Tipps bei brennenden Augen

Smartphones, Tablets, Notebooks – der ständige Blick auf Bildschirme strapaziert die Augen. Tipps, wie Sie sie gesund halten können.

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Alexander Paepke nimmt es vermehrt wahr: Die Kunden und Kundinnen, die in seine Drogerie kommen und sich über Augenbeschwerden beklagen, werden immer jünger. «Trockene, brennende oder gar juckende Augen sind vermutlich eine Begleiterscheinung der zunehmenden digitalisierten Gesellschaft», sagt er. Die vielen Bildschirme, auf die wir immer häufiger schauen, senden nämlich künstliches Blaulicht aus. Und eben dieses Blaulicht steht unter Verdacht, den Augen zu schaden (siehe Kasten).

Augen trainieren

Drogist Paepke fragt darum immer nach, wie oft und wie lange jemand am PC oder am Smartphone verbringt, und klärt auf, was dies für das Auge bedeutet. «Man muss sich das so vorstellen: Wenn wir häufig und über mehrere Stunden auf Bildschirme starren, blinzeln wir etwa 30 bis 50 Prozent weniger als normal.» Das beeinträchtige die natürliche Befeuchtung des Auges und lasse den Linsenmuskel mit der Zeit erschlaffen. Auch der Tränenfilm werde folglich nicht mehr optimal erneuert – trockene, brennende oder gar juckende Augen seien die Folge.

Deshalb sei es wichtig, den Fokus des Auges immer wieder auf andere Gegenstände zu richten, es zu bewegen, bewusst nach oben oder unten zu blicken, die Augen auch eine Zeit lang zu schliessen. Eine Übung, die gerade einmal zwei Minuten dauert, gibt Alexander Paepke auch gerne an die Kundschaft weiter: «Einen Bleistift mit gestrecktem Arm auf Augenhöhe halten. Ihn scharf stellen und danach den Blick in die Ferne richten. Diese Übung ein paar Mal wiederholen, das ist ein gutes Training für das Auge

Ebenfalls wohltuend ist es, eine warme Kompresse aufzulegen. Dafür einfach ein Handtuch unter warmes Wasser halten, es auf die geschlossenen Augen auflegen und einen Moment innehalten. «Anschliessend die Augenlider sanft massieren, damit auch die verstopften Lidranddrüsen wieder frei werden.»

Gefährliches Blaulicht?

Dass man die Augen vor UV-Strahlen mit einer Sonnenbrille schützen sollte, ist längst bekannt. Nun steht aber auch das hochenergetische blaue Licht im Verdacht, Augenerkrankungen sowie Schlaf- und Konzentrationsstörungen zu verursachen. Blaulicht oder kurz HEV-Licht («High Energy Visible» / «hochenergetisch sichtbar») leuchtet meist blau bis lila und ist auch Teil des Sonnenlichts, das sich aus drei verschiedenen Komponenten zusammensetzt:

  • Unsichtbares UV-Licht

  • Unsichtbares Infrarot-Licht (Wärmestrahlung)

  • Sichtbares Licht

Blaulicht kommt natürlich in der Umwelt vor, doch es wird auch künstlich erzeugt durch Smartphones, Tablets, Notebooks, Computer und Fernsehbildschirme. Noch ist wissenschaftlich nicht vollständig erforscht, welche Auswirkungen dieses künstliche Blaulicht auf die Gesundheit hat.

Augen befeuchten

Das Auge mit Augentropfen feucht zu halten, ist ein weiterer Baustein der Augenpflege. Solche mit Hyaluronsäure erhalten das Wasser und somit die Feuchtigkeit im Tränenfilm. Auch Lidrandsprays mit pflegenden Ölen sind eine gute Möglichkeit, um den natürlichen Fettfilm schön kompakt zu halten. Durch eine innerliche Therapie beispielsweise mit Leinölkapseln, die wertvolle Omega-3-Fettsäuren liefern, kann der Tränenfilm elastisch und geschmeidig gehalten werden.

Doch nicht nur Bildschirme strapazieren die Augen: «Wir dürfen nicht vergessen, dass die Coronapandemie zusätzliche Herausforderungen für die Augen zur Folge hatte. Durch das Maskentragen wird der Luftstrom ganz anders geleitet und das Auge zusätzlich beansprucht.» Während wir zwar Nase und Mund vor Viren schützen, sind die Augen frei. Umso mehr lohnt es sich, vorbeugend etwas für seine Augengesundheit zu tun – damit auch dort Viren weniger Chancen haben, einzudringen.

Autorin: Denise Muchenberger
Redaktion: Bettina Epper
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Drogistenstern

  • Drogist HF Alexander Paepke