Husten: Antibiotika helfen kaum
Hartnäckiger Erkältungshusten kann bis zu 18 Tage dauern. Greifen Sie nicht zu Antibiotika, denn sie helfen wenig – und können sogar schaden.
Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt
Viele Menschen glauben, dass ein Erkältungs- oder Grippehusten nur rund sieben Tage dauert. Weit gefehlt: Bis er abklingt, verstreichen durchschnittlich 18 Tage. Das haben US-Forscher der University of Georgia herausgefunden. Doch gerade bei hartnäckigem Husten, der länger als eine Woche dauert, machen sich Betroffene oft Sorgen und gehen zum Arzt. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies der Grund ist, weshalb allzu leichtfertig Antibiotika verschrieben wird. Doch gegen Erkältungshusten hilft Antibiotika kaum. Denn es sind Viren, die den Infekt verursachen, und Antibiotika wirken aber nur gegen Bakterien. Weiter kann jeder Einsatz dieser Medikamente Bakterien resistent machen.
19 Studien ausgewertet
Die forschenden Mediziner verglichen 19 Studien zum Thema Erkältungshusten. Ausgewertet wurden nur Daten von Personen, deren akuter Husten nicht behandelt worden war und die nicht unter einer chronischen Krankheit litten. Die Patientinnen und Patienten kämpften zwischen 15,3 und 28,6 Tage mit dem Husten. Die mittlere Dauer betrug 17,8 Tage. Etwas schneller erholten sich Personen mit produktivem Husten (Husten mit Auswurf). Hier klangen die Symptome nach durchschnittlich 13,9 Tagen ab. Die Autoren der Studie finden es wichtig, dass Patientinnen und Patienten über die normale Dauer von Husten bei Erkältungen Bescheid wissen, um unnötige Einnahmen von Antibiotika zu vermeiden. Wer Husten lindern möchte, greift besser zu anderen Heilmitteln und hat Geduld.
Wann zum Arzt?
Achtung: Ist der Husten von hohem Fieber, Atemnot oder blutigem Auswurf begleitet, sollten Sie zum Arzt.
Redaktion: Katharina Rederer / Vanessa Naef