Für zarte Babyhaut

Die Haut eines Babys braucht fast ein Jahr, um sich «an die Welt» zu gewöhnen. Eine angepasste Säuglingspflege ist darum besonders wichtig.

Folgende Themen werden in diesem Artikel behandelt

Die Haut eines Neugeborenen ist bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt, sondern stellt sich erst in den ersten Lebensmonaten auf ihre Funktion ausserhalb des Mutterleibes ein. Direkt nach der Geburt ist sie durch die sogenannte Käseschmiere geschützt. Nach jedem Kontakt mit Wasser und Seife dauert es jedoch länger, bis sich wieder eine Schutzschicht aufgebaut hat. Da die Talgdrüsen noch nicht richtig funktionieren, verfügen Babys zudem über keinen schützenden Fettfilm. Die Folge: Die Haut verliert schnell Feuchtigkeit und trocknet aus, was sie für Umwelteinflüsse aller Art anfälliger macht. Ab dem vierten Lebensjahr fängt Babyhaut langsam an, sich zur Erwachsenenhaut zu verwandeln - und unterscheidet sich ab dem 12. Lebensjahr nicht mehr in Funktion und Struktur.

Tägliche Reinigung

Wichtig ist eine den Bedürfnissen der sensiblen Babyhaut angepasste Pflege. Gesicht, Hände, Hautfalten sowie der Windelbereich sollten täglich gewaschen werden. «Wenn die Säuglingshaut gesund ist, reicht in der Regeln warmes Wasser», erklärt Rita Moor, diplomierte Mütterberaterin HFD von der Mütter- und Väterberatungsstelle in Bern. Wer jedoch möchte, kann dem Wasser einig Tropfen Öl, zum Beispiel Mandel- oder Calendula-Öl, beimischen oder speziell für die Babyhaut entwickelte pH-neutrale, natürliche Pflegemittel verwenden, die in der Drogerie erhältlich sind.

«Diese Pflegeprodukte gleichen den erhöhten Feuchtigkeitsbedarf und die geringere Talgdrüsenproduktion aus und enthalten keine oder nur wenig Duft- und Konservierungsstoffe», ergänzt Moor. Das wichtigste sei, keine normale, also alkalische, Seife zu verwenden. Diese beeinflusse den pH-Wert der Haut und damit die ohnehin geringe Schutzfunktion negativ.

Windeldermatitis behandeln

Trotz moderner Wegwerfwindeln tritt bei sehr vielen Säuglingen eine sogenannte Windeldermatitis auf. Da die Windelregion oft gereinigt werden muss, kann es hier schnell zu Hautreizungen kommen. Zur Reinigung reicht auch hier etwas warmes Wasser mit ein paar Tropfen Mandelöl, damit Stuhlreste gut entfernt werden können. Nach dem Wechseln der Windeln kann die gereizte Region mit einer Zinkcreme oder einer anderen hautschützenden Salbe behandelt werden. Mütterberaterin Rita Moor rät zudem, den sensiblen Babypo möglichst an der Luft «zu trocknen», sodass die Haut atmen kann.

Nagelpflege

In den ersten vier bis sechs Lebenswochen sollten die Eltern die Nägel des Babys nach Möglichkeit noch nicht schneiden. «Mit natürlichen Ölen können die Nägel etwas eingefettet werden, damit die Haut geschmeidig bleibt», rät Mütterberaterin Rita Moor. Danach reiche es, die Nägel einmal pro Woche vorsichtig und gerade zu schneiden. Allfällige Ecken könnten mit der Schere etwas nachkorrigiert oder besser gefeilt werden. Damit man nicht daneben schneidet, schützt man das Kind am besten, indem man alle Finger mit der eigenen Hand umschliesst und nur derjenige Finger sichtbar ist, an dem die Nägel geschnitten werden.

Wichtig in der Säuglingspflege ist auch das regelmässige Bad des Babys, das auch mit einer Babymassage kombiniert werden kann.

Umfrage

Fühlen Sie sich sicher bei der Babypflege?

Bitte warten...
Autorin: Silvia Stähli-Schönthaler
Redaktion: Franziska Linder
Quelle
  • «Drogistenstern»