Schlafmangel: Genügend schlafen trotz Baby

Endlich schlafen!

Davon können frischgebackene Eltern ein (Einschlaf-)Liedlein singen: Schlafmangel. Tipps, wie Sie und Ihr Baby besser zur Ruhe kommen.

Kind da, Schlaf weg. So geht es den meisten frischgebackenen Eltern. Für viele ist der Alltag mit einem Baby anstrengend, was zur Erschöpfung führen kann. Eine Drogistin, eine Mutter und eine Wochenbettbetreuerin geben energie- und schlafbringende Tipps.

Tipps von Drogistin HF Marisa Diggelmann

  • Ein spagyrischer Spray mit Hopfen, Hafer und Lavendel entspannt und hilft beim Einschlafen. «Dreimal täglich drei Sprühstösse in den Mund. Und falls man nachts nicht einschlafen kann, nochmals drei Sprühstösse.» Für den Tag empfiehlt die Drogistin eine Mischung, die Energie liefert, mit Kalium phosphoricum und Taigawurzel. Je nach Beschwerden können andere Essenzen zusätzlich unterstützen.

  • Eine Schüssler-Salz-Mischung mit den Nummern 2, 5, 7, 11 und 22 stärkt die Nerven. «Sie hilft, wenn man tagsüber müde ist und leistungsfähig sein muss», sagt Drogistin Diggelmann.

  • Das ätherische Öl Lavendel entspannt und beruhigt. Diggelmann: «Am besten zwei Tropfen Lavendelöl auf ein Tuch tröpfeln und es in die Nähe des Eltern- oder Babybetts legen. Alternativ hilft eine Duftlampe mit zwei bis zehn Tropfen Lavendelöl.»

  • Für gute Nerven und ausreichend Energie sorgen natürliche Multivitaminpräparate.

Drogistin Marisa Diggelmann ist selber Mutter. Sie erinnert sich gut an die Babyzeit: «Wenn ich mich tagsüber sehr schwach fühlte, gönnte ich mir zwischendurch ein Stück Schokolade oder einen Traubenzucker. Das gab mir Schub. Neue Kraft schöpfte ich auch, indem ich mich hinlegte, wenn mein Baby schlief.»

Tipps von Wochenbettbetreuerin Ruth von Niederhäusern Dick

Bei Erziehungsfragen existieren massenhaft Pros und Kontras. «Für mich gibt es nicht richtig oder falsch. Jedes Kind, jede Familie ist anders, die Bedürfnisse sind verschieden. Egal, um was es geht, Eltern müssen herausfinden, was für sie stimmt, und das umsetzen», sagt Wochenbettbetreuerin Ruth von Niederhäusern Dick.

  • Lassen Sie sich nicht vom Umfeld reinreden.

  • Glauben Sie dem Internet und den sozialen Medien wie Facebook und Instagram nicht alles! «Viele Mütter fühlen sich unter Druck, weil sie im Netz Bilder von fitten, perfekt gestylten Mamis sehen, die basteln, kochen, ja allen Herausforderungen mit einem Baby gewachsen zu sein scheinen.» Die Realität ist aber oft eine andere. «Für die meisten Eltern ist der Alltag mit einem Kind schwierig, viele sind müde bis komplett erschöpft», sagt Dick.

  • Erledigen Sie täglich nur das Wichtigste. Dann haben Sie vielleicht noch Zeit, sich etwas Gutes zu tun wie Freunde zu treffen, ins Yoga zu gehen, ein Buch zu lesen oder einfach zu schlafen. Wer gut zu sich selber schaut, tankt Energie.

  • Bitten Sie ihr Umfeld um Hilfe, bevor Sie am Ende sind. «Es gibt ein afrikanisches Sprichwort: Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf. Doch in unserer Kultur lebt und kämpfen fast alle nur für sich, statt Herausforderungen mit anderen zu meistern. Dabei erlebe ich ganz oft, dass das Umfeld gern hilft», sagt Dick. Warum also das Baby nicht mal eine Nacht lang einer Freundin oder einem Freund in Obhut geben?

  • Damit das Baby schneller einschläft, helfen Rituale. Zum Beispiel immer das gleiche Lied hören.

Tipps von Mutter Larissa Trösch

  • Für Eltern, die ihr Kind mit Schoppenmilch füttern, hat Larissa Trösch einen Trick, der Mama und Papa mehr Schlaf bringt: «Der Vater bringt das Baby jeweils ins Bett und ist bis drei Uhr morgens zuständig, die Mutter danach. Oder ungekehrt. So können beide mindestens ein paar Stunden pro Nacht ungestört schlafen.»

  • Der Dampfabzug kann helfen, ein weinendes Baby zu beruhigen.

  • Schläft das Baby nicht ein, helfen oft regelmässige Geräusche von einer App.

  • Schläft das Baby nicht ein und ist so alt, dass es auf dem Bauch schlafen darf, können Sie eine Hand auf den Rücken legen. «Nach ein paar Minuten einfach die Hand durch ein Kirschsteinkissen ersetzen. So hat das Kind das Gefühl, dass die Eltern noch da sind und schläft vielleicht ein», sagt Trösch.

Autorin und Redaktion: Vanessa Naef
Wissenschaftliche Kontrolle: Dr. phil. nat. Anita Finger Weber
Quellen
  • Mutter Lasrissa Trösch aus Bern

  • Drogistin HF Marisa Diggelmann

  • Wochenbettbetreuerin Ruth von Niederhäusern Dick