Turbospiele fürs Gehirn

Wer fit bleiben will muss trainieren. Auch das Gehirn. Doch keine Angst. Das geht ganz spielerisch und macht sogar richtig Spass.

Würden Sie gerne sämtliche Eindrücke und Erlebnisses Ihres Lebens niemals vergessen? Besser nicht, sagt Walter Perrig, Professor für Allgemeine Psychologie und Neuropsychologie am Institut für Psychologie der Universität Bern: «Vergessen hat eine reinigende und strukturierende Wirkung aufs Gehirn».

An viele Dinge müssen wir uns aber unbedingt erinnern: Termine, Namen, Prüfungsstoff oder Passwörter zum Beispiel. Was aber tun, wenn beim Lernen schon nach kurzer Zeit die Konzentration versagt oder wir wieder einen Termin vergessen haben?

Gehirntraining mit Spassfaktor

Im Folgenden finden Sie einfache Übungen, die Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen:

Konzentration

  • Nehmen Sie eine Zeitung und versuchen Sie, den Text verkehrt herum zu lesen.

  • Versuchen Sie, etwas mit der linken anstatt mit der rechten Hand zu tun.

  • Sagen Sie das ABC rückwärts auf.

Solche Übungen verlangen Ihre ganze Konzentration. Es sind ungewohnte Situationen, die Ihr Gehirn dazu zwingen, neue Nervenbahnen zu stimulieren.

Wahrnehmung

  • Versuchen Sie, die Welt mit allen Sinnen zu erleben. Schliessen Sie gelegentlich die Augen und horchen Sie genau auf alle Geräusche.

  • Brauchen Sie Ihre Nase: Was riechen Sie? Woran erinnert es Sie?

  • Erspüren Sie Sonne oder Wind im Gesicht.

  • Geniessen Sie Ihr Essen ganz bewusst, anstatt es hinunterzuschlingen.

Merkfähigkeit und Lernen

Nutzen Sie ungewollte Wartezeiten, etwa wenn Sie den Bus verpasst haben oder an der Kasse anstehen: Werfen Sie einen Blick auf ein Schaufenster oder das Süssigkeitenregal. Merken Sie sich, was Sie alles sehen. Schliessen Sie die Augen und versuchen Sie, sich an alles zu erinnern. Augen öffnen und kontrollieren.

Bildliche und räumliche Vorstellung

Kennen Sie das? Kaum sind Sie im Keller, wissen Sie nicht mehr, was Sie eigentlich holen wollten. Solche Pannen können Sie vermeiden, indem Sie Ihre Vorstellungskraft zu Hilfe nehmen. Stellen Sie sich die Flasche bildlich genau vor, bevor Sie die Küche verlassen (sie hat weisses Glas, und das Etikett ist bunt). Nehmen Sie sich vor, beim Berühren der kalten Türfalle zum Keller die Flasche vor sich zu sehen.

Fertigkeiten trainieren und automatisieren

Können Sie einem Vierjährigen genau erklären, wie Sie Ihre Schuhe binden? Wahrscheinlich nicht. Was Ihnen, als Sie noch ein Kind waren, schwer von der Hand ging, hat sich mittlerweile automatisiert. Diese Funktion Ihres Gedächtnisses können Sie aktiv nutzen, etwa wenn Sie dauernd Ihre Schlüssel verlegen. Platzieren Sie künftig Ihre Schlüssel immer am selben Ort und sagen Sie laut: «Ich lege den Schlüssel jetzt auf die Kommode.» Mit der Zeit automatisiert sich dieser Vorgang, und Sie werden Ihre Schlüssel (fast) immer finden.

Denksportaufgaben

Mit dem Alter nimmt die Gedächtnisleistung ab. Mit richtigem Training halten Sie die Einbussen in Grenzen. Gezielte Übungen unterstützen verschiedene Gedächtnisfunktionen sowie Konzentration, denkerische, sprachliche und räumliche Fertigkeiten. Ein angenehme, lustige Art, das Gehirn zu trainieren, ist Spielen. Spielen Sie mit Ihrem Partner, Freunden oder den Enkelkindern.

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Autor: Didier Buchmann
Redaktion: Didier Buchman, Bettina Epper
Quellen
  • «Drogistenstern»

  • Schweizerische Hirnliga

  • Schweizerischer Verband für Gedächtnistraining