Sauna, Hamam und Co.: Die Unterschiede
Ein Besuch in einer Sauna, einem Hamam oder Dampfbad tut rundum gut. Ein kleiner Überblick über verschiedene schweisstreibende Wellnessangebote.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Sauna, Dampfbad, Hamam … Wer schwitzen möchte, findet unterschiedliche Angebote. Erfahren Sie, worin sich Schwitzbäder unterscheiden:
Sauna
Das Saunieren haben nicht die Finnen erfunden. Der älteste schriftliche Beleg für ein Schwitzbad findet bei sich beim griechischen Geschichtsschreiber Herodot 450 vor Christus. Im hoch entwickelten Badewesen der Antike erlebte das Saunabaden seine erste Blüte. Die eigentliche Sauna hat sich erst in den 1920er-Jahren aus Finnland in der übrigen Welt etabliert.
In einer finnischen Sauna herrschen Temperaturen von 90 bis 100 Grad. Nach dem Schwitzbad wird der Körper an der Luft oder im bis zu 15 Grad kalten Wasser abgekühlt. Die hohen Temperaturen in der Sauna lassen sich gut aushalten, da die Luft recht trocken ist. So kann sich der Körper abkühlen, indem er schwitzt. Das geht aber nur, wenn die Feuchtigkeit verdunsten kann – darum ist man dabei nackt.
Dampfbad
Anders als in der Sauna, in der das Klima einer trockenen Wüste gleicht, ist die Luft im Dampfbad relativ feucht und erinnert eher an einen tropischen Regenwald. Da der Körper sich in einem solchen heiss-feuchten Klima schlechter abkühlen kann, sind die Temperaturen im Dampfbad nur etwa halb so hoch wie in der Sauna. Die gesundheitlichen Effekte sind hingegen ähnlich:
Ein Besuch in der Sauna oder im Dampfbad tut rundum gut. Er reinigt die Haut, die Hitze regt den Kreislauf an, die Atemwege werden intensiv durchblutet, die Muskeln entspannen sich. Saunieren kann das Immunsystem stärken und wirkt sich oft positiv auf die Psyche aus. Nicht in die Sauna sollte, wer eine Infektion und/oder Fieber hat.
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Tepidarium, Hamam und Banja
Sauna ist aber nicht die einzige Art von Schwitzbad. Im römischen Bad erwärmen Fussboden und Hohlwandheizungen Räume mit heissem Wasser auf unterschiedliche Temperaturen, zum Beispiel das Tepidarium auf 30 Grad. Das türkische oder arabische Bad, Hamam genannt, bietet Räume mit einer Temperatur von 40 bis 50 Grad und steigender Wasserdampfsättigung bis zum Dampfbad. Man kühlt sich stufenweise in unterschiedlich kühlen Räumen ab. Das russische Bad Banja ähnelt äusserlich der Holzhütte einer finnischen Sauna. Es ist aber mit 40 bis 50 Grad deutlich kühler und feuchter. Im Helarium unterstützen farbige Lampen die Wirkung auf die Psyche.
Kneipp'sche Wechselduschen
Wechselduschen gehören zur Wassertherapie nach der Lehre des Pfarrers Sebastian Kneipp. Sie beginnen warm bis heiss. Dann wird das Wasser auf kühl bis kalt gestellt. Jetzt ist es wichtig, an der richtigen Stelle anzufangen. Beginnen Sie an jenem Punkt, der am weitesten vom Herzen entfernt ist: am rechten Fuss aussen. Duschen Sie dann die rechte äussere Körperseite bis zur Hüfte ab. Danach von dort auf die Innenseite des Oberschenkels wechseln und wieder zurück zum Fuss. Anschliessend dasselbe am linken Bein. Jetzt kommen die Arme an die Reihe: Am rechten Handrücken beginnen und bis zur Schulter abduschen und von der Achsel am Innenarm entlang wieder bis zur Handfläche. Links genauso wiederholen. Die Wechseldusche wird zwei Mal durchgeführt und endet mit kaltem Wasser. Der Ablauf ist also warm/kalt, warm/kalt. Der Abschluss mit kaltem Wasser sorgt dafür, dass sich die Blutgefässe wieder verengen. Wichtig ist, sich danach schnell wieder zu erwärmen.
Redaktion: Bettina Epper, Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
- Quellen
Ulrike Novotrny: «Sauna unbeschwert geniessen», Trias Verlag, 2007
Österreichisches Saunaforum, www.saunaforum.at