungsberatern, Sportärzten oder Drogisten beraten.

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Autorinnen: Sabine Hurni, Nadja Mühlemann
Redaktion: Didier Buchmann
Quellen

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