Mehr Bewegung im Büro

Rückenschmerzen und Verspannungen sind oft die Folge von Fehlhaltungen während der Arbeit. Mit kleinen Tricks lassen sich leichte, aber wirksame Aktivitäten in den Berufsalltag einbauen.

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Rund 670'000 Menschen in der Schweiz klagen laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) über gesundheitliche Beschwerden, die in Zusammenhang mit ihrem Arbeitsplatz stehen. Zu den häufigsten Problemen zählen Rückenbeschwerden, die durch einseitige Belastung des Bewegungsapparats mitverursacht oder verschärft werden.

Arbeitsumgebung anpassen

Abhilfe schafft unter anderem eine individuell angepasste Arbeitsumgebung. Grundvoraussetzung ist ein geeigneter Bürostuhl, der alle Sitzhaltungen effektiv unterstützt. Die optimale Sitzhaltung gibt es dabei aber ebenso wenig wie den ergonomisch einzig richtigen Bürostuhl. Irene Kunz-Vondracek, Arbeitsärztin bei der Suva in Luzern: «Wenn vom richtigen Sitzen die Rede ist, so ist damit das richtige physiologische Sitzen gemeint.» Diese Sitzhaltung ist erreicht, wenn die Wirbelsäule auch im Sitzen so weit wie möglich ihre physiologische Form einnimmt. Klicken Sie sich durch unseren interaktiven Bildschirmarbeitsplatz und erfahren Sie, wie Stuhl, Bildschirm usw. eingestellt sein sollten, um lange Arbeitstage am Computer unbeschadet zu überstehen.

Bewegung motiviert

Richtiges Sitzen allein kann Rückenbeschwerden nicht verhindern. Sorgte früher der Gang zum Aktenschrank für Bewegung im Arbeitsalltag, bewegt sich im digitalen Zeitalter nur noch der «Mausfinger». Informationen werden via Computer verarbeitet und weitergeleitet – schnell, praktisch und bewegungsunfreundlich. Umso wichtiger ist es, gezielt mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Selbst ausgesprochene Vielsitzer können ihre Wirbelsäule schmerzfrei halten, ohne ihre gesamte Freizeit dem Sport zu widmen. Bereits mit fünfzehn Minuten Fussmarsch zur Arbeit erfüllt man die Hälfte des Tagessolls an körperlicher Aktivität. Zudem lohnt es sich, konsequent auf die Benützung des Lifts zu verzichten und wenn immer möglich die Treppen hochzusteigen. Während der Arbeit empfiehlt es sich, regelmässig zwischen Stehen, Sitzen und Gehen abzuwechseln Tätigkeiten wie etwa Telefonieren oder das Durchlesen von Akten können nämlich gut am Stehpult erledigt werden. Gemäss dem schweizerischen Unfallversicherer Suva beträgt die ideale Kombination 60 Prozent dynamisches Sitzen (mit beweglicher Rückenlehne), 30 Prozent Arbeiten im Stehen und zehn Prozent gezieltes Umhergehen.

Und falls nach der Kaffeepause noch etwas Zeit bleibt, hilft unser interaktiver Bürotrainer, Muskeln und Gelenke gezielt zu lockern. Übrigens: Hüten Sie sich vor einer zu hohen Arbeitsbelastung. Diese kann mitunter zu psychosomatisch bedingten Rückenschmerzen führen.

Was das Gesetz sagt

Der Einbezug der Ergonomie bei der Planung und Gestaltung von Arbeitsmitteln und Arbeitsplätzen ist nicht – wie oft angenommen wird – freiwillig oder eine nette Geste gegenüber den Arbeitnehmenden, sondern ein Muss. Im Arbeitsgesetz sind die Anforderungen in Bezug auf Ergonomie und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz klar geregelt. Des Weiteren dürfen gemäss Bundesgesetz über die Sicherheit von technischen Einrichtungen und Geräten (STEG) nur Maschinen in Verkehr gebracht werden, die den grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen der EG-Maschinenrichtlinie (98/37/EG) entsprechen. Diese Anforderungen werden in verschiedenen «Ergonomie-Normen» konkretisiert.

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Autorinnen: Christa Friedli Müller, Silvia Stähli-Schönthaler
Redaktion: Didier Buchmann
Quelle
  • «Drogistenstern»