Tipps und Rezepte für Wintertees

Winter ist die perfekte Zeit, um es sich mit einer Tasse Tee auf dem Sofa gemütlich zu machen. Erfahren Sie, welche Tees jetzt besonders gut tun, man selber machen kann und wie man sie richtig zubereitet.

Das erste, was Katja Laube an einem nebligen, regnerischen Wintermorgen zubereitet, ist ein Ingwer-Zimt-Tee. «Ich koche ihn in einer Pfanne auf, damit die ganze Stube danach duftet. Es gibt mir ein heimeliges und wärmendes Gefühl», sagt die Drogistin HF. Tees können aber noch mehr als «nur» gut riechen. Sie sind auch sehr gesund! Mit welchen Tees Sie den Winter gut überstehen und wie man sie zubereitet (siehe Kasten).

Wärmende Tees

Wer friert, greift am besten zu einem Zimt-, Kardamom- oder Ingwertee. «Die ätherischen Öle dieser Pflanzen wärmen und regen die Durchblutung im Körper an. Auch Nasen- und Rachenraum werden besser durchblutet. Dadurch bleibt die Schleimhaut eher feucht und intakt. Eine gesunde Schleimhaut wehrt auch Keime besser ab, was uns weniger anfällig für Krankheiten macht», sagt Laube.

Ingwertee

Ingwer enthält das ätherische Öl Zingiberol und den Scharfstoff Gingerol. Diese Stoffe sorgen für den feurigen Geschmack der Knolle, wärmen und können Schleim lösen sowie Entzündungen hemmen. Für alle, die es weniger scharf mögen: «Ein bisschen Zitronensaft mildert den Geschmack», sagt Laube. Achtung: In der Schwangerschaft sollten Frauen auf Ingwer verzichten, weil er vorzeitige Wehen auslösen kann.

Kardamom und Zimt

Mehr als wärmen kann auch Kardamom. Er gilt in der Naturheilkunde als verdauungsfördernd und in der Aromatherapie als stimmungsaufhellend. Letzteres soll auch Zimt bewirken. Sein Duft soll erden und gut für die Psyche sein.

Tees für den Bauch

Fettige Wintergerichte wie Fondue und Raclette können schwer auf dem Magen liegen. Tees, die die Verdauung unterstützen, sind nebst Kardamom auch Kurkuma, Fenchel, Anis und Kümmel. «Sie alle wirken verdauungsanregend, entkrampfend und helfen gegen Blähungen und Völlegefühl.»

Kurkuma

Kurkumatee ist aber nicht nur gut für die Verdauung. Der enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Curcumin, der den Gallenfluss anregt, hat auch noch andere positive Effekte: «Curcumin wirkt entzündungshemmend», sagt die Drogistin. Allerdings ist der Geschmack dieser Wurzelknolle nicht jedermanns Sache. «Feiner wird Kurkumatee mit Zimt oder Ingwer.»

Alkohol belastet die Verdauung

Kontraproduktiv für die Verdauung ist dagegen ein Gläschen Hochprozentiges. «Der berühmte Verdauungsschnaps ist ein Mythos. Der Körper ist in erster Linie mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt, anstatt die Nahrung zu verarbeiten. Das verzögert die Verdauung sogar.»

Erkältungstees

In der kalten Jahreszeit fangen sich viele eine Erkältung ein. In diesem Fall empfiehlt Drogistin Laube verschiedene Tees wie Malve, Spitzwegerich, Primelwurzel, Eibisch oder Thymian. «Malve, Eibisch und Spitzwegerich enthalten Schleimstoffe, sogenannte Polysaccharide. Sie bilden im Hals und Rachen eine schützende Schleimschicht, die Hustenreiz mildert. Das ätherische Öl des Thymians wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral und löst Krämpfe in den Bronchien. Die Primelwurzel wiederum kann Schleim lösen und so beim Abhusten helfen», sagt Laube. «Bei Fieber eignen sich die fiebersenkende Stechpalme sowie die schweisstreibende Lindenblüte.»

Immunstärkende Tees

Um das Immunsystem generell zu stärken, empfiehlt die Drogistin eine Teemischung aus Lindenblüte, Holunder, Malve, Fenchel und Thymian. «Diese Heilpflanzen regen die Durchblutung an, was die Zellaktivität erhöht», sagt Laube.

Beuteltee und offener Tee kaufen

Die meisten Tees sind in Drogerien einzeln oder in Mischungen sowie als Offen- oder Beuteltee erhältlich.

Tee zubereiten

Tipps von Drogistin Katja Laube. Die Mengenangaben gelten für 1 Tasse Tee.

Beuteltee / offene Blüten-, Kräuter- und Früchtetees oder Teemischungen

Zirka 1 Teelöffel offenen Tee in ein Teeei geben. Eine Tasse mit kochend heissem Wasser füllen und das Teeei oder den Teebeutel darin 3 – 5 Minuten ziehen lassen. In den meisten Beuteltees befinden sich Blätter, Blüten oder Pulver.

Wurzeln

2 – 3 frische Knollenscheiben (z.B. Kurkuma- oder Ingwer) ungeschält in eine Pfanne geben und 10 – 15 Minuten in 0.5 Liter Wassser kochen. Wurzelstücke entfernen und fertig ist der Tee. Ingwer- und Kurkumatee gibt es in vielen Drogerien auch getrocknet oder als Beutel- oder Pulvertee. Wer in Wurzeltees beispielsweise zusätzlich Zimt, bestimmte Kräuter oder Blüten mag, kann diese einfach mitkochen.

Samen

1 Teelöffel frische oder getrocknete Samen wie Fenchel, Kardamom, Anis und Kümmel mit einem Mörser oder Wallholz zerquetschen. Die zerkleinerten Samen in ein Teeei geben und die Tasse mit kochendem Wasser auffüllen. Den Tee 3 – 5 Minuten ziehen lassen.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistin HF Katja Laube

  • rheumaliga.ch