Über Intimpflege sprechen

Wenn es um die Intimpflege geht, gibt es viele Hemmschwellen. Nicht alle können oder wollen sich einer fremden Person anvertrauen, dabei wäre das oft nötig.

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Als Dorothee Ehmke-Eichenberger vor 20 Jahren die Ausbildung zur Drogistin absolvierte, waren Intimpflegeprodukte kaum ein Thema. Weder in der Schule wurde vertieft darauf eingegangen noch am Arbeitsort. «Als ich in der Drogerie anfing, gab es vielleicht ein Produkt.» Heute habe sich vieles verändert. Gels, Pflegelotionen, Cremen, Kapseln, Globuli oder Pflegetücher sind nur einige Produkte aus dem breiten Sortiment.

Sensibilisierung steigt

«Dank Werbemassnahmen werden immer mehr Frauen auf diese Produkte aufmerksam», sagt Ehmke-Eichenberger. Das habe auf jeden Fall geholfen. Dennoch müsse noch mehr passieren, um über das einstige Tabuthema weiter zu sprechen und zu informieren. Es sind hauptsächlich Frauen ab 40, die den Gang in die Drogerie wagen und sich über Intimpflege beraten lassen. Einmal hätten sie eine junge Kundin im Alter von etwa 16 Jahren gehabt, in Begleitung ihrer Mutter. Das ist aber die Ausnahme. «Sonst gehe ich davon aus, dass sich junge Frauen eher direkt in ärztliche Behandlung begeben oder sich im Internet informieren, wenn sie Probleme wie Juckreiz, Trockenheit oder chronischen Ausfluss haben.» Da sei wohl die Hemmschwelle zu gross, sich einer meist fremden Person in der Drogerie anzuvertrauen. Im Internet seien die Tipps aber oftmals aus dem Zusammenhang gegriffen, eine Eins-zu-eins-Beratung ist nicht gegeben, und die Behandlung könnte für weitere Irritationen sorgen.

Hilfe aus der Drogerie

Aufklärung tut also Not. «Noch immer verwenden viele Frauen beim Duschen ein normales Gel für den Intimbereich. Dieses beeinflusst die Bakterienflora negativ – als Folge werden die Schleimhäute geschwächt.» Solche Irritationen könnten chronische Beschwerden wie häufige Blasen- und Nierenentzündungen, Juckreiz oder einen Pilz auslösen. «Spezielle Pflegeprodukte sind vom pH-Wert so eingestellt, dass sie die Bakterienflora stärken und die Schleimhäute schonen.» Es gibt leicht parfümierte, aber auch geruchsneutrale Gels und Lotionen. Ebenfalls hilfreich bei chronischen Problemen sind Schüssler-Salze und Spagyrik. Sie wirken unterstützend antimikrobiell, stärken die Bakterienflora und begünstigen den Schleimhautaufbau.

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Quelle
  • «Drogistenstern»