Fertigsalat, Fruchtschnitze & Co.

Mundgerechte Fruchtstückchen oder Salate in Plastikschalen sehen gluschtig aus und sind praktisch. Doch sind in den vorgerüsteten Früchten und Gemüsen überhaupt noch gesunde Nährstoffe drin?

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Zum Zmorgen ein «Birchermüesli» mit «34 % Fruchtanteil», zum Zvieri eine Packung «Ananas Würfel, konsumfertig» direkt aus dem Plastikbehälter mit der mitgelieferten Gabel gegessen und zum Zmittag einen «Insalata Veneziana», ein «Mischsalat mit Mozzarella, Kräutern und Salatsauce. 210g. Unter Schutzatmosphäre abgepackt» mit einem Brötli. Zum Zvieri gibt’s einen «Fruchtsalat konsumfertig. Mit Gabel» und zum Znacht schliesslich einen Kartoffelsalat, zubereitet aus in Plastik eingeschweissten «Kartoffeln geschwellt», bestreut mit «Schnittlauch geschnitten, Herkunft: Schweiz/Spanien/Kenia» mit einem «Kopfsalat mit Herz Konsumfertig, gewaschen» an einer Fertigsalatsauce. So einfach können Sie die von Ernährungsspezialisten geforderten 5 Portionen Früchte und Gemüse pro Tag zu sich nehmen.

Am besten frisch gepflückt

Doch stecken im fertig gerüsteten, abgepackten Salat tatsächlich dieselben Nährstoffe wie im frisch gepflückten Salatkopf? Stéphanie Hochstrasser, diplomierte Ernährungsberaterin FH der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, erklärt: «Fertig gerüsteter Salat muss nicht zwingend weniger Vitamine enthalten wie selbst gerüsteter. Die wesentliche Frage ist, wie lange er Licht und Sauerstoff ausgesetzt war.» Denn, wie Hochstrasser ausführt, «einige Vitamine reagieren sehr sensibel auf äussere Einflüsse wie Hitze, Licht oder Sauerstoff. Je länger sie diesen ausgesetzt sind, umso grösser ist der Verlust. Um diesen möglichst gering zu halten, sollten Obst und Gemüse deshalb immer möglichst frisch verwendet und schonend gegart werden.» Hochstrassers Fazit ist klar: «Gemüse, welches frisch geerntet in den Kochtopf wandert, enthält am meisten Vitamine.»

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Foto: © andreas stix/pixelio.de

Keime im Salat, Ebbe im Portemonnaie

Der Nährstoffverlust ist das eine, Hygiene das andere. Im Sommer 2013 titelte der «K-Tipp»: «Krankmachende Bakterien im Fertigsalat». Das Konsumentenmagazin hatte 30 Produkte getestet. «Von 30 Fertigsalaten enthielten 15 zu viele Verderbnisbakterien. Dazu steckten in 15 Proben Schimmelpilze. Und: In zwei Salaten fand das beauftragte Labor krankmachende Escherichia-coli-Bakterien», schrieb die Zeitschrift. Der Tipp: Kaufen Sie keine welk aussehenden Salate, keine, bei denen die Verpackung beschädigt ist oder deren Tüten aufgebläht wirken. Und waschen Sie den Salat vor dem Essen zuerst unter fliessendem Wasser. Das spült Keime zu 90 Prozent ab.

Ebenfalls getestet hatte der «Kassensturz», wie es um die Vitamine im Fertigsalat steht. Er verglich küchenfertig abgepackte Mischsalate mit ganzen Salatköpfen derselben Sorten. Fazit: Der Fertigsalat verlor gegenüber dem ganzen Salat rund ein Drittel Vitamin C.

Ein weiteres schlagendes Argument gegen die Fertigprodukte ist das Geld: Wenn Sie für jede Mahlzeit des Tages auf Fertigprodukte zurückgreifen, kostet Sie das schnell einmal 30 Franken pro Tag. Wenn Sie dieselben Produkte alle frisch kaufen, bezahlen Sie hingegen nicht einmal die Hälfte.

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Foto: pixabay.com
Autorin und Redaktion: Bettina Epper
Quellen
  • Schweizerische Gesellschaft für Ernährung

  • Verband Schweizer Gemüseproduzenten

  • Schweizer Obstverband

  • Gesundheitstipp Ratgeber «Essen und trinken: Tipps für eine gesunde Ernährung», Puls Media AG, 2006